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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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habe?«
    Fünfziegen war kein hübscher Mann, kurz und stämmig, ausgestattet mit einer ausgeprägten Neigung zu fettigem Kebab, das ölige Flecken in seinem schäbigen Bart hinterlassen hatte. Nun,da ihm der Schweiß in dicken Tropfen entlang des Haaransatzes aus den Poren quoll, sah er sogar noch schlimmer aus als sonst.
    »Aral, mein Freund«, sagte er mit einer Stimme, die unter dem Einfluss des Drucks, den Stal auf seine Kehle ausübte, heiser klang, »wie schön, dich wohlauf zu sehen. Und was für eine Überraschung, dich hier in meinem kleinen Steckweg vorzufinden.«
    »Für mich sieht das eher nach einer Reserve aus.« Ich stocherte mit dem Zeh an einem der Schläuche herum. »Und es sieht auch so aus, als hättest du vorgehabt, eine Weile hier zu bleiben. Vielleicht gab es da ja jemanden, dem du nicht begegnen wolltest?«
    Fünfziegen schwitzte mit jeder Sekunde mehr und mehr. »Natürlich nicht. Ich habe nur gerade ein kleines Trankopfer dargebracht und warte nun darauf, dass es ein bisschen dunkler wird, ehe ich ein paar seltenere Gegenstände zurück in meinen Laden bringe.«
    »Tatsächlich?« Ich hob den Deckel von der Kiste, in der ich auf den ersten Blick Proviant vermutet hatte. Sie war voll mit öligen Päckchen voller Pökelfleisch und getrockneter Früchte. »Was du nicht sagst. Weil, sollte mich jemand nach meinem guten Freund Issa Fünfziegen fragen   – der mir zufällig seine jämmerliche Haut schuldet   – müsste ich sagen, es sähe aus, als versuche er, sich seiner Schuldigkeit zu entziehen. Als hoffe er, er könne jemandem aus dem Weg gehen, bis dessen Kopf auf dem Verrätertor landet. Das würde ich sagen.«
    Für einen Moment schloß Fünfziegen die Augen. »Bitte, tu mir nichts, Aral. Es ist nur, ich bin kein tapferer Mann, und du hast nicht viel Zeit auf dieser Welt, und ich will sie wirklich, wirklich nicht mit dir verlassen müssen. Du kennst mich. Ich bin ein Feigling. Gerade jetzt ist es gefährlich, in deiner Nähe gesehen zu werden, und noch gefährlicher, dir zu helfen. Ich trage meine Schuld wirklich gern ab. Ich möchte nur nicht dafürsterben. Und hinter dir sind nicht nur die Heuler her. Da sind auch Andersartige, die dich suchen, auch wenn sie dabei sehr vorsichtig zu Werke gehen.«
    »Was du nicht sagst   …« Das war mir neu.
    Fünfziegen senkte die Stimme. »Ja. Ich weiß nicht, womit du die Andersartigen gegen dich aufgebracht hast, aber ich habe gehört, dass ein kleines Vermögen auf jeden wartet, der einem Durkoth Informationen über dich liefert, ehe die Heuler sich in dir verbeißen können.«
    »Das war doch nicht so schwer, nicht wahr, Issa? Ich glaube, wir können handelseinig werden. Du willst deine Schuld begleichen, und du willst nicht sterben. Ich will ein bisschen von dem, was du mir schuldest, und ich will dich nicht töten. Ich bin kein schwarzer Löhner, und ich möchte mir auch nicht unbedingt einen derartigen Ruf aufbauen, indem ich einen alten Freund umbringe. Also, rede mit mir. Wo hast du das von den Andersartigen gehört?«
    »Das plärrt einem nicht von Plakaten entgegen, falls du das meinst. Aber auf dem Nachtmarkt macht es inzwischen definitiv die Runde. Irgendein Durkoth, der sich selbst Chetha oder Karath oder so nennt, hat dieses Bild herumgezeigt und sich wirklich sehr verschwiegen nach dir erkundigt. Hat gesagt, er will dich lebend und unversehrt.«
    »Qethar?«, fragte ich und betonte dabei den kehligen Htch-Klang am Anfang des Namens.
    »Schon möglich. Es heißt, Leute, die ihn ärgern, werden begraben, und er ist nicht sonderlich pingelig, wenn es darum geht, sie vorher zu töten. Verdammt unheimlich, diese Andersartigen.«
    Das war sogar sehr interessant. Besonders der Umstand, dass er mich von den Heulern fernhalten wollte. Ich überlegte, was er wohl seit unserer letzten Begegnung erfahren haben mochte, dass er nun so erpicht darauf war, mich aufzutreiben.
    »Das war schon ganz gut, Issa. Ein echt solider Anfang.« Ichwackelte mit einem Finger vor Stal, und sie nahm die Rute von Fünfziegens Kehle und den Stiefel von seiner Brust, wich zurück und lehnte sich mit dem Rücken an die Tür. »Und jetzt erzählst du mir, was ich noch hören will. Du bist schon ganz nahe dran, mit heilen Knochen aus dieser Geschichte herauszukommen.«
    Weise beschloss er, sich nicht zu rühren, und blieb auf dem Rücken liegen. »Was willst du sonst noch wissen, Aral, mein alter Freund?«
    Ich bedachte ihn mit einem harten Blick, woraufhin er

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