Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
Vom Netzwerk:
Das hätte ohnehin mühsam werden können. Geduckt schlich das Mädchen mit Axel zu dem offenen Sarg. Wie eine Ente watschelte es um das Podest herum, zu der Seite, auf die der Deckel geklappt war. „Jetzt!“ raunte es seinem Kumpel zu. Axel und Lilo schossen in die Höhe und schleuderten den Holzdeckel der Totentruhe mit voller Wucht zu. Das Superhirn warf sich bäuchlings darüber und schloß auf der anderen Seite den Riegel. Jetzt gab es für den eingesperrten Gauner kein Entkommen.
    Verzweifelt trommelte der Dieb von innen gegen das Holz. Er schrie und schnaubte, und an seiner Stimme erkannten die Junior-Detektive, daß sie es zweifellos mit einem Mann zu tun hatten. „Laß ihn toben“, sagte Lilo und kicherte verschmitzt. Dieser Schlag war der Bande wirklich vortrefflich gelungen. „Er wird irgendwann müde, und dann können wir sicher mit ihm reden.“
    Pause! Der Ganove hatte eine Klopf- und Rufpause eingelegt. Lässig pochte das Superhirn mit dem gekrümmten Mittelfinger auf den Sarg. „Hallo, verstehen Sie Deutsch?“ fragte sie. Schweigen. „Do you speak English?“ erkundigte sich Axel. Dominik kratzte seine wenigen Brocken Französisch zusammen und stellte die gleiche Frage auch in dieser Sprache. Wieder kam keine Antwort. „Na ja, wir können auch warten“, meinte Lieselotte ruhig.
    „Hallo... hallo... wer da... ist?“ kam dumpf die Stimme aus dem Sarg. „Aha, der Herr spricht also deutsch!“ sagte das Superhirn zufrieden. „Hören Sie zu, wir wissen genau, was Sie hier machen. Wir verraten nichts, wenn Sie uns einiges sagen und helfen.“
    „Wer ist da?“ wollte der Mann im Sarg abermals wissen. „Das geht Sie nichts an“, meinte Axel. „Sagen Sie uns lieber, wohin das Schiff fährt!“
    „Schiff kommt von Kreta, war schon auf Insel Kos und ist am Abend in Rhodos gelandet. In der Nacht war großer Ball an Bord, und es hat eine Runde um Insel gemacht. Bald es legt wieder im Hafen von Rhodos an“, erzählte der Gauner willig. „Ist hier Endstation? Ich meine, endet die Reise hier?“ forschte Lilo weiter. „Ja!“ Das Superhirn knetete zufrieden seine Nasenspitze. „Das bedeutet, die Särge werden in Rhodos an Land gebracht?“ Wieder lautete die Antwort: „Ja!“ „Und wohin geht die Reise dann?“ erkundigte sich Lieselotte noch. „In die Türkei!“
    Nun war dem Mädchen einiges klar. Der Gaunerring rund um Monty, die Frau und Panajotis hatte offenbar auch einen Verbündeten an Bord des Schiffes. Deshalb waren sie hierher gebracht worden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sollten sie in die Türkei gebracht werden. Ihr Schicksal dort war ihr unbekannt, aber es war sicher schrecklich!
    „Hören Sie zu“, begann Lilo. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Nehmen Sie an, ist alles gut. Lehnen Sie ihn ab, liefern wir Sie an die Polizei aus.“ Ein wütendes Brummen und Knurren kam aus dem Sarg. „Ihre Beute lassen Sie selbstverständlich an Bord, in einer der Kisten. Dort wird sie später einmal gefunden und an die Besitzer zurückgegeben. Es befindet sich hier im Frachtraum auch ein Container... also eine große Kiste... mit Schmutzwäsche. Dort drinnen stinkt es, dafür liegen Sie weich. Sie verstecken sich dort und werden auf diese Weise unbemerkt von Bord gebracht. Die Särge werden nämlich wir beziehen. Wo werden sie eigentlich hingebracht?“
    „Ein paar Kilometer von Hafen entfernt in Dorf!“ antwortete der Taschendieb. „Gut, dort wird uns niemand finden“, sagte Lieselotte und war wieder sehr zufrieden. Das Klopfen im Sarg wurde schwächer. „Bitte... rauslassen... Bitte... es ist heiß hier herinnen... wenig Luft!“ bettelte der Mann. Lieselotte winkte ihre Freunde her und trug ihnen auf: „Falls er uns austricksen will, dann müssen wir ihn für ein paar Stunden äh... beruhigen! Mit der Holzhammermethode. Wir haben keine andere Möglichkeit!“
    Drei Köpfe nickten. Also schob Lilo den Riegel zur Seite, der Deckel der Totentruhe flog auf, und ein verschwitztes Mädchen in einem schicken, weißen Kleid und langem, schwarzem Haar schoß in die Höhe. Lilo wunderte sich. „Ihr seid ja... Kinder!“ stellte das Mädchen erstaunt fest. Es hatte eine äußerst tiefe Stimme, die viel mehr an einen Jungen erinnerte.
    „Und was bist du?“ fuhr sie Axel an. „Eine Oma?“ Das Mädchen rieb sich die Arme und verzog verlegen den Mund. „Nein...!“ Lilo blickte das Mädchen prüfend an und stellte fest, daß es sich bei ihm nicht um einen Profi handeln konnte. „Wirst

Weitere Kostenlose Bücher