Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie
und murmelte: „Es sind wieder Grabräuber am Werk. Vielleicht sogar in der Maske der Roten Mumie. Vielleicht aber erfüllt sich auch der Fluch, der vorhergesagt wurde. Vielleicht wird die Rote Mumie einem von uns das Leben zur Hölle machen.“
Betretenes Schweigen trat ein. Mit einem Schlag war der gemütliche Teil des Abends beendet. Den vier Knickerbocker-Freunden fiel fast gleichzeitig etwas Erschreckendes ein: Dr. Schell lief weiter frei herum. Auch Samy war nicht gefaßt. Als sie diese Ängste äußerten, beruhigte sie Professor Karlof: „Keine Bange, Kinder, keine Bange. Wir sind alle bei euch. Frau Dominsky wohnt links von eurem Zimmer. Ich habe das Zimmer rechts von euch. Frau Klingmeier und Hamed haben die Zimmer, die eurem gegenüber liegen. Ihr seht, ihr seid rundum bewacht. Ihr könnt in Ruhe schlafen und die Schrecken vergessen. Euch wird nichts geschehen.“
Bevor sich die vier Junior-Detektive hinlegten, setzten sie sich noch auf einem der breiten Betten zusammen und plauderten ein wenig über die Ereignisse der vergangenen Tage.
„Diese Rote Mumie ist mir nach wie vor nicht geheuer“, meinte Dominik. Poppi nickte. „Ich... ich habe immer Angst, daß sie zurückkommt!“
Lieselotte knetete ihre Nasenspitze und teilte den anderen dabei ihre Gedanken mit: „An einen Geist glaube ich nicht. Die Rote Mumie ist eine Verkleidung, aber ich habe keinen Schimmer, wer darin stecken könnte.“
Axel fröstelte. Es war kühl im Zimmer. Er stand auf und ging zu einem der altmodischen, hohen, dunklen Holzschränke. „Brauchst gar nicht aufzumachen, der Schrank ist leer!“ rief ihm Lilo lachend nach. „Unser Gepäck ist nämlich längst unterwegs nach Hause!“
Axel schlug sich auf die Stirn und grinste. Das hatte er völlig vergessen. Aber vielleicht war eine Zusatzdecke im Schrank. Er öffnete ihn und blickte suchend in alle Fächer. Doch ohne Erfolg. Er wollte die schwere Holztür schon wieder schließen, als er etwas entdeckte. „Seht euch das einmal an!“ sagte er zu den anderen. Axel deutete auf eine schwarz gestrichene Klinke, die in der Hinterwand des Schrankes unter der langen Stange zum Hängen eingebaut war. Normalerweise wäre sie dem Jungen bestimmt nicht aufgefallen, aber durch einen seltsamen Zufall fiel das Licht der Deckenlampe in einem Winkel in den Schrank, daß die Klinke deutlich erkennbar wurde.
Lieselotte zögerte nicht lange. Sie war von Natur aus äußerst neugierig und wollte unbedingt mehr über die Geheimtür wissen. Sie drückte die Klinke nieder und preßte leicht dagegen. Nun erkannten die Knickerbocker, daß der Schrank keine Hinterwand besaß, sondern genau vor einer Verbindungstür in das Nebenzimmer stand. Die Tür schwenkte auf und gab den Blick nach nebenan frei. „Professor Karlof in getupften Unterhosen!“ kicherte Poppi. Der Forscher stand zum Glück mit dem Rücken zu der versteckten Tür und bemerkte nichts von den Vorgängen hinter sich. Hastig schloß Lilo die Tür wieder. Lachend ließen sich die Knickerbocker auf ihre Betten fallen. Der Wissenschaftler hatte zu komisch ausgesehen. Er trug nicht nur blaugetupfte Boxershorts, sondern auch altmodische Sockenhalter.
Noch immer lächelnd, schliefen die vier bald darauf ein.
In der Zwischenzeit wurde für sie allerdings schon die nächste Falle vorbereitet.
Professor Karlofs Geheimnis
Verschlafen richtete sich Axel im Bett auf und fuhr sich durch das zerzauste Haar. Er hatte schlecht geträumt, konnte sich aber nicht mehr erinnern, was es gewesen war. Auf jeden Fall hatte sein Traum mit Lärm geendet. Das wußte er noch.
Ein leises Poltern ließ ihn blitzschnell völlig munter werden. Der Junge fuhr in die Höhe und starrte in die Dunkelheit des Zimmers. Lieselotte war auch bereits aufgewacht. „Was... was war das?“ wisperte sie ihrem Kumpel zu. „Keine Ahnung!“ flüsterte Axel zurück.
Es polterte abermals. „Das kommt aus dem Zimmer des Professors“, zischte das Superhirn. Axel schlüpfte aus dem Bett und huschte zu dem Schrank. Er legte das Ohr an die Verbindungstür und zuckte zusammen. Im Nebenraum tat sich etwas. Der Professor war nicht allein. Axel gab Lilo ein Zeichen, zu ihm zu kommen. „Hör dir das an“, wisperte er.
Lieselotte huschte in das Badezimmer und kam mit einem Zahnputzglas zurück. Sie legte es mit der Öffnung an die Tür und drückte ihr Ohr an den Glasboden. Durch diesen alten Spion-Trick konnte sie noch mehr verstehen.
Professor Karlof war zweifellos
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