Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
bildete sich die blöde Gans ein? Für wen hielt sie sich? Für Frau Superschlau? Axel packte nun der Ehrgeiz. Er riß an den Schalthebeln und drehte an dem Lenkrad. Er trat auf die Pedale und schlug auf das Armaturenbrett. Nichts! Kein Erfolg! „Mist, Mist, Mist!“ fluchte Axel.
Da entdeckte er noch einen Hebel, den er bisher übersehen hatte. Dieser besaß vorne einen Knopf, den Axel drückte. Er spürte ein leichtes Knacksen und konnte ihn jetzt anheben. Der Hebel rastete aus und ließ sich umlegen.
Es war wie ein Wunder! Der Bagger setzte sich in Bewegung. Er rasselte ein... zwei Meter vor und kam wieder zum Stillstand. Der Hebel mußte eine Art Handbremse gewesen sein. Zweifellos war der Bulldozer leicht schief gestanden und dadurch ins Rollen gekommen.
„Was ist?“ fragte der Junge durch die offene Fahrertür. „Ist das Loch frei?“
„Ja!“ meldete Lieselotte. „So halb auf jeden Fall. Klasse gemacht!“ Stolz kletterte Axel aus dem Führerhaus und lief zu Lilo.
Aus der Tiefe ertönte das Keuchen und Schnaufen von Poppi, Dominik und Nicole. Erschöpft und sehr erleichtert krochen die drei ins Freie und richteten sich stöhnend auf. Das lange Stehen machte sich schmerzhaft bemerkbar. Ihnen tat jeder Knochen einzeln weh.
„Es war unser Glück, daß ich die Brieftaube nicht schon vom Eiffelturm losgeschickt habe und die Öffnung groß genug für sie war. Aber jetzt nichts wie nach Hause und unter die heiße Dusche!“ rief Nicole sehr erleichtert.
„Unmöglich!“ stellte Lieselotte fest. „Dein Onkel schwebt deinetwegen in großer Gefahr. Wir müssen versuchen, ihm zu helfen. Wir könnten vielleicht den Platz finden, zu dem er gefahren ist. Es handelt sich nur um einen Verdacht, aber wir haben schon so viele Fälle gelöst... Vielleicht sind wir auf der richtigen Spur!“
Nicole starrte die vier Knickerbocker-Freunde fassungslos an. „Ist das wirklich euer Ernst?“ fragte das Mädchen.
Die Junior-Detektive nickten gleichzeitig. Alle vier waren fix und fertig, aber sie wußten, daß es jetzt um viel ging. Vor allem stand die Lösung des Rätsels um den Grünen Glöckner bevor.
„Ohne mich!“ verkündete Nicole. „Ich... mir... mir reicht es.“
Lieselotte verstand das. „Du bist eben kein echter Knickerbocker, aber mach dir nichts draus. Gib uns bitte dein Geld. Wir brauchen es zum Bezahlen für das Taxi!“
Nicole reichte der Bande ihr gesamtes Barvermögen und begleitete die vier zur nächsten großen Straße. Dort verabschiedeten sie sich voneinander.
Die vier Freunde nahmen das nächste Taxi, das sie bekommen konnten, und Lieselotte zählte einige der Straßen auf, die ihr Onkel Henry genannt hatte. „Dorthin wollen wir!“ meinte sie. Der Lenker des Taxis war sehr verwundert über seine Fahrgäste. Aber er fuhr los. Das war die Hauptsache. Die Knickerbocker-Bande stand unter Hochspannung!
Der Turm
Im Schrittempo steuerte der Taxichauffeur seinen Wagen durch die Gassen, die ihm Lieselotte genannt hatte. Die vier JuniorDetektive reckten die Hälse und blickten sich um. Eigentlich wußten sie gar nicht, wonach sie suchten. Sie schauten einfach und hofften, etwas Verdächtiges zu entdecken. „Hier sind nur Häuser“, meldete Dominik mutlos. „Häuser, Häuser, nichts als Häuser.“ Auch die anderen Knickerbocker-Kumpel wurden langsam ratlos. Schließlich gab Lilo dem Fahrer ein Zeichen anzuhalten, bezahlte und stieg aus. Die anderen erhoben sich widerwillig. Sitzen war viel bequemer.
Das Superhirn blickte an einem der alten Häuser empor und hatte plötzlich einen Einfall. Es rüttelte an mehreren Haustoren, bis sich eines öffnen ließ. „Kommt mit!“ kommandierte es und hastete zum Stiegenhaus. Lieselotte hetzte die Treppen nach oben, bis es nicht mehr weiterging. Sie suchte ein Gangfenster, öffnete es und beugte sich hinaus. Von hier oben sah sie den Eiffelturm. An seiner Spitze blinkte ein rotes Licht als Warnung für tieffliegende Flugzeuge. Wo sich die kleine Freiheitsstatue befand, konnte sie nicht erkennen. Aber etwas anderes entdeckte das Mädchen. In gerader Linie vor dem Eiffelturm erhob sich ein anderer steinerner Turm zwischen den Hausdächern. „Ich wette, das ist er!“ keuchte Lilo mit trockener Kehle. Sie warf einen Blick in die Straße hinunter und versuchte sich zu orientieren. Sie mußten wissen, in welche Richtung sie gehen sollten. Nachdem sich das Mädchen alles eingeprägt hatte, schloß es das Fenster wieder und raste die Treppe nach
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