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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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dann hätte ich mehr Erfolg. Die Aufmerksamkeit der Wespen ist eben ein Teil des Preises, den man dafür bezahlt, hier Geschäfte zu machen.«
    »Wespen? Heuler?«
    »Entschuldige.« Ich lachte leise. »Wenn ich für die Einheimischen die Löhnermaske anlege, neige ich dazu, auch in ihren Jargon zu verfallen. Heuler sind Elitesoldaten, so genannt nach ihren Steinhunden und der Art, wie sie ihre Beute verfolgen, heulend wie ein Bluthund. Und die Stadtwache trägt Schwarz und Gold. Die Farben von Wespen oder Bienen. Wespen sind unangenehmer, also Wespen.«
    »Aha. Also will momentan wegen der Heuler niemand mit dir reden. Bessert sich das in nächster Zeit wieder, oder sollten wir auf eine andere Herangehensweise ausweichen?«
    »Vielleicht. Ich dachte, bei Ashelia könnte ich eventuell mehr erreichen, weil sie früher mal ein bisschen vernarrt in mich war. Aber das reicht offenbar nicht. Was ich brauche, ist jemand, der mir wegen früherer Gefälligkeiten eine Menge schuldig ist. Klumpfuß-Tan oder Strolchin könnten vermutlich nicht anders, sie müssten mit mir reden, aber ich würde nicht darauf wetten, dass die die Informationen haben, die ich suche. Issa Fünfziegen wäre perfekt, denn er ist selbst ein Gluthöker.«
    Stal legte fragend den Kopf zur Seite, also erklärte ich es ihr. »Ein Gluthöker ist jemand, der mit heißer Ware handelt. Fünfziegen ist eigentlich nur ein kleiner Händler, aber er kenntLeute, die mit echten Raritäten handeln. Bei ihm rechne ich mir die besten Chancen auf interessante Informationen aus.«
    »Toll«, sagte Hera. »Wo finden wir ihn?«
    »Jetzt? Vermutlich irgendwo unter einem Felsen. Der dürfte sich vor mir verstecken.«
    »Dürfte er?«
    »Ja. Ich bin unterwegs gesehen worden, und bei der Höhe des Preises, der auf meinen Kopf ausgesetzt wurde, spricht sich das schnell herum.« Heras Reaktion konnte ich nicht sehen, aber Stals Kopf drehte sich bei diesen Worten in meine Richtung. »Oh, nur keine Sorge. Ich war vorsichtig bei der Auswahl der Spelunken, die wir aufgesucht haben. Hier ist niemand, der zu den Heulern gehen würde, denn keiner dieser Leute will den Heulern einen Grund geben, sich an sein Gesicht zu erinnern. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Kunde verbreitet.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dieser Fünfziegenkerl wäre dir was schuldig.«
    »Das ist er. Darum versteckt er sich ja. Wenn ich ihn finde, kann ich die Schuld einfordern, wenn nicht, ist er vom Haken. Da ich im Moment das pure Gift bin, wird er sich nicht mit mir sehen lassen wollen. Zum Henker, wenn er es schafft, mir aus dem Weg zu gehen, bis die Heuler mich schnappen, dann hat er eine gute Chance, die Schuld ganz loszuwerden. Niemand auf der Schattenseite schuldet den Köpfen, die über dem Verrätertor hängen, noch irgendetwas.«
    »Das ist eine ziemlich hässliche Betrachtungsweise. Und diese Leute sind deine Freunde?«
    »Eigentlich nicht. Die Schattenleute in Tien haben normalerweise keine Freunde, zumindest nicht viele. Was wir haben, sind berufliche Verbindungen und Schuldverhältnisse. Selbst wenn irgendwo echte Zuneigung herrscht, übertrumpft das Geschäft die Gefühle. Nehmt Ashelia. Sie hat mich einmal wissen lassen, dass sie mich gern als dauerhaften Bettgenossen hätte, und ichwar von Zeit zu Zeit mehr als nur ein bisschen in Versuchung. Aber der Hauptgrund, warum sie heute Abend mit mir gesprochen hat, war, dass sie herausfinden wollte, was ich will. Dann könnte sie meine Fragen jedem verkaufen, der dafür zu zahlen bereit ist.«
    »Und wie kommen wir jetzt weiter?« Dieses Mal war HaS diejenige, die gesprochen hatte, und sie hörte sich wirklich entmutigt an.
    »Indem wir Fünfziegen unter seinem Stein vorziehen.« Ich grinste und hob meinen Drink in Stals grobe Richtung. »Einer der Gründe, warum ich mich in dieser Sache nicht viel unauffälliger verhalte, ist, dass ich will, dass die Geschichte die Runde macht und Leute wie Issa ausreichend verängstigt, um sie in ein Versteck zu treiben.«
    »Ich verstehe nicht   …«
    Ich gluckste. »Ich kenne Issa ziemlich gut, und darum weiß ich auch, unter welchen Steinen ich nachsehen muss. Dadurch, dass ich ihn in ein Versteck getrieben habe, kann ich eine Menge anderer Orte, an denen ich hätte nachsehen müssen, ausschließen. Ich schätze, die Sache läuft nun lange genug, um Wirkung erzielt zu haben. Also, lasst uns ein paar Steine umdrehen.«

10
    W egen meines neu geschaffenen schlechten Rufes benutzten wir den

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