Die Klinge: Roman (German Edition)
Nervenbündel.«
»Warum setzen wir uns nicht?« Er steuerte auf seinen Sessel zu.
Mach dich nicht lächerlich! Das ist deine Chance!
Er drehte ab und setzte sich auf das Sofa.
Emily Jean setzte sich dicht neben ihn, ohne ihn zu berühren.
»Vermutlich weißt du, dass Helen auf der Sitzung ist«, sagte er.
»Ach, ich hatte keine Ahnung, wohin sie gegangen ist. Es ist schrecklich peinlich, es zuzugeben, aber ich habe auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt und das Haus beobachtet. Ich habe mich einfach nur gefreut, dass sie weggefahren ist. Aber ich hatte auch Angst. Mehr, als du dir vorstellen kannst. Ich habe eine halbe Stunde im Auto gesessen, ehe ich genug Mut beisammenhatte, um auszusteigen.« Sie lachte. Dieses Mal klang es entspannter.
»Ich bin froh, dass du dich getraut hast«, sagte Lester.
»Ich hoffe, ich störe nicht.«
»Überhaupt nicht.« Seine Angst flaute ebenfalls ab. »Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest.« Er strich über ihren Handrücken und stellte fest, dass ihn die verzweigten blauen Adern nicht störten. »Wie ist es mit May Beth gelaufen?«
Sie atmete tief durch und schüttelte seufzend den Kopf. »Die arme Kleine. Wir haben lange ganz offen miteinander geredet, und ich bin sicher, dass es uns beiden sehr gutgetan hat. Trotzdem, wenn ein Mädchen seine Mutter mit einem Mann in einem solchen Moment …« Wieder schüttelte sie den Kopf.
»Es muss ein echter Schock gewesen sein.«
»Da bin ich sicher. Aber May Beth ist ein starkes Mädchen. Sie hat wieder und wieder zu mir gesagt: ›Alles in Ordnung, Mom. Mach dir keine Gedanken, alles ist in Ordnung.‹ Sie ist sogar so weit gegangen, zu behaupten, sie sei erleichtert, dass ich den Sex nicht völlig aufgegeben habe, seit Robert mich verlassen hat. Robert, mein Exmann.«
»Wie lange ist er inzwischen weg?«
»Im Juni waren es sechs Jahre. Wir haben mit siebzehn geheiratet und uns mit sechsundvierzig scheiden lassen. Ich habe gehört, dass so etwas nicht ungewöhnlich sei, aber ich muss sagen, ich war kaum darauf vorbereitet …«
»Ich glaube, auf so eine Scheiße ist man nie vorbereitet.«
Emily Jean drehte ihre Hand um und verschränkte ihre Finger mit seinen.
»Hattest du viele Männer seit der Scheidung?«
»Was für eine unanständige Frage, Mr. Bryant! Lester.« Sie lächelte. »Und so mehrdeutig. Was bedeutet zum Beispiel ›viele‹? Und was, um Gottes willen, meinst du mit ›hattest‹?«
Sein Herz schlug schneller. »Das würde ich dir gerne zeigen.«
»Und ich würde so einer Demonstration mit Vergnügen beiwohnen.«
»Würdest du auch mitmachen?«
»Das nehme ich doch an.«
»Sollen wir ins Schlafzimmer gehen?«
»Eine hervorragende Idee.«
Er führte sie ins Schlafzimmer. Aus dem breiten Flur fiel genug Licht herein, deshalb schaltete er keine Lampe an.
Er nahm sie in die Arme.
Ihr Mund war noch genauso hungrig wie zuvor. Ihre Finger drückten ihn und krallten sich in seinen Rücken. Sie keuchte aus ihrem schlüpfrigen Mund, als er seinen Penis gegen sie presste.
Er schob eine Hand hinten unter ihren Pullover, glitt nach vorn und knetete eine ihrer Brüste.
Ihre Hände fühlten sich unter seinem Hemd kühl und trocken an. Eine glitt unter den Gürtel. Die Fingernägel kratzten über seinen Hintern.
Er strich mit einer Hand an der Seite ihres Beins hinab, fuhr unter ihren Rock und wieder nach oben.
Keine Strumpfhose und kein Schlüpfer!
Emily Jean entfuhr ein Stöhnen, als seine Finger ihre Schamlippen teilten und hineinglitten.
Sie öffnete seinen Gürtel und den Hosenknopf und zog den Reißverschluss herunter. Dann schob sie ihm eine Hand in die Unterhose.
Das sollte das verdammte Ding zum Stehen bringen.
Aber es geschah nicht.
»Das wäre der richtige Zeitpunkt für Helen, um hereinzukommen«, flüsterte er.
»Sie kommt nicht.«
»Es sei denn, sie hat eine Reifenpanne oder so.«
»Du machst dir vielleicht Sorgen.«
»So was kommt vor.«
»Allerdings. Aber ich glaube, wir hatten in dieser Hinsicht schon genug Pech.«
Seine Unterhose wurde ausgezogen. Das Hemd ebenfalls.
»Ich würde mich einfach schrecklich fühlen, wenn Helen uns so erwischen würde«, sagte er.
»Ich bin zuversichtlich, dass es nicht passieren wird.«
Lester sah zu, wie sie Pullover und Rock auszog. Ihre große schlanke Gestalt beugte sich über das Bett, schlug die Decke zurück und schlüpfte zwischen die Laken.
Lester legte sich zu ihr.
Sie stöhnte leise, als er sie in die Arme nahm.
Ihre
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