Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen
ich einen Brief, den mein Großvater geschrieben hat. In diesem Brief teilt er mir mit, daß er mir hier etwas übergibt, das er nur mir anvertrauen kann. Er beauftragte mich, es zu suchen, zu finden, zu fördern und zu verbessern. Meine Zukunft hänge davon ab. So lauteten seine Worte. Aber noch etwas befand sich in dem Kästchen.“
Axel hörte gespannt zu. „Und? Was war das?“ wollte er wissen. Shotoku verzog das Gesicht und blickte sehr verlegen. „Du wirst mir kaum Glauben schenken, wenn ich es dir verrate: Es handelt sich um eine Computerspiel-Kassette. Eine Kassette der ganz besonderen, neuen Art. Auf ihr ist ein Spiel gespeichert, bei dem DU selbst in der Aktion dabei bist. Diese Geräte gibt es noch nicht zu kaufen, aber sie werden ein Hit. Das Spiel, das mir mein Großvater schenkte, trägt den Titel: ,Die goldene Stadt’.“
Der Junior-Detektiv wurde immer aufgeregter. „Entweder ist das ganze ein Scherz...“ Shotoku hob abwehrend die Hände. „Mein verehrter Großvater würde sich nie einen solchen Scherz erlauben...!“
Also lautete Axels nächster Gedanke: „Dann wollte er dir damit eine Nachricht übermitteln, die nur du verstehen sollst.“ Der japanische Junge nickte. „Das denke ich jetzt auch. Bei diesen neuen Spielen kenne ich mich nämlich sehr gut aus. Es gibt sogar ein paar Tricks, die keinem außer mir und Großvater bekannt sind.“
Der Junior-Detektiv lief aufgeregt hin und her. „Shotoku, das könnte der Punkt sein. Dein Großvater wollte dir noch etwas sagen, das nur für dich bestimmt ist. Deshalb hat er eine ,Sprache’ verwendet, die ihr beiden verstanden habt: dieses neue Spiel. Es klingt verrückt, aber geheime Botschaften werden auf die seltsamsten Weisen übermittelt. Hast du schon versucht, das Spiel zu spielen?“ Shotoku schüttelte den Kopf. „Bisher war mir dazu nie Zeit geblieben. Aber ich möchte etwas vorschlagen. In wenigen Stunden reise ich zurück nach Tokyo, wo ich zur Zeit lebe. Komm doch mit. Wir können das Spiel gemeinsam erproben. Du scheinst mir eine gute Spürnase zu besitzen.“
Der Knickerbocker war sofort einverstanden. Allerdings wollte er, daß seine Freunde mitkommen. Shotoku lud die übrigen Mitglieder der Knickerbocker-Bande sofort ein.
Lilo, Poppi und Dominik schienen von der Einladung wenig begeistert zu sein. „Aber wir müssen doch jeden Tag einen Bericht über das Tal der Donnerechsen an deinen Onkel Arthur für die Zeitung faxen“, meinte Poppi vorsichtig. Axel sah darin kein Problem. „Wir sind bereits drei Tage im voraus. Und so lange werden wir nicht in Tokyo bleiben.“
Lieselotte, die sonst bei jedem Abenteuer dabei war, bremste ebenfalls. „Wir müssen zuerst Frau Ogrusek fragen.“ Von der Griesgram-Grunz-Ziege bekam das Superhirn allerdings keine Unterstützung. Ganz im Gegenteil, die Fotografin war von der Idee begeistert und verlangte mitzukommen. „Tokyo bietet für mich jede Menge Motive für Fotos, die ich dann teuer verkaufen kann“, lautete ihr Kommentar dazu.
Den drei Knickerbocker-Freunden blieb also nichts anderes übrig, als mit Axel und Shotoku mitzukommen. Am späten Nachmittag startete das luxuriöse Privatflugzeug, in dem sich außer der Bande, dem reichsten Jungen der Welt und Hilda Ogrusek noch Tokugawa befand. Auch er war mit den unerwarteten Gästen nicht einverstanden, mußte aber tun, was ihm sein „Chef“ auftrug. Und sein Chef war nun einmal Shotoku.
Der Jet brachte sie von der kleinen Insel, auf der sich der Saurier-Vergnügungspark befand, in drei Stunden Flug in die Stadt Tokyo. „Stellt euch vor, hier leben über acht Millionen Menschen!“ berichtete Dominik den anderen.
Auf dem Flugplatz wartete bereits eine Luxuslimousine, die die Passagiere über die langen Stadtautobahnen, durch die breiten Straßen, in denen tausende Neonreklamen brannten, zu einem Hochhaus brachte, dessen Form der Knickerbocker-Bande bekannt vorkam. „Das... das ist ja ein Taschencomputerspiel... als Haus!“ stellte Poppi fassungslos fest.
Shotoku lachte. „Richtig! Großvater wollte, daß sein Büro aussieht, wie seine berühmteste Erfindung!“ Der lange Wagen schwenkte in eine Tiefgaragenzufahrt und hielt im Untergeschoß des Hauses vor einer knallrosa Schiebetür. Sie öffnete sich automatisch, und die Knickerbocker traten in ein gemütlich möbliertes Zimmer. „Der Lift!“ erklärte Shotoku stolz die Funktion des Raumes.
Nachdem auch Tokugawa und Frau Ogrusek eingestiegen waren, sagte der kleine
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