Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant
abgesandt. Nun ist sie aber wieder benebelt und tut deshalb nicht das, was sie eigentlich will.“ Das Superhirn nickte. Dominiks Überlegungen klangen logisch. Jetzt stellten sich nur noch zwei Fragen: Wer war der Schwarze Dämon? Und warum wußte er über jeden ihrer Schritte Bescheid? Aber es gab noch eine viel wichtigere Frage: War der Schwarze Dämon ihnen nun auch wieder auf der Spur?
Poppi stand auf und holte ihre Tasche aus dem Gepäckfach. Als sie den Reißverschluß öffnete und nach ihrem Gameboy suchte, rutschte eines der vier Stofftiere, die ihnen Randy gegeben hatte, aus der Tasche. Poppi hob es auf und zog die Augenbrauen hoch: War das Tier schwerer geworden? Als Karl den Plüschhasen sah, zuckte er zusammen. „Wieso... was... wieso hast du das da?“ fragte er.
Dominik horchte auf. Karls Stimme zitterte. Er schien außer sich zu sein. „Na ja, Randy Rox ist doch überzeugt, daß uns die Plüschtiere zu Fiona führen werden. Deshalb trage ich sie immer in der Tasche. Ist das nicht gut?“
Karl schluckte und schüttelte den Kopf. „Nein... nein... ich dachte nur... sie sind... im Koffer... ist schon in Ordnung!“ Lieselotte hatte jedes Wort gehört. Karl saß eine Reihe vor ihr am Fenster. Das Mädchen erhob sich, beugte sich über seine Rückenlehne und fragte scharf: „Was stotterst du da? Und warum weißt du etwas von den Stofftieren?“
Der Fremdenführer starrte einige Sekunden zum Fenster hinaus, drehte dann den Kopf zu ihr und sagte ruhig: „Die vier Tiere... hatte Fiona besonders gern. Randy hat erwähnt, daß er sie euch mitgegeben hat. Ich... bitte versteht, Fionas Verschwinden war auch für mich ein Schock. Ich mochte sie sehr, und ich bin froh, die Stofftiere hier zu sehen. Sie geben mir das Gefühl, Fiona wäre... in der Nähe.“
In diesem Moment zuckte ein einziger Gedanke durch Lieselottes Kopf: „Ich glaube dir kein Wort!“
Die Wette
Der nächste Tag in Durban begann unerfreulich. Als die vier Freunde am Morgen im Meer baden wollten, warnte sie ein Schild vor Haien. „Die Küste vor Durban ist die Heimat des Weißen Hais“, erklärte Karl. „Er hat zwar nur wenig mit dem blutrünstigen Ungetüm aus dem Film zu tun, aber trotzdem ist es ratsam, keinem zu begegnen. Deshalb sind die Strände alle mit Netzen abgesperrt und gesichert. Heute wurde ein Loch in einem Netz entdeckt, und deshalb soll man nicht schwimmen gehen.“
Maulend trotteten Axel, Lilo, Poppi und Dominik zum Hotel zurück. Auf den Swimmingpool hatten sie keine Lust.
„Ich hätte einen anderen Vorschlag“, meldete sich Karl. „Wie wäre es mit einem Besuch einer Krokodilfarm?“
Das klang auf jeden Fall interessant, und die Junior-Detektive stimmten zu.
Karl und die Bande fuhren mit einem Jeep zur Farm. „Züchtet man hier Krokodile, weil sie vom Aussterben bedroht sind?“ fragte Poppi. Karl grinste und lachte heiser. „Nein, hier werden sie gezüchtet, damit sie später zu Handtaschen verarbeitet werden können. Wißt ihr, was sie zu fressen bekommen?“ Die Knickerbocker schüttelten die Köpfe. „Reine Seide, damit die Taschen dann gleich alle mit Seide gefüttert sind!“ grölte Karl. „Hahaha, wie witzig!“ knurrte Poppi. „Scherz, Scherz, komm heraus, du bist umzingelt!“ ätzte Dominik. Karl bemerkte erst jetzt, daß seine Witze wenig ankamen.
Die Freude am Besuch der Krokodilfarm war der Bande schnell vergangen. Mißmutig und widerstrebend traten sie durch das mächtige, aus Baumstämmen gezimmerte Portal. „Croco Land“ war mit schwarzer Farbe auf ein Brett gepinselt. Die Besichtigungstouren begannen allerdings erst in einer Stunde, und deshalb bot Karl den vier Freunden an, sich auf eigene Faust umzusehen.
Er selbst wollte in der Zwischenzeit einen Freund suchen, der hier arbeitete.
„Eigentlich möchte ich sofort wieder weg!“ meinte Axel. Die anderen stimmten ihm zu. Poppi hatte dann aber eine tolle Idee. Sie zückte ihren kleinen Fotoapparat und sah sich unternehmungslustig um. „Ich wette, hier gibt es einiges, das gegen den Tierschutz verstößt! Wir werden es suchen, knipsen und dafür sorgen, daß es veröffentlicht wird.“ Der Rest der Bande war sofort dabei.
Sie wandten sich nach rechts, wo ein schmaler Pfad in einen künstlich angepflanzten Mini-Urwald führte. Der Weg schlängelte sich zwischen den Bäumen hindurch und führte zu einem eingezäunten See, in dem mehrere riesige Krokodile im Wasser lagen. Nur ihre Nasenlöcher ragten heraus. Andere
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