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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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Dem offiziellen Bericht zufolge sind sie hingeeilt, um nachzusehen, ob sie dem Mädchen helfen können, doch es war schon tot. Also haben sie es durchsucht, um nachzusehen, ob es irgendetwas bei sich hatte, das helfen könnte, seine Identität festzustellen.«
    »Was nicht der Fall war.«
    »Nein. Zumindest war da nichts, was unsere Elitefreunde mit den anderen Kindern, die sich dort aufhielten, hätten teilen wollen. Die Wachen, die als Erste am Tatort eingetroffen sind, wollten die Kinder deswegen nicht bedrängen oder so was. Ich würde nicht einmal ihre Namen kennen, wäre nicht zufällig Feldwebel Zishin vor Ort gewesen, ehe sie abhauen konnten. Vielleicht wüsste ich dann nicht einmal, dass sie überhaupt dort gewesen sind.«
    »Aha, und was hat der gute Feldwebel entdeckt, als er das Mädchen durchsucht hat?« Zishin war Feis rechte Hand.
    »Tja, unter den feinen Kleidern war sie halb verhungert und schmutzig, aber ihre Hände und Arme waren frisch gewaschen. Darüber hinaus hat er nur noch eine Geldbörse mit fünfundzwanzig Goldriel bei ihr gefunden. Keine anderen Besitztümer jedwelcher Art.«
    »Die Elitesoldaten haben das Geld nicht kassiert und eine Quittung ausgestellt?«
    »Nein.«
    »Dann waren sie nicht außer Dienst.«
    »Fünfundzwanzig Goldriel sind ein Haufen Geld. Ungefähr die Jahresmiete für ein Haus in einer respektablen Gegend. Die Elitesoldaten waren unbestechlich, und normalerweise hätte so viel Geld bei einer nicht identifizierten Leiche ohne offenkundige nächste Angehörige sie veranlasst, der Wache gegenüber ihren Rang auszuspielen. Die hätten ihre hoheitliche Macht genutzt, um sicherzustellen, dass das Geld nicht in der Tasche eines Gardisten verschwindet, was zweifellos passiert wäre. Es einfach zurückzulassen läuft also auf den Versuch hinaus, den Gardisten zu bestechen, damit er vergisst, dass er die beiden je gesehen hat.«
    »Demnach nehmt Ihr an, die Elite hätte das Mädchen ermordet?«, fragte ich. »Und dass sie auf den Befehl von jemandemweiter oben in der Nahrungskette gehandelt hat?« Ohne Anweisung tat die Elite gar nichts, und ihre Anweisungen bekam sie normalerweise auf die eine oder andere Art vom König.
    »Sagt Ihr es mir.« Fei senkte die Stimme. »Das nächste offizielle Opfer war ein Offizier der Elite. Ihm wurde in seinem eigenen Quartier die Kehle durchgeschnitten. Es war der Leutnant, der das tote Mädchen gefunden hat. Etwa vier Stunden nach dem Fund der Leiche wurde der Hauptmann an einen Ort außerhalb Tiens versetzt. Ich hatte keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Damit haben wir inzwischen vier tote Elitesoldaten, was bedeutet, dass es bei der Krone bald summen wird wie in einem umgestoßenen Bienenkorb.«
    »Mindestens. Also, damit haben wir drei Vorfälle. Ihr sagtet, es seien mindestens fünf. Wer sind die anderen Opfer.«
    »Noch ein fremder Durkoth«, sagte Fei. »Von hinten erdolcht. Zwischen Rippen und Herz, sauberer geht es nicht. Professionell, aber nicht so wie bei diesem Mädchen. Der letzte Vorfall, bei dem ich sicher bin, betrifft ein halbes Dutzend Straßengauner, die gedacht haben, diese Dyade wäre leichte Beute. Dadurch haben wir von ihrer Anwesenheit erfahren. Ich bin geneigt, diesen Vorfall als Massenselbstmord zu betrachten. Wäre der Ring nicht in die Geschichte verwickelt, würde mich das gar nicht interessieren.«
    »Und die Vorfälle, bei denen Ihr nicht sicher seid?«, hakte ich nach.
    »Da habe ich nicht mehr zu bieten als ein Gefühl. Eine ungewöhnliche Anzahl kleinerer Fische vom Nachtmarkt wurden in den letzten eineinhalb Wochen tot aufgefunden. Einige sind auch einfach verschwunden, Schlackenfeger, Einweiser, Krabbler. Ihr kennt die Sorte selbst.«
    »Und Ihr denkt, die toten Nachtmarktgestalten könnten etwas mit einem kostbaren, gestohlenen Durkoth-Kunstwerk zu tun haben. Ich kann mir nicht vorstellen wieso.«
    Fei kicherte. »Schätze, ich bin einfach nur misstrauisch.« Dann setzte sie plötzlich eine ernste Miene auf. »Ich stehe in diesem Fall enorm unter Druck, Aral. Jemand weiter oben in der Nahrungskette hat die Razzia im Greifen angeordnet, und das haben sie durchgezogen, ohne dass ich im Vorfeld ein Wort darüber gehört hätte. Mir schwant,das wird noch eine wirklich hässliche Geschichte werden. Bringt es in Ordnung. Mir ist egal, wie. Alles, was mich interessiert, ist, dass Ihr es schnell macht und niemand irgendwelche Leichen findet, die uns in Verlegenheit bringen könnten. Und jetzt muss ich zurück

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