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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zimmer.
    »Würdest du mir glauben, wenn ich sagen würde, dass ich gegen eine Tür gerannt bin?«
    »Nein.«
    »Oder dass eine Tür gegen mich gerannt ist?«
    Es sah aus, als wären die Verletzungen in seinem Gesicht schon ein paar Tage alt. Die Kratzer am Kinn und am Wangenknochen waren verkrustet, die Blutergüsse grau geworden. Ein Pflaster bedeckte eine Augenbraue. Das Lid darunter war dunkel und geschwollen.
    »Was ist wirklich passiert?«, fragte Janet.
    »Wirklich?« Er schüttelte den Kopf. »Ach, nichts.«
    »Du siehst aus, als hättest du dich geprügelt«, sagte Meg.
    »Man könnte es so nennen. Man könnte aber auch sagen, es war ein Massaker.« Er lachte. »Hat nicht am Telefon jemand was von Alkohol gesagt?«
    »Klar«, sagte Janet. »Setzt euch, ich bring euch was. Was möchtet ihr?«
    »Bier wäre gut, wenn ihr welches habt.«
    »Reichlich«, sagte sie. Während sie in die Küche ging, drei Dosen Budweiser aus dem Kühlschrank holte und in Krüge goss, lauschte sie der Unterhaltung.
    »Und«, fragte Meg, »hast du gewonnen?«
    »Tja, ich hätte ihn windelweich geprügelt, aber er hatte einen Vorteil.«
    »Welchen denn?«
    »Er war schneller und stärker.«
    Janet hörte Gelächter und Prusten.
    »Ich hätte ihn trotzdem fertigmachen können, aber meine Pistole lag im Nebenzimmer.«
    Wieder lachte Mosby, und Meg schnaubte.
    Janet lächelte nicht, als sie die Krüge ins Wohnzimmer brachte. »Wo ist es passiert?«, fragte sie.
    »In meinem Gesicht.«
    »Bei dir zu Hause oder …?«
    »In meiner Wohnung«, sagte er nickend.
    »War es jemand, den ich kenne?«
    Er nickte. Als er einen der Krüge nahm, begegnete er Janets Blick und sah schnell zur Seite.
    »Oh nein«, murmelte sie.
    Meg runzelte die Stirn. »Was ist?«
    »Es war Dave«, sagte Janet. Sie wandte sich an Mosby. »Er war es, oder? Sag die Wahrheit. Dave hat dich verprügelt.«
    Er wirkte, als hätte er ein schlechtes Gewissen, und nickte erneut. »Ich wusste, ich hätte nicht herkommen sollen.«
    Meg rutschte auf dem Sofa dichter zu Mosby und legte ihm eine Hand aufs Knie. »Erzähl es uns.«
    »Tja, er hat mit der rechten Hand angefangen und dann mit links weitergemacht.«
    »Hör mit den Witzen auf, ja?«, bat ihn Janet.
    »Ja, okay. Also … Am Sonntagabend hat es an der Tür geklingelt, ich hab aufgemacht, und da war er. Er hat mich geschubst und angefangen, mich zu schlagen.« Mosbys Stimme brach. Er hielt inne und trank einen Schluck Bier. Er schniefte. Nach ein paar Sekunden fuhr er fort. »Ich habe mich nicht gewehrt«, sagte er. »Es hatte keinen Sinn. Ich meine, warum sollte ich ihn verletzen wollen?« Er sah von Janet zu Meg. »Versteht ihr, was ich meine? Ich hatte keinen Grund, ihm wehzutun.« Mosby stieß ein kurzes Lachen aus. Ein nervöses, verschämtes Lachen. »Außerdem wäre er noch wütender geworden, wenn ich mich gewehrt hätte.«
    »Warum hat er es getan?«, fragte Meg.
    »Um es mir heimzuzahlen.«
    Janet stöhnte. »Weil du mit mir ausgegangen bist.«
    »Und um mich zu warnen, es nicht noch mal zu machen.«
    »Jetzt reicht’s«, sagte Janet. Schwer atmend sprang sie auf. »Jetzt reicht’s wirklich. Wir sehen uns später.«
    »Janet?«
    »Ich werde ihm einen Besuch abstatten, diesem …« Sie suchte nach einem angemessenen Schimpfwort, gab es jedoch auf und lief stattdessen in ihr Zimmer, um Jacke und Handtasche zu holen. Als sie zurückkam, verstellte Meg ihr im Flur den Weg. Mosby stand hinter ihr und wirkte verwirrt.
    »Hey, Süße, du kannst nicht …«
    »Entschuldigt mich.«
    Meg leistete keinen Widerstand, sondern trat zur Seite, als Janet auf sie zuging. Auch Mosby ließ sie vorbei.
    »Ich wusste, dass ich heute Abend nicht hätte herkommen sollen«, murmelte er.
    Janet lief aus dem Haus und zog ihre Jacke an, als die neblige Nachtluft wie Wasser durch ihre Bluse sickerte. Der Griff der Autotür war kalt und nass. Mit dem knöchellangen Rock hatte sie Schwierigkeiten, in den Maverick zu steigen, und sie wünschte, sie hätte etwas anderes angezogen. Sie trocknete sich die Hände an der Jacke ab und ließ den Motor an.
    Als sie vom Bordstein auf die Straße fuhr, tauchten gedämpfte Scheinwerfer im Seitenspiegel auf. Sie trat auf die Bremse. Ein Linienbus rauschte vorbei.
    »Verdammt …?«
    Sie kurbelte die Scheibe herunter, streckte den Kopf hinaus und sah die Straße entlang. Die Kreuzung lag nur ein paar Autolängen hinter ihr, aber sie konnte nicht einmal einen Schimmer der Ampel erkennen. Die nächste

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