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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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„Ich... bekomme keine Luft mehr!“ keuchte Dominik. Axel versuchte, seinen Arm hinter den Kopf zu strecken, wo sich die Luftklappe befand, und drückte sie ein wenig auf. Gierig zog sein Freund den kühlen Hauch ein, der hereinströmte.
    Die Fahrt dauerte nicht lange. Wieder wurden die Särge ausgeladen und an einen anderen Ort gebracht. Das Meer rauschte ganz in der Nähe. Soviel konnten die Knickerbocker feststellen. Und auch nachdem sie die Träger abgestellt hatten, schwankten die Särge weiter hin und her. An der Außenwand wurde geschabt und gekratzt, und danach heulte ein Motor auf. Die Bande spürte einen heftigen Ruck und hatte das Gefühl, sich in den Särgen schnell vorwärts zu bewegen.
    Lieselotte versuchte wieder und ohne Hoffnung, den Deckel aufzubekommen. Als sie die Hand dagegenpreßte, klappte das Holzbrett hinauf, und über ihren Gesichtern tauchte der blaue Himmel auf. Wie zwei Klappmesser schossen die Mädchen in die Höhe und purzelten aus ihren engen, grauenvollen Gefängnissen.
    „Wir sind... in einem Boot...!“ schrie Poppi. „In einem fahrenden Boot!“ Lieselotte beschloß, der Sache sofort auf den Grund zu gehen, aber vorher mußten die Jungen befreit werden. Die beiden hatten noch nicht entdeckt, daß die Verriegelung wieder geöffnet worden war. Erleichtert sprangen auch sie aus der Totentruhe.
    „Das Boot rast... und es hat... keinen Kapitän!“ stellte Dominik entsetzt fest. Axel, der ein ganz guter Motorbootfahrer war und sich mit einem Boot dieser Art auskannte, packte das Steuer und wollte es drehen. Doch es war unmöglich. Das Steuerrad war blockiert. Auch der Gashebel konnte nicht betätigt werden. „Das ist das ferngesteuerte Boot der Gangster, von dem Monty gestern am Telefon gesprochen hat!“ rief Lieselotte ihren Freunden zu. „Damit sollte Elke zu der geheimnisvollen Insel gebracht werden!“ Im Kopf fügte sie hinzu: „Und jetzt sind wir dran!“
    „Wir springen ins Wasser und schwimmen zurück!“ schlug Axel vor. Ein Blick zurück ließ ihn diese Idee aber sofort wieder verwerfen. Die Küste von Rhodos war nur noch eine dünne, dunkle Linie. Die Knickerbocker waren erschöpft und würden diese weite Strecke kaum noch schaffen.
    „Wohin bringt uns das Boot?“ rief Poppi verzweifelt. „Wohin?“ Immer weiter und weiter hinaus auf das offene Meer ging die Fahrt. Der Wind brauste den vier Freunden um die Ohren, und sie hatten Mühe, die Augen offenzuhalten.
    „Wahnsinn! Springt! Springt! Springt!“ kreischte Dominik auf. Vor ihnen war ein breiter, hoher Fels aufgetaucht, der mehrere Meter aus dem Wasser ragte. Das Boot steuerte genau darauf zu. Ein Zusammenstoß würde es augenblicklich zur Explosion bringen. „Ich springe nicht!“ schrie Poppi. „Ich... ich will nicht ertrinken!“
    Der Fels rückte von Sekunde zu Sekunde näher. In spätestens einer halben Minute hatten sie die tödliche Gefahr erreicht. Dominik wartete nicht mehr, sondern hechtete über den Bootsrand und verschwand in den Wellen. Lilo wollte ihm nach, aber sie konnte Poppi nicht zurücklassen. „Platz da, Weiber!“ fauchte Axel und stieß sie zur Seite. Er hatte eine Metallschaufel in der Hand, die im Boot gelegen war, und kämpfte sich damit zum Heck { * } durch. „Axel, hilf mir, Poppi über Bord zu werfen, und spring!“ kreischte Lieselotte. Aber der Junge hörte nicht auf sie. „Axel!!!“ Lilos Stimme überschlug sich. Der Fels war nur noch Sekunden Fahrt entfernt. Axel klammerte sich an der hinteren Bootswand mit einer Hand fest und hielt mit der anderen die Schaufel. Immer wieder stieß er damit ins Wasser.
    Poppi war zu Boden gesunken und klammerte sich an Lilos Füße. Das Superhirn war ratlos. Der Fels! Der Fels! Sie hatten ihn gleich erreicht! Gleich würde der Zusammenstoß stattfinden und die Fahrt in einer himmelhohen Stichflamme enden.

Rettung in Sicht?
     
     
    „Jaaaaa!“ schrie Axel und hängte sich mit voller Kraft an den Schaufelgriff. Er hatte die Schaufel an der Hinterseite des Bootes verspreizt und bog sie nun etwas zur Seite. Die Wirkung war gewaltig. Das Boot machte eine scharfe Kurve nach links und raste an dem Felsen vorbei.
    Später mußte Lilo ihren Kumpel für diese Idee immer wieder loben. Sein Einfall war spitzenmäßig gewesen. Er hatte nämlich die Schaufel in das Seitenruder des Bootes gesteckt und es zur Seite gebogen. Dadurch war die Fernsteuerung außer Betrieb gesetzt, und das Boot konnte – sehr einfach, aber doch – gelenkt

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