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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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gesellte. Er wies mit dem Kopf auf die Insel. »Eine Meile breit, vier Meilen lang. Wir nähern uns quasi der Schwanzflosse.«
    »Das ist immer noch eine ziemlich große Fläche«, meinte Athene, die gerade an Deck gekommen war. »Der Fluss kann sich überall befinden, und die Zeit ist knapp.« London hätte schwören können, dass die dunklen Wangen der Hexe sich leicht röteten, als sie den Kapitän ansah.
    Kallas’ Kiefermuskulatur zuckte, als er erwiderte: »Deshalb, werte Hexe, werde ich in der Nähe des Dorfes anlegen. Seine Bewohner werden uns den Weg verraten.«
    »Wenn sie mit uns reden, undwennsie ehrlich sind.«
    Der Kapitän blickte sie finster an. Das schien sein üblicher Ausdruck zu sein, wenn sich Athene Galanos in der Nähe befand. »Wir Insulaner sind ehrliche, aufrichtige Menschen. Im Gegensatz zu den Festlandbewohnern.«
    »Darf ich ehrlich mit Ihnen sein?«, fragte Athene süßlich.
    »Jetzt wäre der richtige Moment, uns zu erklären, wie man ein Boot einbringt, Kapitän«, unterbrach Bennett.
    Das genügte als Ablenkung. Kallas erteilte ihnen Befehle. Auch Athene. Dank ihres Umschlags waren Londons Hände so weit verheilt, dass sie problemlos die Segel setzen konnte. Sie hatten sich in den wenigen Tagen an Bord des Kaiks bereits stark verändert und waren jetzt kräftiger und widerstandsfähiger.
    Während Kallas das Boot durch das seichte Wasser der Bucht lenkte, gab er ihnen vom Steuerrad aus Anweisungen. Als er die richtige Position erreicht hatte, überließ er Bennett das Steuer und warf den Anker. Das Kaik war zu groß, um am Strand anzulegen, aber doch klein genug, dass sie nicht an Land rudern mussten. Sie holten die Segel ein.
    »Wo liegt das Dorf?«, fragte Bennett.
    »Direkt hinter diesen Felsen.« Kallas zeigte auf einen mit Pinien bestandenen Felsvorsprung. »Aber ich muss Sie warnen – › Dorf ‹ ist schon ein zu großes Wort dafür. Trotzdem sollten Sie dort jemanden finden, der Ihnen helfen wird.«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen«, versicherte Bennett. »Ich kann gut mit Menschen umgehen.«
    Das bezweifelte London nicht. Wenn es in diesem Dörfchen – oder dieser Ansammlung von Hütten – auch nur eine einzige Frau gab, würde sie ihnen gewiss behilflich sein. Bennett trat an den Bug, wo das Wasser am flachsten war, kletterte über die Reling und sprang hinunter in die Brandung. Das Wasser spritzte bis an seine Hüften hoch.
    London trat ebenfalls an den Bug, stieg über die Reling und wollte gerade ins Wasser springen, als Bennett ihr die Arme entgegenstreckte. »Fährdienst«, erbot er sich.
    Sie lächelte ihm zu. »Und das Transfergeld?«
    »Drei Küsse. Aber nicht für Sie, Kallas.«
    »Wie wär’s mit vier?«, fragte der Kapitän.
    Athene unterdrückte ein Lachen.
    »Wie wäre es damit?«, schlug Bennett vor. »Ich bezahle Siemit Ouzo dafür, dass Sie auf dem Boot bleiben. Und das Thema Küssen ist zwischen uns künftig tabu.«
    »Abgemacht.«
    »Bietest du mir dasselbe dafür, dass ich mit ans Ufer komme?«, fragte Athene.
    Bennett schüttelte den Kopf. »Du bleibst auf dem Boot.« Die Hexe wollte widersprechen, doch Bennett unterbrach sie: »Wenn die Erben kommen, brauchen wir dich hier.«
    Sie fügte sich, wirkte jedoch nicht sonderlich erbaut ob der Aussicht, mit Nikos Kallas wieder allein zu sein.
    »Ich bringe Ihnen mein Lieblingslied über die Seejungfrau und den Fischer bei«, sagte Kallas.
    London befand, dass dies der richtige Moment war, das Boot zu verlassen, ließ sich in Bennetts wartende Arme sinken und hielt sich an seinem Hals fest. Er empfing sie mit sicherem Griff. Sein Gesicht befand sich dicht vor ihrem. Seine schwarzen Wimpern, der Bartschatten auf seinen ebenmäßigen Wangen und sein sinnlicher Mund faszinierten sie.
    »Bestehst du jetzt auf deiner Transfersumme?«, flüsterte sie.
    »Später.« Er riss seinen Blick von ihrem Mund los. »Wenn ich sie jetzt eintreibe, ist der ganze Tag verloren.«
    »Bitte geht endlich«, knurrte Athene. »Sonst kommt mir das Frühstück hoch, obwohl ich gar keines hatte.«
    Bennett trug London durch das seichte Wasser. Um seine Stiefel schwammen Fische von der Größe einer Haarnadel. Sie lächelte zu ihnen hinab. Die Welt war eine Schatzkiste, die sie gerade erst zu entdecken begann.
    »Es wäre herrlich, hier zu schwimmen«, sagte sie.
    Er blieb stehen und schloss die Augen.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Ich genieße die Vorstellung. Du. Nass.« Auf seinen Lippen erschien ein verruchtes

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