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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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alle auf der rechten, dem Meer abgewandten Seite des Wagens aus. Paula knöpfte sich ihren Mantel bis ganz oben zu. Kaum war sie aus dem Auto, traf sie der Wind mit voller Wucht. Sie klammerte sich an Jed und stapfte mit gesenktem Kopf an den Rand der Klippen.
    Riesige Wellen rollten auf die Küste zu, als wollten sie den ganzen Kontinent unter Wasser setzen. Wenn sie mit einem ohrenbetäubenden Geräusch an die Felsen krachten, wurde die Gischt so weit nach oben geschleudert, dass sie Paula und den anderen das Gesicht benetzte. Jed, der einen Arm um Paula geschlungen hatte, deutete nach unten.

    »Der Tote steckte in der großen Spalte da drüben.«
    »Als Sie ihn entdeckten, war der Sturm da auch so schlimm wie jetzt?«, schrie Tweed.
    »Nein. So stark wie der hier war in diesem Jahr noch keiner.«
    Tweed hatte bemerkt, dass sich die größeren Wellen gute sieben Meter unterhalb des tiefen schmalen Felskamins brachen, den Jed ihnen gezeigt hatte. Damit war es praktisch ausgeschlossen, dass die Leiche angespült worden war. Er teilte diese Beobachtung Jed mit.
    »So habe ich das bisher noch gar nicht gesehen«, schrie der Amerikaner zurück, nachdem er eine Weile nachdenklich nach unten geblickt hatte.
    »Ich würde mich gern dort drüben etwas umsehen«, rief Paula Jed ins Ohr und deutete auf den mit Dünengras bewachsenen Hang, der hinunter zu dem ausgebrannten Sanatorium führte. »Ich schaffe das schon allein, aber trotzdem vielen Dank, dass Sie auf mich aufgepasst haben.«
    Dann nahm sie aus ihrer Umhängetasche eine starke Taschenlampe und machte sich auf den Weg. Es war wirklich eine fürchterliche Nacht, der Wind kreischte laut, und die Wellen donnerten an die Klippen. Paula tastete sich vorsichtig den Hang hinab und versuchte sich dabei vorzustellen, welchen Weg der Täter genommen hatte, um die Leiche von der Ruine zum Rand der Klippe zu schleifen. Beziehungsweise vom Sanatorium, das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht abgebrannt gewesen war.
    Kurz bevor Paula die Ruine erreichte, fand sie, wonach sie gesucht hatte. Bis jetzt war sie durch hohes Gras geschritten, aber hier war der Erdboden sichtbar. Es kam Paula fast so vor, als ob jemand büschelweise das Gras ausgerissen hätte. Auf der nackten Erde zeichnete sich eine längliche Mulde ab.
    »Was ist denn das?«, fragte Tweed, der ihr gefolgt war. Hier an der Rückseite des Hanges war der Wind weniger
stark, sodass sie sich unterhalten konnten, ohne schreien zu müssen.
    »Hier stand der Richtblock«, antwortete Paula. »Hier ist die Stelle, an der Foley enthauptet wurde.«
    »Behalten Sie diese Vermutung lieber erst einmal für sich.«
    »Das ist keine Vermutung, sondern eine Tatsache.«
    Paula nahm ihre kleine Kamera, die auch ohne Blitz in der Dunkelheit perfekte Aufnahmen machte, aus der Handtasche. Sie hatte gerade noch Zeit, fünf Fotos zu schießen, bevor Jed und Newman kamen. Sie steckte die Kamera rasch wieder zurück in die Tasche. Tweed wandte sich an den Amerikaner. Noch im Auto hatte er ihm mitgeteilt, wann ihr Flug von Portland nach Boston ging.
    »Jed, können wir uns das Sanatorium noch ansehen, oder müssen wir schon los zum Flughafen?«
    »Sehen Sie sich ruhig um. Ich werde auf der Rückfahrt ein bisschen Gas geben, dann schaffen Sie es noch rechtzeitig. Aber lassen Sie uns trotzdem mit dem Auto zu der Ruine fahren, damit wir nicht unnötig Zeit verlieren.«
    Es war nur eine kurze Fahrt hinunter zu dem ausgebrannten Gebäude. Kaum hatte Jed den Wagen gestoppt, stieg Paula aus und öffnete das schmiedeeiserne Tor zum Park. Langsam ging sie auf die rußgeschwärzte Ruine zu, deren Ziegelwände hoch in den Nachthimmel ragten.
    »Wo würde ich das verstecken?«, fragte sie sich laut.
    »Was denn?«, fragte Tweed.
    Paula gab keine Antwort, sondern versuchte, sich in die Gedankengänge eines Brandstifters hineinzuversetzen. Hinter dem Gebäude befand sich dichtes, immergrünes Buschwerk.
    Paula zog sich Handschuhe an und nahm einen langen, halb verkohlten Holzstock, mit dem sie in dem Gebüsch herumstocherte. Auch Tweed hatte sich einen Stock besorgt und bewegte ihn unter den Büschen hin und her. Auf
einmal war ein metallisches Scheppern zu hören. Tweed legte den Stock auf den Boden, tastete sich vorsichtig ins Gebüsch vor und zog schließlich einen rot lackierten Metallkanister hervor.
    »Ist es das, wonach Sie gesucht haben?«, fragte er Paula. Und zu Jed sagte er: »Wissen Sie, was das ist?« Er schüttelte den Kanister. »Scheint leer zu

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