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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Haus.« Als sie um die Ecke gingen, traf sie der Sturm mit voller Wucht. Jed rannte zu Paula und packte sie am Arm. »Seien Sie vorsichtig«, rief er. »Sie wären ja fast umgeblasen worden.«

10
    Jeds Wagen, ein verbeulter Chrysler, stand mit laufendem Motor und voll aufgedrehter Heizung hinter dem Haus. Jed wartete, bis Tweed vorn und Paula und Newman hinten eingestiegen waren. Dann schlug er die Fahrertür zu und rief: »Bin gleich wieder da. Ich muss nur noch etwas holen.«
    Paula sah, wie er eine Tür an der Rückwand des Hauses öffnete. Gleich darauf kam er mit einer großen Tasche in der Hand zurück zum Wagen. Nachdem er die Tasche im Kofferraum verstaut hatte, stieg er ein und setzte sich hinters Lenkrad.
    »Wollen Sie verreisen?«, fragte Paula.
    »Könnte man so sagen. Ich habe alle meine Sachen gepackt.« Jed fuhr los. »Dieser Parrish steht mir bis hier. Andersen hat mir unter der Hand in Portland einen angenehmeren Job angeboten, bei dem ich sogar besser verdiene. Aber das Beste daran ist, dass er mein direkter Vorgesetzter sein wird. Andersen ist in Ordnung.«
    Jed hatte die große Straße erreicht und bog nun nach links in Richtung Boston ab. Grinsend drehte er sich zu Paula um. »So macht mir meine Arbeit Spaß. Und nach Portland fahre ich Sie auch zurück. Aber vorher zeige ich Ihnen noch alles, was Sie interessiert.«
    »Weiß Parrish, dass Sie nicht mehr für ihn arbeiten?«, fragte Paula.
    »Der hat keinen blassen Schimmer. Ich rufe ihn von Portland aus an, um es ihm zu verklickern.«

    Als sie auf der Schnellstraße dahinglitten, veränderte sich die Landschaft um sie herum. Links und rechts konnte Paula jetzt die Schollen frisch gepflügter Felder sehen, und vereinzelte Bäume waren an die Stelle des dichten Waldes getreten. Jed pfiff fröhlich vor sich hin.
    »Wo liegt Pinedale eigentlich?«, fragte Tweed.
    »Wir fahren gerade durch.«
    Nicht gerade einladend, dachte Paula. Hier und da standen in großem Abstand kleine, erbärmliche Holzhäuser herum, in deren Fenstern hinter dichten Vorhängen gedämpftes Licht hervorschimmerte. Manche Leute verbringen ihr ganzes Leben in solchen Bruchbuden, dachte Paula. Bei uns in London, wo jeder einmal im Jahr eine billige Pauschalreise nach Italien oder in die Karibik bucht, kann man sich gar nicht vorstellen, wie es hier zugeht.
    »Sehen Sie das ausgebrannte Gebäude da vorn am Straßenrand?«, fragte Jed an Tweed gewandt.
    »Ja.«
    »Das war früher mal die Klapsmühle - beziehungsweise das Sanatorium, wie es offiziell hieß. Reiche Leute haben dort ihre geistig verwirrten Verwandten abgeschoben. Nur ganz wenige sollen als geheilt entlassen worden sein. Auf jeden Fall kostete der Aufenthalt dort eine Stange Geld. Dafür wurde sehr auf Diskretion geachtet.«
    Jed bog von der Schnellstraße auf einen Feldweg ab, der hinauf zu der ausgebrannten Ruine führte. Paula hörte ein tosendes Geräusch. Draußen peitschte ein heftiger Wind gegen den Wagen. Tweed beugte sich vor und schaute an Jed vorbei nach links.
    »Wie weit ist das Sanatorium von dem Ort entfernt, an dem Sie Hank Foleys Leiche gefunden haben?«
    »Nicht weit. Ich habe Blutspuren entdeckt, aus denen man schließen konnte, dass der Tote vom Sanatorium bis zum Strand geschleift wurde. Leider hat es kurz darauf
heftig geregnet, und die Spuren wurden verwischt, sodass keiner mir geglaubt hat.«
    »Wie kam es, dass Sie die Leiche gefunden haben?«
    »Es war eine stürmische Nacht, und ich ging Patrouille an der Küste für den Fall, dass ein Schiff auf Grund lief. So was passiert manchmal, und dann muss man sofort die Küstenwache in Portland verständigen. Parrish schert sich einen feuchten Kehricht darum.«
    »Was ist das eigentlich für ein seltsames Geräusch?«, fragte Paula.
    »Das sind hohe Wellen, die sich unten an den Felsen brechen. So, wir wären da.« Jed schaltete den Motor aus. »Aber bleiben Sie noch einen Moment im Wagen sitzen. Und wenn Sie dann aussteigen, seien Sie sehr vorsichtig. Die Klippen sind hier verdammt steil und fallen fast senkrecht nach unten. Jetzt kommt der Wind vom Meer, was nicht so schlimm ist, aber wenn er vom Land bläst, sind schon Leute von den Klippen geblasen worden. Sie beide, Tweed und Newman, kommen bestimmt allein zurecht, aber bei Ihnen, Paula, wäre es mir lieber, wenn Sie meinen Arm nehmen würden.«
    »Danke für das Angebot«, erwiderte Paula lächelnd und suchte seinen Blick im Rückspiegel. »Ich nehme es gern an.«
    Auf Jeds Rat hin stiegen sie

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