Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
Knickerbocker wußte das. „Meiner auch nicht, aber sie haben etwas mit uns gemacht. Außerdem...!“ Erst jetzt kam dem Junior-Detektiv etwas Wichtiges zu Bewußtsein. „Außerdem gibt es noch einen Zeugen: deinen Leibwächter!“
Shotoku beschloß, ihn sofort nach dem Brontosaurier-Ritt zu befragen. Tokugawa, der Leibwächter, reagierte auf die Frage reichlich verwirrt. Er war am Morgen in seinem Bett, im Zimmer neben Shotoku aufgewacht und konnte sich erinnern, einen entsetzlichen Traum gehabt zu haben. Allerdings wußte er nicht mehr so genau, was darin vorgekommen war. Shotoku gab ihm mehrere Stichworte, aber Tokugawa schüttelte jedesmal nur den Kopf. Einzig und allein beim Begriff „Tyrannosaurier“ horchte er auf. Allerdings war das kein Beweis. Im Tal der Donnerechsen einen Alptraum von Tyrannos zu haben, war kein Kunststück.
Der Leibwächter schien es offensichtlich nicht sehr gerne zu haben, daß sein Herr zu lange mit anderen Leuten sprach. Deshalb beeilte er sich, die Knickerbocker-Bande und Shotoku zu trennen. „Ich muß zu einem Treffen der Direktoren dieses Unternehmens“, entschuldigte sich der Junge höflich und verneigte sich. „Doch ich darf hoffen, daß wir uns wiedersehen!“
Lieselotte sah im grinsend nach. „Man könnte glauben, Shotoku ist bereits vierzig Jahre alt.“ Axel nickte nur. Seine Gedanken waren woanders. Er war sich nun absolut sicher, daß hier vieles nicht stimmte und er NICHT geträumt hatte. Um ein wenig Klarheit in die Sache zu bringen, lief er zurück in das Dino-Hotel und warf sich auf das Fellbett. Er zog einen Block heraus und machte folgende Notizen:
„FALL ENTFÜHRUNG VON SHOTOKU IN DER SCHLUCHT DER TYRANNOSAURIER“:
Zu den Entführern gehören eine blonde Japanerin, ein Mann, der eine Art Fechtmaske vor dem Gesicht trägt, und ein Arzt.
Frage: Wozu wird Shotoku entführt und wieder zurückgebracht?
Frage: Was wurde ihm und mir eingesetzt?
Frage: Wieso wissen meine Kumpels von allem nichts?
Verdacht: Das Gift in den Pfeilen der blonden Japanerin bewirkt einen tiefen Schlaf, der verwirrt macht. Das Gift hat bei Tokugawa sehr gut, bei Shotoku weniger gut und bei mir schlecht gewirkt. Ich bin zu früh aufgewacht. Grund: Als mir der Blinddarm rausgeschnipselt wurde, hat mir der Arzt erzählt, daß sie für mich eine Spezialnarkose gebraucht hätten. Alle normalen Betäubungsmittel haben bei mir nicht gewirkt.
Axel kaute an seinem Bleistift und überlegte. Shotoku war doch plötzlich und völlig überraschend in die Schlucht der Tyrannos gesaust. Die Falle für ihn war bereits errichtet, das stand fest. Aber woher wußte die blonde Japanerin, daß der Junge in diesem Moment kommen würde? Dafür gab es eine Erklärung: Das Mädchen neben dem Triceratops-Schranken hatte sie benachrichtigt. Das wiederum bedeutete: Zu den Entführern gehörte auch dieses Mädchen. VIELE FEINDE RUNDHERUM!!! HÖCHSTE VORSICHT!!! NIEMANDEM TRAUEN!!!!!!!!!!
Das waren die letzten Zeilen von Axels Bericht. Er rollte sich auf den Rücken und starrte zur Decke der Zimmerhöhle. Verdammt! Er fühlte sich elendig allein mit all diesen Gefahren. Von seinen Kumpels hatte er keine Hilfe zu erwarten. Aber wieso???
Stop! Moment! Axel warf sich auf den Bauch und kritzelte noch einen Satz dazu: „Verdacht: Meine Knickerbocker-Freunde werden unter Druck gesetzt, diesen Blödsinn zu quatschen!“
Aber mit welchem Druckmittel? Es mußte etwas Entsetzliches sein, sonst würden sie es nie machen!
Axel biß vor Verzweiflung in seine Faust, daß es schmerzte. Der Junge hatte plötzlich so viel Angst, daß er am ganzen Körper zu zittern begann. Was war mit ihm gemacht worden??? Würde er das alles heil überstehen? Wieso half ihm denn keiner?
„Die Goldene Stadt“
Es klopfte an der Tür zum Jungenzimmer. Axel bekam einen Riesenschreck. Das Klopfen riß ihn aus seinen Gedanken und brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. „Wer... wer ist da?“ fragte er mit zittriger Stimme. Seine Überlegungen hatten ihm viel Furcht eingejagt.
„Ich hoffe, du verzeihst die Störung. Ich bis es, Shotoku. Ich habe mit dir etwas Wichtiges zu besprechen!“ Erleichtert rutschte Axel vom Bett und öffnete dem Jungen. Der kleine Japaner kam sofort zur Sache: „Axel, falls es stimmt, was du mir erzählt hast, so kommt mir dazu ein Gedanke. Am Tag, als mein Großvater starb, erreichte mich ein kleines Kästchen. Es ist schwarz lackiert und zeigt auf dem Deckel goldene Häuser. In dem Kästchen fand
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