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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Krokodile räkelten sich träge am Ufer in der Sonne. Die Blätter der Büsche hingen über ihre schuppigen Körper und verdeckten sie größtenteils. Oft mußten die Knickerbocker zwei- oder dreimal hinsehen, um zu erkennen, ob es ein Krokodil oder ein Stein war.
    In der Mitte des Teiches befand sich eine kleine, völlig kahle Betoninsel. Eine schmale, lange Bogenbrücke führte zu der Plattform.
    „Wetten, ich traue mich, über den Zaun zu klettern und über die Brücke zur Insel zu laufen?“ prahlte Axel. „Traust du dich nie, da kann nämlich jederzeit ein Krokodil kommen!“ erwiderte Dominik. „Was ist schon dabei? Bis so ein lahmes Krokodil da ist, bin ich längst wieder zurück“, protzte der Junge.
    Lilo schlug ihm kameradschaftlich auf den Rücken und meinte: „Bubi, gib nicht so an! Du bekommst doch Knieschlottern, wenn du nur daran denkst!“
    Axel musterte sie spöttisch. „Du vielleicht!“ platzte er heraus.
    „So mutig wie du bin ich schon lange“, erwiderte Lilo und funkelte ihn wütend an.
    „He, hört auf!“ mischte sich Poppi ein.
    Aber die beiden kümmerten sich nicht um sie.
    „Worum wetten wir, daß ich es länger auf der Insel aushalte als du?“ fragte Axel herausfordernd.
    „Um meine gesamte Plattensammlung!“ antwortete Lieselotte. „Aber wenn du verlierst, dann bekomme ich deinen CD-Spieler!“
    Axel schluckte heftig. Dieser Einsatz war hoch. Er wollte jetzt aber keinen Rückzieher mehr machen, und deshalb schlug er ein.
    „He... das ist ein Blödsinn, laßt das!“ mahnte Dominik seine Freunde.
    „Halt die Klappe!“ fuhr ihn Axel an. „Es ist nicht jeder so ein Jammerlappen wie du!“
    Schnell waren Lieselotte und Axel über den Zaun geklettert. Sie setzten alles daran, so unerschrocken wie möglich zu wirken, und schlenderten betont langsam über die Brücke. Auf der Insel angekommen, streckte Axel sogar seine Zehen ins Wasser und plätscherte darin herum.
    Dominik und Poppi beobachteten die beiden mit angehaltenem Atem. Immer wieder ließen sie ihre Blicke über das Ufer des Teiches schweifen, um zu kontrollieren, ob sich eines der Krokodile vielleicht in Bewegung setzte. Aber die Tiere lagen nach wie vor fett und faul da und schenkten den beiden Knickerbockern gar keine Beachtung.
    Lilo und Axel hatten mittlerweile die andere Seite der Insel erreicht. Lieselotte stellte sich gegrätscht hin und begann Gymnastikübungen zu machen. Axel tat so, als würde er seine Baseballkappe putzen.
    „Die zwei spinnen zum Quadrat!“ stöhnte Dominik. „He, kommt zurück! Los! Seid nicht so dämlich!“ rief er seinen Kumpeln zu. Aber diese dachten nicht daran. Keiner von ihnen wollte die Wette verlieren.
    Am Ufer ertönte das Rasseln und Rattern eines Motors, der gerade in Gang gesetzt wurde. Dominik rutschte fast die Brille von der Nase. „Da... schau nur!“ keuchte er und zeigte auf die Brücke. „Die Brücke... wird... eingezogen!“ Poppi erschrak so sehr, daß sie kein Wort herausbrachte.
    Die dünne Brücke verschwand tatsächlich Meter für Meter in einem Metallkasten am Ufer.

Jetzt erst bemerkten Lilo und Axel, was im Gange war. Es war zu spät! Das Ende des Stegs befand sich bereits außer Sprungweite. Sie wären genau vor den spitzen Zähnen eines Krokodils im Wasser gelandet.
    „Warum wird die Brücke eingezogen?“ fragte Dominik verzweifelt. Mittlerweile war der gesamte Steg in dem Kasten verschwunden, und donnernd klappten die beiden Abdeckungen zu. Axel und Lieselotte saßen auf der Insel fest.
    Rücken an Rücken standen sie nun da und starrten auf das Wasser und das Ufer. Langsam drehten sie sich im Kreis, um ja kein Krokodil aufzuschrecken, aber auch bestimmt keines zu übersehen, das vielleicht Kurs auf die Insel nahm.
    In Dominiks Kopf hämmerte eine Frage: „Warum wurde die Brücke eingezogen?“
    Ein langer Schrei von Lieselotte riß den Jungen aus seinen Gedanken.

 
     
Futter für die Krokodile
    Bisher hatten die Knickerbocker der runden Öffnung in der Mitte der Betoninsel wenig Beachtung geschenkt. Mit einem Schlag änderte sich das. Aus der Öffnung tauchte nämlich eine Art Tablett auf, auf dem blutige Fleischbrocken lagen. Es war die Fütterungsanlage!
    Die Krokodile schienen auf diesen Moment nur gewartet zu haben. Keiner der Junior-Detektive hätte den trägen Tieren die Geschwindigkeit und Geschicklichkeit zugetraut, die sie plötzlich entwickelten. Vom Ufer her ertönte mehrmals hintereinander ein lautes Aufklatschen, wenn sich eines der

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