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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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oberen Ende hatte er eine Art Schlinge aus dickem Metallseil. Durch diese Schlinge steckte der Gnom den Baumstamm und gab den vier Freunden ein Zeichen, das Holz zu packen. Axel und Pop- pi ergriffen das eine Ende, Lilo und Dominik das andere. „Und jetzt? Was ... was sollen wir jetzt?“ fragte Lieselotte. Der kleine Chinese deutete ihnen mit den Armen, den Pflock aus dem Eis zu ziehen. Sie sollten den Baumstamm in die Höhe stemmen und auf diese Art die Stange aus dem See befördern.
    Die vier Junior-Detektive wunderten sich natürlich, wozu das gut sein sollte, taten aber, was der gefährliche Wicht von ihnen verlangte. Sie drückten und preßten die Holzstange nach oben, sie ächzten und stöhnten und heulten, weil ihnen Arme, Schultern und Hände höllisch weh taten. Aber sie konnten nichts bewegen.
    Der Gnom stand in einiger Entfernung und trieb sie mit scharfen, unverständlichen Worten an. Er schien ungeduldig zu werden.
    „Noch einmal, los! Auf drei alle gleichzeitig“, keuchte Axel. „Eins, zwei . drei!“ Noch einmal nahmen die vier alle Kraft zusammen, um den Pflock aus dem Eis zu zerren. Und diesmal gelang es. Er bewegte sich!
    Gleichzeitig geschah aber noch etwas. Etwas Entsetzliches. Etwas Grauenhaftes! Plötzlich trug das Eis nicht mehr. Der Holzpflock schien es an dieser Stelle stabilisiert (= gefestigt) zu haben. Die Eisfläche, auf der die vier Freunde standen, knickte zur Mitte hin, wo sich der Pflock befand, ein. Es entstand dadurch ein Trichter aus Eis, in den die Freunde gezogen wurden.
    Es war zu spät, um sich in Sicherheit zu bringen. Als die Knickerbocker die Gefahr erkannten und fliehen wollten, schlitterten sie bereits auf den Pflock zu, wo das Eis unter ihren Füßen brach, sie ins eiskalte Wasser stürzten und versanken.
    Der Eistrichter war eine tödliche Falle. Das Loch im Eis war nämlich klein. Nachdem die vier ins Wasser gefallen waren, gerieten sie unter die noch immer festen Eiswände des Trichters und stießen mit den Köpfen dagegen.
    Sie konnten nicht mehr Luft schöpfen und drohten zu ertrinken!

 
     
Wo ist Li?
    Es war die Hölle! Das eiskalte Wasser hatte die Brust der Knickerbocker-Freunde wie ein Mantel aus Stahl umschlossen und jedes Atmen unmöglich gemacht. Und nun waren die vier auch noch unter dem Eis. Als Lieselotte mit dem Kopf beim Auftauchen dagegenstieß, durchzuckte sie ein gräßlicher Schreck. Sie hob die Hände und ertastete die kalte Decke über sich. Aus ... es war alles aus ... Neben ihr spürte sie einen warmen Körper, der in Panik hin und her zuckte und sich krümmte und wand.
    Lilo versuchte, die Arme auszustrecken und nach dem Loch im Eis zu tasten. Dabei sank sie aber wieder in die Tiefe. Die Kraft wich aus ihrem Körper. Sie rann regelrecht aus. Der Sauerstoff in ihrem Blut wurde knapp, und in ihrem Kopf tauchten große, schwarze Löcher auf.
    Ende!
    Ein stechender Schmerz bohrte sich durch ihren Schädel. Das Mädchen öffnete den Mund, und Luftblasen quollen heraus. Gleichzeitig bemerkte es aber auch eine Bewegung. Es wurde gezogen. An den beiden Zöpfen gezogen, die zu Lieselottes Kennzeichen gehörten.
    Das Blubbern und Dröhnen in ihren Ohren hörte auf. Dafür erkannte sie eine Stimme. Das war Axel. Er schrie. Er brüllte etwas: „Lieselotte . sag was! Lebst du noch?“ Das Mädchen spuckte und würgte:
    „Ja ... ja ... Do. Dominik, Poppi ... wo ...?“ - „Wir sind ... hier .!“
    Ohne Vereinbarung brüllten alle vier aus Leibeskräften: „Hilfe! Hilfe! Helft uns! Wir sind im Teich! Hilfeeeeee!“
    Den Zwerg hatten die Knickerbocker-Freunde längst vergessen. Er war ihnen auch egal. Sie mußten hier heraus. So schnell wie möglich. Axel wollte nicht warten, bis Rettung kam, sondern robbte aus dem Wasser auf das Eis, stemmte sich mit den Händen in die Höhe und . brach wieder ein.
    „Was ist da . was ist dort draußen? Kinder, seid ihr das?“ ertönte die Stimme von Kwan-Ling in der Dunkelheit. „Wir sind hier . im Teich . schnell . Hilfe!“ schrien die vier so laut sie konnten. Es war nämlich gar nicht so einfach, das Heulen des Sturmes zu übertönen.
    Zehn Minuten später saßen sie in viele dicke Decken gewik- kelt in einem warmen Zimmer im Haus der Familie. Vater Tang hatte die vier aus dem Wasser gezogen. Dazu hatte er eine Leiter aus Bambus auf das Eis gelegt und war auf ihr bis zu dem Loch gekrabbelt. Die Leiter verteilte sein Körpergewicht gleichmäßig auf die Eisdecke und schützte ihn und die Geretteten davor,

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