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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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sprechen. Irgendwann, es fühlte sich an, als wären Jahre vergangen, erreichten wir den Luftschacht, wo Qethar uns eine breitere Höhle schuf, in der wir stehen konnten, während wir beobachteten und lauschten. Mehrere Minuten später kehrte mein Puls langsam zurück zu seiner üblichen Frequenz.
    »Komm«, hauchte mir Qethar ins Ohr. »Wir müssen deine Freunde suchen, und hier sind sie nicht. Die Ausschachtung führte nach rechts und links. Lass uns weiterziehen.«
    Ich wollte wirklich, wirklich sagen: »Lasst es uns lassen.« Stattdessen kaute ich auf meiner Zunge herum und nickte.
    Dieses Mal hatten wir es nicht so weit, und wenige entsetzliche Augenblicke später lugten wir durch einen weiteren Luftschacht. Drei oder vier Zoll hoch und etwas mehr als einen Fuß breit bot er uns einen guten Ausblick auf einen großen, kuppelförmigen Raum, von dem zwei breite Durchgänge abzweigten. Zudem führten mehrere Türen in diverse Richtungen hinaus. Der Raum war ein überraschend oppulenter Miniaturthronsaal samt Podest, Gobelins und etlichen großen, kostspieligen Magierlichtlüstern. Die derzeit einzigen Nutzer des Raums waren zwei Krongardisten, die an der größten Tür mit ihren Woldos Wache hielten.
    »Wo sind die Zellen?«, fragte ich Qethar.
    »Es gibt keine. Dieser Ort wurde als Zuflucht für den König und seine engsten Berater erbaut, als Sicherheitsmaßnahme im Falle eines Putsches oder eines großen magischen Angriffs auf den Palast, nicht als Kerker. Ashvik hat die Ausschachtungen befohlen und meine Leute angeheuert, damit sie zu einem hohen Preis die Arbeiten übernehmen. Ich habe das Projekt geleitet.«
    »Und wo halten sie die Gefangenen dann fest?«, hakte Triss nach.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Qethar. »Es gibt viele kleine Räume, in denen sie versteckt sein könnten, Gästezimmer, Lagerräume, Kämmerchen   … Kannst du nicht wieder die gleiche Methode nutzen, mit der du uns hierher gebracht hast?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Wir hatten Scheroc verloren, als wir Qethars Durathstraße betreten hatten. Der Luftgeist war entweder unfähig oder nicht gewillt, mich hierher zu begleiten. Was ich ihm kaum vorwerfen konnte. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, dann wäre ich auch nicht willens oder auch nur fähig gewesen, mich hierher bringen zu lassen. Ich hatte gehofft, er würde uns durch den Luftschacht folgen, aber bisher war uns dieses Glück nicht beschert worden.
    »Wie es scheint, habe ich meine Anhaltspunkte hinsichtlich ihrer Position verloren«, sagte ich. »Könnt Ihr nicht einfach die Erde überzeugen, uns zu erzählen, wo sie sind?«
    »Meine Schwester achtet nicht sonderlich auf die Schnelllebigen, die sich auf ihrer Oberfläche tummeln und sich allenfalls in die äußersten Schichten ihrer Haut graben. Alles, was sie mir sagen kann, ist, dass es in diesem Komplex vielleicht Hundert von deiner Art gibt. Könnte ich auf einen davon zeigen und sie bitten, ihn im Auge zu behalten, so würde sie eine Weile auf ihn achten, und ich könnte demjenigen folgen. Aber wenn nicht ich oder einer der meinen im Vorhinein auf die Spur verweist, haben wir, so fürchte ich, Pech gehabt.«
    In diesem Moment ertönte ein donnerndes Pochen an der Tür, vor der die beiden Gardisten standen. Einer von ihnen, eine Frau, schaute durch einen Schlitz in der massiven Bronze. Dann winkte sie und machte sich an den Riegeln zu schaffen. Der zweite Gardist zog eine kleine Silberpfeife hervor und blies einmal fest hinein. Während die Frau noch die Tür öffnete, strömten der Durkoth, die Elitesoldaten und die Krongardisten, die wir zuvor in der Küche gesehen hatten, aus einem der offenen Korridore herein.
    Kaum war die Tür geöffnet, trat ein weiterer Durkoth hindurch, dieses Mal eine Frau in tienisischer Kleidung. Ihr folgte ein weiblicher Eliteleutnant und dessen Steinhund. Letzterer trug eine reglose, menschliche Gestalt, die bäuchlings auf ihm festgezurrt war, auf dem Rücken. Langes, dunkles Haar glitt über den Boden. Zwar konnte ich es von meiner Position aus nicht sicher sagen, aber die Form von Schultern und Hüften deutete auf eine junge Frau hin.
    »Ist sie das?«, fragte der Elitesoldat aus der Wachstube, ein junger Hauptmann.
    »Das hoffe ich sehr«, entgegnete der Leutnant. »Aber das werden wir erst sicher wissen, wenn Roketh sie identifiziert hat.« Mit dem Kinn zeigte er auf den fremdartig gekleideten Durkoth, der nun zu dem bewusstlosen Mädchen trat.
    Während der Durkoth die

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