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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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schien sich ein tiefer, großer Raum zu befinden.
    Die Knickerbocker-Freunde legten sich auf den Bauch und ließen den Strahl der Lampe in die Dunkelheit fallen. „Ich ... ich glaube . ich träume“, stieß Poppi heraus. „Das gibt es doch nicht!“
    Unter ihnen befand sich eine Halle, in der eine Drachenfigur neben der anderen stand. Sie waren von Staub bedeckt, aber trotzdem schimmerte da und dort ein goldener Fleck. „Ein Seil ... haben Sie ein Seil?“ fragte Dominik den Mann. Herr von Kellermann bejahte und holte artig ein dickes Bergsteigertau.
    Lieselotte befestigte es fachkundig an einem dicken Tropfstein und kletterte daran in die Tiefe. Ungefähr vier Meter hoch war die Halle, in der sie nun stand. Und wohin sie den Lichtkegel auch fallen ließ, sie sah nur Drachen, Drachen, Drachen und wieder Drachen. Die Sagenwesen standen hier in den seltsamsten Formen. Sie bäumten sich auf, ringelten sich wie Schlangen, umarmten einander aber auch zärtlich, schienen sich sogar zu liebkosen, dann aber wieder auch zu kämpfen und zu ringen.
    „Die Halle . die hat gar kein Ende. Hier müssen Hunderte ... Tausende Drachen sein“, meldete das Superhirn nach oben. „Das ist etwas Ähnliches wie das Grab des Kaisers, der mit Tausenden Soldaten aus Ton bestattet worden ist. Ein sensationeller Fund. Ich werde damit weltberühmt werden“, hauchte Herr von Kellermann. „Wenn Sie aus dem Gefängnis kommen, wo Sie Ihre Strafe für die Diebstähle verbüßt haben“, meinte Dominik.
    Der Forscher starrte ihn entsetzt an. „Ich ... ich ... war verrückt ... besessen. Ich dachte, es gäbe den Startknopf für das Erdbeben tatsächlich. Dabei muß es sich um eine falsche Botschaft gehandelt haben, die Suchende von diesem Drachengrab abschrecken sollte.“ Nun war Lieselotte auch die Reaktion von Frau Specht klar. „Sie hatte die Wahrheit über die Höhle herausgefunden und dachte, sie wollten sich die Kunstschätze unter den Nagel reißen.“ Der Wissenschaftler schüttelte den Kopf. „Nein, nein, diese Pracht müssen alle Menschen bewundern können. Ich ... ich hoffe, meine Strafe ... fällt milde aus. Schließlich habe ich eine Sensation freigelegt.“
    Damit war der Fall Drachen-Dschunke beendet. Mit Kwan- Lings Hilfe kamen die Knickerbocker, Herr von Kellermann und der verletzte Pingpong wieder aus der Höhle nach oben. Gemeinsam fuhren sie zurück nach Peking, wo die Meldung von dem gigantischen Fund wie eine Bombe einschlug.
    Ein Fest wurde am nächsten Tag aber auch im Hause der Familie Tang gefeiert. Eingeladen waren nicht nur die Knickerbocker-Freunde, sondern auch alle Mitglieder der Familie Ming. Es gab eine große Versöhnung zwischen den beiden verfeindeten Familien.
    Li wurde verziehen. Schließlich hatte sie durch ihren Diebstahl auch ein wenig zu der Sensation beigetragen, von der nun alle Zeitungen berichteten.
    Zu dem Fest war aber auch Dr. Mak gekommen, der in den vergangenen Tagen vor Sorge um die Junior-Detektive fast gestorben wäre. „Ich bin heute Großmeister im Ausredenerfin- den“, jammerte er. „Eure Eltern haben ständig angerufen und wollten mit euch reden. Aber das ging natürlich nicht. Soviel gelogen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht.“ Der Arzt brachte aber auch eine besonders gute Neuigkeit. Herr von Kellermann hatte sofort den Namen des Giftes verraten, das Pingpong benutzte. Sowohl der Zirkusartist als auch Frau Specht konnten dadurch aus ihrer tiefen Bewußtlosigkeit mit dem entsprechenden Gegenmittel geweckt werden.
    An diesem Abend gab es im Hause Tang nicht nur ein großes Festessen, sondern im Park zum Abschluß auch ein gigantisches Feuerwerk.
    Müde, erschöpft, aber sehr stolz blickten die vier Freunde Axel, Lilo, Poppi und Dominik zum Himmel. Sie faßten einander an den Händen und waren froh, daß alles gut ausgegangen war.
    „Blickt in die Lichter am Himmel“, sagte Kwan-Ling zu ihnen. Jun hielt seine Braut fest im Arm und erklärte: „Was ihr im Feuerwerk erblickt, das kann Wahrheit werden.“
    „Seltsam“, murmelte Axel. „Ich habe gerade ein Tier gesehen ... einen ... Gorilla. Einen weißen Gorilla. Aber den gibt’s doch gar nicht! Oder doch?“
    Hatte er vielleicht etwas mit dem nächsten Abenteuer der Knickerbocker-Bande zu tun.
    Dir sei es schon verraten. Die Antwort lautet: ja!

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