Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
Vom Netzwerk:
wissen“, keuchte Lieselotte. Widerstrebend folgte der Junge der Aufforderung. Warum durfte er nicht auch manchmal nur feig und faul sein?
    Axel schnappte Poppis Taschenlampe und tat, was Lilo von ihm verlangt hatte. „Ich pack es nicht!“ stieß das Superhirn hervor und ließ den Sargdeckel einfach zufallen.“
    Nun wagten sich auch Poppi und Dominik hervor. „Was ist drinnen? Sag schon!“ drängten sie. „Schmuck, Geld, Brieftaschen, Pässe, ganze Handtaschen und so weiter. Auf der seidenen Totendecke liegt das Zeug bunt gemischt und einfach so hineingeworfen.“
    „Was???“ Die beiden jüngeren Knickerbocker trauten ihren Ohren nicht. „Was soll das?“
    Lilo grinste. „Genial, einfach genial!“ meinte sie. „Was??? Rede schon endlich!“ verlangten die anderen ungeduldig. „Wir befinden uns tatsächlich auf einem Kreuzfahrtschiff“, begann das Superhirn. „Darüber besteht bei mir kein Zweifel mehr. Und hier in diesem Frachtraum hat ein Taschendieb sein Versteck. Ich reime mir die Sache folgendermaßen zusammen: Der Typ läßt sich in einem Sarg an Bord bringen. Im zweiten sind wahrscheinlich Steine. Die Särge sollen zu einem anderen Ort überführt werden. Während der Reise kommt der Dieb nun heraus, geht an Deck hinauf und klaut alles, was er in die Finger bekommen kann. Seine Beute trägt er dann herunter und verstaut sie in dem einen Sarg. Am Ende der Fahrt legt er sich in den zweiten und läßt die beiden Särge zu einem Bestattungsinstitut bringen. Dort wird entladen und alles für die nächste Reise vorbereitet.“
    „Ein irrer Plan“, staunte Axel. „Aber woher hat der Kerl den Schlüssel zu diesem Raum?“ Lilo konnte es nur vermuten: „Wahrscheinlich gibt es einen Komplizen an Bord!“ Dominik wunderte sich noch immer. „Wie kann einem so etwas einfallen?“
    Lieselotte wußte die Antwort: „Ist doch logo: Der Trick mit den Särgen ist eine Sensation. Natürlich werden die Diebstähle entdeckt, und die Polizei wird an Bord Nachforschungen anstellen. Aber sie wird nichts finden. Der Dieb steht weder auf der Passagier- noch auf der Besatzungsliste. Und wer sucht nach Beute in einem Sarg? Jeder hat – genau wie wir – Scheu, ihn zu öffnen. Wirklich pfiffig und clever, das muß ich zugeben!“
    Poppi ließ die Schultern sinken. „Na und? Was nützt das uns?“ Lieselotte grinste von einem Ohr zum anderen. „Viel, sehr viel! Denn eines steht fest: Die Verbrecher haben sicher dafür gesorgt, daß wir nicht entkommen können. Aber bestimmt haben sie nicht an alle Möglichkeiten gedacht!“

Die Reise im Sarg
     
     
    Die Müdigkeit übermannte die Knickerbocker-Bande. Es war nämlich kurz nach zwei Uhr am Morgen, und die Reste der Betäubung steckten noch immer in ihren Köpfen. Sie suchten sich ein paar alte Säcke zusammen und versuchten, es sich so bequem wie möglich zu machen.
    Ihr Schlaf dauerte allerdings nicht lange. Nach drei Stunden schreckte Axel hoch, weil die Eingangstüre des Frachtraumes so schrill quietschte, daß er davon fast Zahnschmerzen bekam. Der Junge beugte sich zu Lieselotte und rüttelte sie an der Schulter. „Es kommt jemand!“ zischte er ihr ins Ohr. Lilo war sofort hellwach. Sie richtete sich auf und lauschte. Es waren dieselben tänzelnden Schritte wie vorher, die auf sie zukamen. So schnell hatte das Mädchen nicht mit der Rückkehr des geschickten Diebes gerechnet, aber man mußte die Gelegenheiten nutzen, wie sie kamen. Schnell weckten die zwei ihre jüngeren Kumpels und flüsterten ihnen zu: „Er ist da!“
    Sie hatten vor dem Einschlafen ihren Plan genau durchgesprochen, und deshalb war jeder sofort auf seinem Posten. Poppi huschte zur Frachtraumtür und atmete erleichtert auf. Der Schlüssel steckte außen. Sie zog ihn lautlos ab, schloß die Tür und sperrte ab. Danach verzog sie sich sofort wieder.
    Dominik packte einen der Säcke, krempelte die Öffnung auf und schlich damit zwischen den Kisten zum Hauptweg, der durch den Frachtraum führte.
    Axel und Lilo stellten sich einige Meter dahinter auf.
    Der Dieb schien wieder gute Beute gemacht zu haben und warf fröhlich pfeifend Sachen in den Sarg. Wieder krachte der Sargdeckel. Aber dann kam es doch anders. Die Bande hatte damit gerechnet, daß der Gauner den Frachtraum wieder verließ. Das hatte er diesmal nicht vor. Er öffnete den zweiten Sarg und... legte sich hinein. Er schlief sogar in seinem gruseligen Versteck.
    „Noch besser“, wisperte Lieselotte. „Ersparen wir uns das Einfangen.

Weitere Kostenlose Bücher