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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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lange. Ich dachte nur, es wäre gut, wenn wir … reden.« Sie ging zu einem Schaukelstuhl und setzte sich steif darauf. Der Stuhl kippte nach hinten. Erschrocken griff sie nach den Armlehnen. Sie verlagerte ihr Gewicht nach vorn, um zum Stillstand zu kommen.
    Ian setzte sich auf das Sofa. Er schlug die Beine übereinander. »Ich wollte sowieso mit dir darüber reden, Helen.«
    »Wie lange weißt du es schon?«
    »Seit Freitagnacht.«
    Sie sah auf ihre gefalteten Hände. »Und wem hast du es weitererzählt?«
    »Bis jetzt niemandem.«
    »Aber du hast vor, es Harrison zu sagen?«
    Ian nickte. »Es sei denn, wir können uns einigen.«
    Sie lächelte. Ein kaltes, arrogantes Lächeln. »Ich kann dir morgen Nachmittag tausend Dollar in bar geben.«
    »Das ist nicht …«
    »Dann fünftausend. Und wenn das nicht reicht, kann ich monatliche Raten von … sagen wir, hundert Dollar zahlen. Nicht mehr als hundert auf einmal, sonst kommt Lester dahinter. Er sieht sich nie meine Kontoauszüge an, aber mehr als hundert würde …«
    »Helen, dein Geld interessiert mich nicht.«
    Zuerst schien sie erschrocken. Dann verwirrt. Dann erstaunt. Sie lächelte und leckte sich den Mundwinkel. »Aber, aber, Mr. Collins.«
    »Das auch nicht. Ich möchte, dass du die Schule verlässt, aufhörst, als Lehrerin zu arbeiten. Wenn dein Vertrag im Frühling verlängert werden soll, unterschreib ihn einfach nicht.«
    »Ich soll einfach geräuschlos verschwinden, ja?«
    »Sag Harrison, dass du keine Lust mehr hast auf den ganzen Zirkus oder so. Niemand wird von dir und Charles erfahren müssen.«
    »Und was, wenn ich sage, leck mich?«
    »Dann gehe ich mit Charles in Harrisons Büro, und du kannst von Glück reden, wenn du noch eine Woche bleiben kannst.«
    »Du würdest es wirklich tun«, murmelte sie. »Du bist so verdammt ritterlich.«
    »Wenn du auf Ritterlichkeit zählst, hast du Pech. Ich mag es, wenn die Bösen scheitern, und du bist böse.«
    »Fick dich, Collins.«
    »Alles zu seiner Zeit. Jetzt habe ich andere Dinge zu erledigen. Also, gute Nacht, und teile mir deine Entscheidung in den nächsten Tagen mit.«
    »Wetten, dass ich irgendeinen Dreck über dich ausgrabe?«
    »Ich habe noch nie einen Schüler verführt, Helen.«
    »Aus deinem Mund klingt das so schmutzig.«
    »Es ist schmutzig.«
    »Wetten, dass ich jemanden finde, der dich beschuldigt?«
    »Das wäre eine Lüge.«
    »Wetten, dass es eine gute Lüge wäre?«
    »In dem Fall wäre ich gezwungen, jemandem diese Auf nahme vorzuspielen.« Er griff unter das Sofa und zog einen Kassettenrekorder hervor. Das Gerät schnurrte leise.
    »Das ist Erpressung.«
    »Gute Nacht, Helen.«

36   BEGIERDE AM NACHMITTAG
    Um kurz vor halb vier am Mittwochnachmittag parkte Lester einen Block von Emily Jeans Haus entfernt und ging den schattigen Bürgersteig entlang. Er lockerte seine Krawatte und öffnete den obersten Hemdknopf. Die warme Brise war angenehm am Hals. Er fühlte sich großartig, frei. Er lief zu ihrer Haustür und klingelte.
    Die Tür wurde geöffnet. »Guten Tag, Mr. Bryant.«
    Lester starrte sie mit klopfendem Herzen an. Er atmete tief und zitternd durch.
    »Was für eine angenehme Überraschung. Möchtest du nicht reinkommen?«
    Er trat ein und schloss die Tür.
    »Du siehst einfach …« Er schüttelte den Kopf. Lächelnd legte er die Hand auf ihre blasse, von Sommersprossen übersäte Schulter und spielte mit dem Träger des gelben Tanktops.
    »Kaum zu fassen, was?« Sie hakte die Daumen in die Gürtelschlaufen der abgeschnittenen Jeans und wackelte mit der Hüfte.
    »Unglaublich.«
    Sie legte ihre langen, dünnen Arme um ihn.
    »Möchtest du einen Drink?«
    »Nein danke. Ich will nur dich.«
    Während sie sich küssten, schob er eine Hand unter die Rückseite des Tops. Ihre Haut war glatt und nackt, bis ganz nach oben. Er legte die andere Hand auf ihre Brust. Sie stöhnte und biss in seine Oberlippe. Mit einer Hand drückte sie vorn gegen seine Hose. »Kaum zu fassen«, sagte sie erneut.
    »Nicht mehr lange.«
    Sie lächelte, griff nach seiner Gürtelschnalle und führte ihn die Treppe hinauf in ein Zimmer. Das spätnachmittägliche Sonnenlicht fiel schräg aufs Bett. Es war ein Einzelbett, ordentlich gemacht.
    Ein hagerer, verschwitzter Rockstar blickte von der gegenüberliegenden Wand darauf hinab.
    Emily Jean lehnte sich an Lester. Während sie ihn küsste, zog sie ihm das Hemd aus der Hose und schob stattdessen ihre Hand hinein. Er spürte ihre Kühle in seiner Unterhose.

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