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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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und dachten über die verschiedenen Möglichkeiten nach. Dank der Menschen der Antike gestaltete sich eine Reise nie langweilig, jedenfalls dann nicht, wenn es um die Quellen ging. Hätten sie sich keinen Wettlauf mit den Erben liefern müssen, hätte Bennett die Weitsicht der Altvorderen vielleicht zu schätzen gewusst.
    Athene sprang plötzlich auf. Alle erschraken. »Muttergottes! Eine so mächtige Waffe in den Händen der Erben … damit wären sie unbesiegbar. Dann könnten die Klingen nichts mehr gegen sie ausrichten.«
    »Du zäumst das Pferd von hinten auf, Athene«, sagte Bennett. »Fang von vorne an, damit wir wissen, wovon du redest.«
    Athene wirkte regelrecht entsetzt. »Das Griechische Feuer! Darauf haben die Erben es abgesehen!«
    In Gedanken ging Bennett die Erzählungen aus seiner Kindheit durch. Die Abenteuergeschichten, die sein Vater ihm erzählt hatte. »Das Griechische Feuer ist eine sehr alte Waffe der Seefahrer. Es brannte auf der Wasseroberfläche und konnte nicht gelöscht werden.«
    Die Hexe nickte. »Flüssiges Feuer, das über Generationen hinweg Anwendung fand. Die Römer hatten davon gehört, und es heißt, dass es Konstantinopel gegen die Schiffe der Sarazenen verteidigt hat. Dann verschwand es von der Bühne des Weltgeschehens.«
    »Ich habe darüber gelesen«, erinnerte sich nun auch London. »Angeblich wurde es von einem Syrer namens Callinicus erfunden. Man hat viel über die chemische Zusammensetzung spekuliert. Die meisten glaubten, es handele sich um Leuchtpetroleum, Harz, brennendes Pech und gebrannten Kalk. Das ist angewandte Wissenschaft, keine Magie.«
    »Das ist die Tarnung der Quellen«, korrigierte Bennett. »Sie verbergen sich hinter leicht zu akzeptierenden Tatsachen. Wenn die Wahrheit über solche Dinge, wie etwa die Herkunft des Schießpulvers, bekannt wäre …«
    »Schießpulver ist nicht magischen Ursprungs!«, warf London ein.
    »Erzählen Sie das dem chinesischen Zauberer, der es aus einem Feuerdämon erschaffen hat«, hielt Bennett dagegen.
    Lächelnd und mit großen Augen sah sie zu ihm auf. »Ich hatte ja keine Ahnung. Es ist, als würde sich unter der mir vertrauten Welt eine gänzlich neue offenbaren.« Einen flüchtigen Augenblick lang wurden Bennett und London verbunden durch staunendes Entdecken und die Verlockung des Abenteuers. Sorglose Heiterkeit durchströmte ihn.
    Dann verging ihr Lächeln. Sie erinnerte sich daran, wer er war. Sie fasste sich und fragte Athene: »Sollen wir also davon ausgehen, dass es sich bei Griechischem Feuer um eine Quelle handelt?«
    So einfach ließ Bennett sich nicht ausschließen. »Das klingt überzeugend«, sagte er. » Ein schreckliches Geschenk aus dem Wasser. Eine solche Waffe besäßen die Erben sicher gern.«
    »Die Kontrolle über das Meer ist das A und O«, fügte Kallas hinzu. »Wer das Meer beherrscht, der beherrscht die ganze Welt.«
    »Dann werden wir ihnen jetzt einen Riegel vorschieben«, erklärte Bennett. »Wir finden die Quelle zuerst.«
    »Und wo?«, fragte Athene.
    » Die Insel, die von der Gestalt eines Delfins ist«, wiederholte Kallas. »Einen solchen Ort kenne ich. An der Küste gibt es eine kleine Kirche und ein winziges Dorf, das fast nur aus Ziegen und Felsen besteht. Es liegt eine Tagesreise von hier entfernt im Osten.«
    »Gibt es dort auch einen Fluss, der singt?«, fragte Athene zweifelnd.
    »Wenn es einen gibt«, erwiderte Kallas, »dann ist er im Inselinneren zu finden. Dort bin ich nie gewesen. Meine Heimat ist das Meer. Ich habe keinen Palast voller Dienstboten und kostspieligem Tand, teuerste Hexe.«
    Athenes Finger zuckten, als wollte sie den aufmüpfigen Kapitän mit einem bösen Zauber belegen.
    »Bringen Sie uns zu dieser Insel«, bat Bennett schnell, um zu verhindern, dass sie den Kapitän in eine Schnecke verwandelte.
    Kallas nickte. »Ich brauche Hilfe mit den Segeln.«
    Bennett machte sich bereit, ihm zu helfen, doch zur Überraschung aller trat Athene vor.
    »Die ›Palastbesitzerin‹ macht das schon«, schnaubte sie.
    Kallas’ Blick verfinsterte sich. Er holte seine Pfeife aus der Westentasche und schob sie sich zwischen die Zähne. »Folgen Sie mir«, knurrte er. »Day, Sie übernehmen das Steuer. Ost zu Nordost. Achten Sie auf den Wind.« Dann stiefelte der Kapitän nach achtern und Athene folgte ihm. Beide bemühten sich um einen gleichgültigen Ausdruck. Obwohl Londons Zorn Bennett immer noch zu schaffen machte, musste er lächeln.
    Wie Kallas befohlen hatte, übernahm er

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