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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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fiel, Bennett stand auf und begann ihre Röcke zu richten, bevor er seine eigene Kleidung in Ordnung brachte. Er hatte selten einen Diener gehabt und konnte sich allein anziehen. Jetzt aber kamen ihm seine Sachen fremd vor, und er wusste kaum noch, wie man ein Hemd zuknöpfte. »Ich muss gehen.« Er erkannte seine Stimme fast nicht wieder. Er klang wie ein Bär, kurz davor, sich aus seiner Schlinge zu befreien und seinen Dompteur anzugreifen.
    Nachdem er das Mysterium der Hemdknöpfe gelöst hatte, streifte er die Hosenträger über die Schultern und suchte nach seinen Stiefeln.
    »Aber du bist doch nicht …«
    »Ich werde es überleben«, knurrte er, obwohl er daran in diesem Augenblick stark zweifelte. Konnte ein Mann an sexueller Frustration sterben? Wahrscheinlich schon. Alles Blut aus seinem Kopf hatte sich dort unten gesammelt. Er fand seine Stiefel, zog sie über und schlüpfte in sein Jackett. Es schien ungeheuer eng zu sitzen.
    Als er angezogen war, schlang er die Arme um London und küsste sie leidenschaftlich. Sie klammerte sich an ihn und erwiderte seinen Kuss voller Gier. Wenn er die Kabine nicht gleich verließ, würde er sie auf die Koje werfen, ihre Röcke hochschieben und mit dem Ungestüm eines Seemanns auf Urlaub in sie eindringen. Aber Kallas wartete auf ihn. Das Boot musste gesteuert werden.
    »Schlaf ein bisschen.« Er öffnete die Tür. »Morgen werden wir alle Hände voll zu tun haben.«
    Dann ging er. Noch nie im Leben hatte er solche Schmerzen empfunden. Nicht nur in seinem Schwanz, der um Erleichterung bettelte, sondern überall. Seine Hände zitterten, als er die Treppe zum Deck hinaufstieg. An seinen Fingerspitzen hing ihr Geruch. Er leckte daran.
    »Sie hätten mich vorwarnen sollen.« Kallas lachte, als Bennett zu ihm ans Steuerrad trat. »Setzen Sie das Fall steif durch.«
    Bennett überlegte, ob er Kallas in Stücke reißen und an die Möwen verfüttern sollte. Aber das Schiff brauchte seinen Kapitän.
    »Das nächste Mal«, sagte er finster, bevor er sich um seine Aufgabe kümmerte, »hänge ich einen Anker an die Tür.« Und es würde ein nächstes Mal geben. Auch wenn er für eine einzige Nacht mit London Harcourt den Rest seiner Tage im Zölibat leben müsste, wäre ihm diese Entscheidung leicht gefallen. Und er hätte sie nie bereut.

8
    EINHEIMISCHE – MAL FREUND , MAL FEIND
    London erwachte aus fiebrigen Träumen von Bennetts Lippen und Händen. An Deck brüllte Kallas Befehle. Auf den Holzplanken über ihrem Kopf polterten Stiefeltritte. Sie setzte sich auf und streckte sich. Ihr Rücken war völlig verspannt nach der Nacht in der kleinen Kabine, die sie sich mit Athene geteilt hatte.
    Vor dem kleinen Bullauge tauchte eine felsige Küste auf, doch durch das schmale Fenster konnte sie nicht viel erkennen.
    Sie blickte zu Athene, die sich gerade den Schlaf aus den Augen rieb.
    »Wenn ich mehr Wert auf Konventionen legte«, meinte Athene, »würde ich sagen, Sie müssen mich jetzt heiraten.« Als London nur verwirrt blinzelte, erklärte die Hexe: »Sie haben sich mir gegenüber im Schlaf beachtliche Freiheiten erlaubt. Sie nannten mich › Bennett ‹ und verlangten, dass ich mit Ihnen schlafe.«
    »Ach, du lieber Gott!«, entfuhr es London beschämt. »Das tut mir leid!«
    Athene lachte. »War nur ein Scherz.« Sie setzte sich auf und schwang die Beine herum. Selbst so kurz nach dem Aufwachen sah die Hexe aristokratisch und wunderschön aus. London glaubte nicht, dass sie selbst auch nur annähernd so anmutig wirkte, wenn sie aus dem Bett stieg. »Sie haben allerdings ein bisschen gestöhnt und seinen Namen gemurmelt. Ihre Begegnung mit ihm letzte Nacht scheint nicht vollends befriedigend gewesen zu sein.«
    London errötete. Athene und Kallas war nicht entgangen, was sich zwischen ihr und Bennett ereignet hatte. Selbst als sie verheiratet gewesen war, hatte London nie darüber gesprochen, was sich in ihrem Schlafzimmer abspielte. Allerdings hätte sie manchmal gern jemanden gefragt, ob Geschlechtsverkehr immer so unangenehm steif vonstatten ging. Nun waren Bennett und sie miteinander intim geworden, und in dem winzigen Universum des Kaiks bedeutete das eine wichtige Neuigkeit.
    »Es war befriedigend«, antwortete sie und versuchte ihre zerdrückten Röcke zu glätten. »Aber, äh, unvollkommen. Wir wurden … unterbrochen.«
    »Das erklärt Ihren unruhigen Schlaf.« Athene nickte weise. »Der Körper verlangt mehr.«
    Nicht nur Londons Körper sehnte sich nach mehr. Nach

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