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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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weiteten sich seine Pupillen, und er befeuchtete lasziv die Lippen. Obwohl sie sich in einem Räuberlager befanden, die Erben ihnen dicht auf den Fersen waren und ihr gesamter Körper vor Müdigkeit schmerzte, zitterten Thalias Knie vor Begehren. Und nicht nur weil Gabriel stark und lebendig und gut aussehend war, sondern weil sie in seiner Gegenwart ganz sie selbst sein konnte. Er akzeptierte sie in jeder Beziehung. Und er begehrte sie ebenfalls.
    Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Gabriel sammelte sich und rückte etwas von ihr ab. »Der Anführer traut niemandem und trägt den Rubin unter seinem Mantel bei sich. Ich bin kein Taschendieb, also muss er ihn vorerst behalten.«
    »Was, wenn wir mit dem Kessel Tee kochen und ihn den Banditen geben?«, schlug Thalia vor. »Die Magie lenkt sie vielleicht so lange ab, dass wir flüchten können.«
    Er grinste schief. »Das klingt gut. Nachdem wir ihnen den Tee verabreicht haben, schlägst du ihnen vor, miteinander zu schlafen, damit die Magie sich voll entfaltet.«
    »Vielleicht sollte ich mir lieber etwas anderes überlegen«, murmelte Thalia und errötete. Sie hatte keine Lust, einer Räuberorgie beizuwohnen.
    Als er ein wachsames Auge auf ihre Wächter warf, verblasste sein Lächeln. »Vielleicht servieren wir ihnen keinen Tee, aber ich sorge dafür, dass niemand den Kessel stiehlt«, erklärte Gabriel und schritt davon.
    Thalia machte sich ebenfalls an die Arbeit. Sie ignorierte das Starren der Banditen, als sie ihnen beim Packen der Kamele half. Eine Stunde später waren sie auf dem Weg. Thalia hatte nicht viel Erfahrung mit Kamelen, doch sie gewöhnte sich rasch an die aufmüpfigen Tiere. Sie bahnten sich ihren Weg durch die Felsschluchten, die sie am späten Nachmittag hinter sich ließen. In der untergehenden Sonne fingen die Felsen Feuer und verwandelten sich in einen brennenden Traum. Auch der Himmel stand in Flammen, und um die Sonne tanzten goldene Schleier. In diesem Licht wirkte Gabriel, dessen Augen im Schatten seiner Hutkrempe lagen, wie ein lebendiger Mythos.
    Die Kamele kamen mit dem Gelände besser zurecht als die Pferde. Der steinige, trockene Boden flog unter ihr hinweg. Nachdem sie etwas Anständiges gegessen und getrunken hatte, fühlte Thalia sich deutlich gestärkt und nahm die Landschaft um sich herum mit wohlwollendem Blick auf. Gabriel sah zu ihr herüber, und sie tauschten ein Lächeln. Es war absurd, doch sie genoss den Augenblick. Anscheinend ging es ihm genauso.
    Doch sie verbrachten hier nicht ihren Urlaub. Als es Zeit wurde, ein Lager für die Nacht aufzuschlagen, blieben Thalia, Gabriel und die Nomaden unter sich. Mehr als einmal beklagten die Stammesmänner, dass der Banditenführer den Rubin besaß, aber Gabriel versicherte ihnen, dass sie ihn zurückbekämen. Sie wusste nicht, wie lange die Räuber sich noch damit zufriedengaben, sie nur zum Tempel zu begleiten, statt sie umzubringen und so viel Beute wie möglich zu machen.
    Sie beobachteten, dass Altan, der Anführer der Banditen, seine Männer genauso direkt und selbstsicher kommandierte wie ein Militäroffizier.
    »Wenn er kein blutrünstiger Dieb wäre«, flüsterte Thalia Gabriel zu, »hättet ihr zwei bestimmt eine vergnügte Zeit zusammen.«
    »Ich hebe mir mein Vergnügen lieber für dich auf, aber vielen Dank.«
    Thalia und Gabriel blieben während des Abendessens dicht beieinander. Die Banditen lachten und tranken Arkhi . »Wir könnten versuchen, uns davonzustehlen, wenn alle schlafen«, schlug sie vor.
    »Diese Männer schlafen nicht alle auf einmal«, antwortete Gabriel. »Sie werden Wache halten.«
    Thalia bemerkte, dass einige der Banditen bereits schliefen und mit etwas Abstand zum Feuer ihr Lager aufgeschlagen hatten. In ein paar Stunden würde einer ihrer Kameraden sie wecken, damit sie eine spätere Schicht übernahmen. Verdammt. »Was, wenn wir sie betrunken machen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Selbst wenn wir es schafften, ihnen zu entkommen. Die sind in dieser Wüste zu Hause und finden uns im Handumdrehen.«
    »Sie können nicht den ganzen Weg bis zu dem Tempel mit uns kommen«, protestierte sie, doch alles, was sie vorschlug, hatte er bereits in Erwägung gezogen. Er konnte nicht aufhören, zu denken und grübelte unablässig über eine Lösung.
    »Ich lasse mir etwas einfallen.«
    »Nein«, berichtigte Thalia. » Wir lassen uns etwas einfallen.«
    Sein Lächeln wirkte intim, nur für sie bestimmt. »Wir. Ja, genau.«
    In dieser Nacht schlief sie

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