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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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benutzte das Blasrohr wie eine Pistole und hielt die vier JuniorDetektive damit in Schach. In dem Schlauch steckten bestimmt wieder eine oder vielleicht sogar mehrere vergiftete Nadeln. Die Knickerbocker hatten allerdings keine Lust, dasselbe Schicksal zu erleiden wie der Artist. Deshalb befolgten sie alles, was der Zwerg von ihnen verlangte.
    Axel, der die Gruppe anführte, war blindlings in einen der Gänge gestolpert. Nach wenigen Schritten konnte er aber nicht weiter. Er stand vor einer Tür. Fragend drehte er sich um. Der Schrumpfmann knipste die Taschenlampe an und leuchte die Tür ab. Es handelte sich nicht um eine Schiebe-, sondern um eine herkömmliche Klapptür. Durch die Ritze an der Unterkante wehte ein eisiger Luftzug herein. Die Tür führte also ins Freie.
    Der Zwerg deutete Axel, er möge die Tür öffnen. Der Junge tat es, und sofort fegte der eiskalte Sturm durch den Gang. Der kleine Ganove schubste die Knickerbocker ins Freie hinaus und schloß die Tür hinter ihnen. Da Axel, Lieselotte, Poppi und Dominik in der Eile nur Hosen und Sweater angezogen hatten, standen sie nun bloßfüßig in einer dünnen Schneeschicht. Es hatte nämlich in dieser Nacht geschneit.
    „Was ... soll das?“ rief Dominik. „Ssssst!“ zischte der Mann warnend und richtete das Blasrohr sofort auf den Jungen. Er gab den vieren ein Zeichen, in Richtung See zu gehen. Mit der Taschenlampe leuchtete er ihnen den Weg.
    Die vier Freunde froren entsetzlich. Die Kälte bohrte sich durch ihre Haut. Poppi und Dominik begannen heftig zu zittern. Axel und Lieselotte wurde entsetzlich übel. Außerdem raubte ihnen die tiefe Temperatur die Kräfte. Sie mußten doch etwas unternehmen. Dieser Zwerg hatte bestimmt nicht vor, mit ihnen zu picknicken. Aber wie sollten sie ihn überwältigen und ausschalten? Er hatte das Blasrohr in der Hand. Es durfte keiner von ihnen getroffen werden. Sonst drohte ihm das gleiche schreckliche Schicksal wie dem Zirkusartisten.
    Der Schrumpfmann führte die vier über die kleinen Bogenbrücken zu der langen Brücke, die auf die Insel führte. Dort angekommen, leuchtete er die kahlen Baumstämme ab. Die meisten waren nicht gerade gewachsen, sondern knorrig und wie Korkenzieher verdreht. An ihnen schien der Zwerg nicht interessiert zu sein. Er wählte einen ungefähr drei Meter hohen Birkenstamm aus, packte ihn mit beiden Händen und riß ihn aus der Erde. Fassungslos verfolgten die KnickerbockerFreunde jede seiner Bewegungen.
    Anschließend legte der kleine Chinese den Stamm auf einen Felsen, so daß nur der Wurzelballen über die Steinkante ragte. Während er das Holz mit der Linken festhielt, streckte er die Finger der rechten Hand, hob den Arm und ließ die Hand wie eine Axt auf den Stamm sausen. Dazu stieß er einen kurzen,
    kräftigen Schrei aus.
    Axel war klar, was der Gnom vorhatte. Er wollte mit einem Karateschlag die Wurzeln abschlagen. Aber wozu? Beim ersten Mal hatte der Zwerg kein Glück. Erst beim zweiten Mal knickte der Stamm, und er konnte die erdigen Auswüchse abtrennen. Schmerzen schien der kleine Chinese trotzdem keine zu haben. Er wischte seine Hand mit einem Taschentuch ab, schulterte den Stock und betrat das Eis.
    Die Knickerbocker-Bande blieb stocksteif am Ufer stehen. Ungeduldig drehte sich der Gnom zu ihnen und gab ein Zeichen mitzukommen. „Nein, ich . ich gehe nicht auf das Eis ... da bleibe ich ja mit den Sohlen kleben ... das tut weh!“ jammerte Poppi. „Richtig ... der soll mit uns machen, was er will. Aber auf das Eis ... gehe ich auch nicht!“ sagte Axel bok- kig. Der Zwerg zischte wie eine wütende Schlange und drohte abermals mit dem Blasrohr. „Wir ... wir sind wehrlos, solange der das Ding hat!“ flüsterte Lieselotte zähneklappernd. „Wir müssen mit ihm mitkommen. Aber wir . müssen ihm auch das Blasrohr wegnehmen, sonst . !“ Knurrend stampfte der Mann im Frack mit seinem kurzen Fuß auf. Widerstrebend setzten sich Axel, Lilo, Poppi und Dominik in Bewegung. Sie stiegen auf das Eis und klammerten sich aneinander fest, um nicht auszurutschen und hinzufallen. Der Schnee und die Kälte des Eises brannten wie Nadeln auf ihren Fußsohlen. Sie hatten das Gefühl, wie ein Fakir über ein Nadelbrett zu gehen.
    Leise knackte das Eis an manchen Stellen. Aber es war dick genug, um alle zu tragen. Vorsichtig und tastend setzten die Junior-Detektive Fuß vor Fuß.
    Der Zwerg hatte ein Ziel. In der Mitte zwischen Insel und Ufer ragte nämlich ein Holzpflock aus dem Eis. Am

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