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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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bedeckte ihre Brüste mit ihnen.
    »Ich glaube, ein Magier allein würde auch mehr Werkzeuge brauchen«, bemerkte ich. »Beispielsweise einen Spiegel.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Stal. »Ich habe Hera gar nicht richtig angesehen, während ich mit ihren Händen gearbeitet habe. Das hat viel mehr damit zu tun, sich das gewünschte Ergebnis vorzustellen, als auf visuelle Weise im jeweiligen Moment eine bewusste Entscheidung zu treffen.«
    Inzwischen hatte Hera den letzten, glühenden Faden gelöst und fiel einfach auf die Seite, ohne ihre Position darüber hinaus zu verändern. Stal war offenbar aus einem härteren Stoff gemacht. Entweder das, oder sie war einfach nur sturer. Was esauch war, sie stemmte sich auf Hände und Knie und krabbelte auf ihre Kleider zu. Triss, der eine bessere Auffassungsgabe besaß als ich, glitt an der Wand hinunter, sammelte sie ein und brachte sie zu ihr.
    »Danke.« Stal kroch in ihr Hemd und drehte sich dann auf den Rücken, um die Hose über ihre Hüften zu ziehen. Ihre Unterwäsche warf sie in die grobe Richtung ihrer Verbände. Dann schloss sie die Augen und ließ ihren Kopf mit einem leisen Aufschlag auf die Dielen fallen. » Jetzt trinken wir.«
    Irgendwo in dieser Zeit ging mir auf, dass ich vermutlich helfen sollte, also hob ich Heras Kleider auf und brachte sie ihr.
    »Auf keinen Fall«, sagte sie, als ich sie vor ihr ablegte. »Ich weiß, wo die gewesen sind.« Sie seufzte. »Aber ich schätze, ich habe im Moment keine andere Wahl.« Trotzdem rührte sie sich nicht.
    »Du kannst dir eines meiner Hemden leihen«, schlug ich vor. »Ich habe hier ein oder zwei komplette Sätze Bekleidung zum Wechseln gelagert. Alles ziemlich abgetragen, aber sauber, und angesichts des Größenunterschieds könntest du es als Kleid tragen.
    »Ja, bitte.«
    Stal schlug die Augen auf und musterte mich finster, als ich auf dem Weg zu der entsprechenden Amphore an ihr vorüberging. »Und wo war dein Angebot vor einer Minute, als ich frische Kleider gebraucht hätte?«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Es ist mir jetzt erst eingefallen. Du kannst gern die andere Garderobe haben.« Ich warf ihr eine alte Hose und ein fadenscheiniges Hemd zu. »Das sollte dir passen.«
    Sie stach mit dem Finger danach. »Ach, du willst mich ja nur noch einmal nackt sehen. Ich würde dir den Gefallen sogar tun, wäre ich nicht der Ansicht, dass Umziehen mit mehr Schmerzen verbunden ist, als die frischen Kleider mir wert sind. Vielleichthört sich das besser an, wenn ich erst ein paar Drinks genommen habe.«
    Darauf hatte ich keine geistreiche Antwort zu bieten, also brachte ich Hera das bessere meiner beiden Ersatzhemden. Es hing an ihr weniger wie ein Kleid, sondern eher wie ein Zelt, und der viel zu große Kragen rutschte ihr immer wieder über die Schulter und entblößte eine verwirrende Menge blanker Haut einschließlich eines Teils der Brüste, die viel voller waren als die der alten Hera. Und es reichte ihr nur bis knapp an die Knie, eine skandalöse Länge in jeder höfischen Umgebung der elf Königreiche des Ostens.
    Das jedoch war weit weniger verwirrend als die Veränderungen an ihrem Gesicht und ihrem Haar. Ich hatte gerade erst angefangen, die alte Hera kennenzulernen, und nun sah ich sie vor mir wie eine vollkommen fremde Person. Sie sah nicht einmal mehr aus wie eine Kodamierin, eher wie eine Aveni oder Osian. Andererseits war der einzige Ort, an dem ich je bernsteinfarbene Augen gesehen hatte, das Magierland.
    »Und das ist jetzt dauerhaft, sagt ihr?«, fragte ich, als wir alle wieder in den Bereich des Raumes zurückkehrten, in dem wir uns mit den Fässern eine Art derbes Wohnzimmer geschaffen hatten.
    Hera nickte, und ihre neuen, roten Locken purzelten über ihre Schultern. »Das wird sehr schnell sehr alt.« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und drehte es ungefähr zum fünften Mal auf dem Hinterkopf zu einem Knoten zusammen. »Ich brauche womöglich eine Schere, um diesen Tag zu überstehen.«
    »Was, wenn ihr später mal wieder so aussehen wollt wie früher?«, wollte ich wissen. Triss glitt derweil an der Decke hin und her, um sowohl Stal als auch Hera genauer in Augenschein zu nehmen. Als ich meine Frage gestellt hatte, war er gerade hinter ihnen herumgehuscht.
    Hera nahm einen vorsichtigen Schluck Kyles und behielt ihneinige Herzschläge lang im Mund, ehe sie ihn schluckte und mir die Flasche reichte. Ich malte mir aus, wie es wohl sein würde, sie zu küssen, während der Whiskey

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