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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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einzubrechen.
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik nahmen dankbar die Schalen mit heißem, dampfendem Tee, die ihnen Mutter Tang reichte. Die Schalen wärmten ihre Finger, und der Tee erwärmte von innen ihre durchgefrorenen Körper.
    Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis sie sich so weit erholt hatten, daß sie von den gräßlichen Ereignissen berichten konnten. „Wo. wozu dient dieser Pflock im See?“ fragte Axel. Kwan-Ling erklärte es ihm: „Um ein Loch in die Eisdecke zu machen. Aber nur ein kleines Loch, in das wir Futter für die Fische streuen. Normalerweise wagen sich nur zwei Männer auf das Eis und ziehen den Pflock mit sehr langer Stange heraus. Dabei kommen sie nie nahe an Pflock, um nicht einzubrechen wie ihr!“
    „Dieser Zwerg . dieser Giftgnom . er ist nicht nur wahnsinnig, sondern kennt die widerlichsten Tricks“, krächzte Dominik heiser. Ihre Rettung verdankten Poppi, Dominik und Lieselotte einzig und allein Axel. Er hatte beim Sturz in das Eisloch die Arme blitzschnell zur Seite gestreckt und sich so vor dem Untergehen geschützt. Als er bemerkte, daß seine Freunde unter die Eisdecke geraten waren und den Weg zur
    Luft nicht mehr fanden, hatte er nach ihnen gefischt und sie zu sich gezogen. Zwar schmerzten Dominiks Ohr und Poppis Kopf nach dieser Rettung, aber was machte das schon. Hauptsache, sie waren wieder auf dem Trockenen.
    Da fiel Lieselotte etwas ein: „Er ist aber nicht gekommen, um uns im Teich zu versenken. Ich wette, sein Besuch hat Cousine Li gegolten.“ Kwan-Ling sprang auf und eilte aus dem Zimmer. Die Knickerbocker-Freunde wollten ihr nach, aber Mutter Tang hielt sie zurück. Dabei wäre das nicht einmal nötig gewesen. Die Beine der Knickerbocker-Kumpels versagten ohnehin den Dienst. Sie waren zu müde und kraftlos.
    Kwan-Ling kehrte zurück und zitterte am ganzen Körper. Sie redete laut und schnell auf chinesisch. Ihr Vater und ihre Mutter sprangen auf und verließen den Raum. „Was ... was ist?“ wollte Lilo wissen. Es mußte etwas geschehen sein. „Cousine Li ist . ist . nicht in ihrem Zimmer. Die Matte ist leer. Sie war dort, aber jetzt ist sie fort. Mit . mit ihrer Decke!“ fiel Kwan-Ling ein. Die Junior-Detektive zuckten zusammen. Der Zwerg hatte das Mädchen entführt. Nachdem sie im Eis eingebrochen waren, mußte er zurück ins Haus sein und Cousine Li geholt haben. Jetzt war die wichtigste Zeugin beseitigt. Cousine Li war die einzige, die ihnen mehr über den verschwundenen Jadedrachen sagen hätte können.
    Poppi tat vor allem Kwan-Ling leid. Was sollte sie tun? Sich auch weiterhin nur heimlich mit Jun treffen?
    Aus einem der Zimmer des Hauses kam ein langer Schrei. „Das ist mein Bruder ... das ist Ching!“ rief Kwan-Ling. Sie lief los und ließ die Bande allein zurück. „Nein . ich will mit“, keuchte Poppi und rappelte sich auf. Das Mädchen war sehr geschwächt, kam aber trotzdem auf die Beine. Die anderen hatten ähnliche Gedanken. Nur nicht allein bleiben. Der Giftzwerg konnte jederzeit wiederkommen.
    Sie torkelten und taumelten durch die engen Gänge, die nur schwach erleuchtet waren. Das Zimmer von Ching lag ziemlich weit von dem Raum entfernt, in dem sich die Bande aufgewärmt hatte. Kwang Ling hatte es bereits erreicht und stand in der Türöffnung.
    Sie schien fassungslos zu sein.
    Lilo drängte sich an ihr vorbei und spähte in den Raum. Ching saß aufrecht auf seiner Matte und deutete auf eine zusammengekrümmte Gestalt, die in eine dunkle Decke gewik- kelt war. Sie lag in einer Ecke und hatte den Kopf auf einen Plüschpanda gebettet. Kwan-Ling näherte sich ihr auf Zehenspitzen und zog die Decke vom Kopf weg. Schwarzes Haar kam zum Vorschein: „Cousine Li“, staunte die junge Frau. Erst jetzt erwachte das Mädchen und blinzelte verschlafen. Es murmelte etwas und schien sehr beschämt. „Cousine Li hatte Angst in der Nacht und ist deshalb in Chings Zimmer geschlichen“, übersetzte Kwan-Ling.
    „Zum Glück! Aus diesem Grund hat sie der Zwerg nicht gefunden. Das war für sie die Rettung.“
    Vater Tang entschied, daß in dieser Nacht alle in dem großen Wohnraum schlafen sollten. Die Matten wurden zusammengetragen und aufgelegt. Nun konnten sich alle sicher fühlen. Gegen neun Leute hatte auch ein Giftgnom keine Chance.
    Erschöpft und beruhigt schliefen die Knickerbocker-Freunde ein.

 
     
Der Palast aus Eis
    Der nächste Tag stand unter dem Motto „Erholung“. Mutter Tang holte den Arzt und ließ die vier Junior-Detektive untersuchen.

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