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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Allerdings ging es dabei um das Leben ihres Kumpels. Was war nur mit ihm geschehen?
    Müde und ziemlich schwach auf den Beinen, machten sich die drei auf den Weg zum Theater. Schräg gegenüber dem Bühneneingang befand sich ein kleines Cafe, in das sie sich zurückzogen. Es war ein enges, düsteres Lokal mit einem einzigen Fenster, an dem ein kleiner runder Tisch stand. Die Knickerbocker nahmen dort Platz und starrten durch die verdreckte graue Scheibe zum Eingang hinüber. Der Schmutz kam ihnen gelegen, da er ihnen Schutz und Deckung bot. Eine unfreundliche Serviererin mit zerzauster Frisur und bekleckerter Schürze fragte sie mürrisch nach ihren Wünschen. Die Bande bestellte drei Cola. Lieselotte holte einige Zeitungen und Zeitschriften, die auflagen, und begann darin zu blättern. „Aber einer muß immer das Bühnentor im Auge behalten“, trug sie den anderen auf, die es maulend zur Kenntnis nahmen. Nachdem das Superhirn aus einer Illustrierten alles über das Liebesleben des englischen Prinzen erfahren hatte, nahm es eine Tageszeitung zur Hand.
    Eigentlich las Lieselotte nicht einmal die Überschriften. Ihre Gedanken waren ganz woanders, und ihre Augen nahmen gar nicht richtig wahr, was sie sahen. Offenbar hatte das Superhirn aber nicht nur einiges im Köpfchen, sondern auch ein geschultes selbständiges „Suchauge“. Lieselotte war bereits auf der letzten Seite der Tageszeitung angekommen, als sie plötzlich den Kopf hob und zu sich selbst sagte: „He, Moment mal... das wäre eine Möglichkeit!“ Lilo blätterte zurück, bis sie auf einer Seite mit der Überschrift „Wo bist du?“ anlangte. Hier konnten Leute ihre Geschichte erzählen, wenn sie jemanden suchten, der verschwunden war und sich melden sollte. Das Oberhaupt der Knickerbocker-Bande faßte einen Plan. Ja, das war’s! So konnten sie es versuchen.
    „Hört her“, sagte sie zu den anderen. „Ich rufe bei dieser Zeitung an, es ist die ,Große Zeitung’. Die machen Suchaktionen. Der dafür Zuständige ist Peter Offenherz.“
    Die Knickerbocker kannten den Klatschreporter gut. Er hatte ihnen damals sehr geholfen, als sie hinter dem Phantom der Schule her waren. { * }
    „Vielleicht nimmt er meine Story“, fuhr Lilo fort. „Ich erzähle ihm eine herzzerreißende Geschichte von einem Mann, der meinem Hund das Leben gerettet hat, indem er seinen Wagen verrissen und dabei sieben Mülltonnen gerammt hat. Mein Waldi hatte sich nämlich von der Leine losgerissen und war blindlings über die Straße gelaufen. Ich will mich bei diesem Herrn bedanken, der nur kurz aus dem Wagen ausstieg, um sich zu vergewissern, daß Waldi wohlauf war, und dann mit zahlreichen Dellen im Blech weiterfuhr.“
    Dominik fand die Idee gut, hatte aber einen Vorschlag: „Ich finde, Poppi sollte die Geschichte erzählen. Erstens kann sie alles, was mit Tieren zu tun hat, am besten schildern, und zweitens ist sie die einzige von uns, die den Mann gesehen hat und beschreiben kann.“
    Das Mädchen war sofort und ohne Zögern einverstanden. Hauptsache, sie fanden eine Spur, die sie zu Axel führte.
    Lieselotte und Poppi riefen noch vom Café aus in der Redaktion der „Großen Zeitung“ an und fragten Herrn Offenherz, ob Interesse an ihrem „Erlebnis“ bestand. Der Reporter konnte sich sofort an sie erinnern und war begeistert. Er verabredete ein Treffen um ein Uhr nachmittags in einem nahen Park. Dort wollte er auch Fotos machen. Lilo und Poppi beschlossen, sich von Dominiks Freund Andy einen Dackel auszuborgen. Die Mädchen brachen auf, und Dominik blieb allein im Café zurück.
    Dem Jungen fiel jetzt auf, daß er der einzige Gast war. Sehr behaglich fühlte er sich dabei nicht, aber was sollte er machen? Dominik studierte verschiedene Illustrierte und warf immer wieder einen Blick zum Theater hinüber. Bisher hatte sich niemand blicken lassen. Das änderte sich schlagartig um 13 Uhr 15. Da tauchte nämlich genau jener livrierte Diener auf, der in der Nacht das Tor aufgeschlossen hatte. Wieder bemerkte Dominik, daß der Mann das Gesicht eines Jungen und die Falten eines mindestens Fünfzigjährigen hatte. Der Diener rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. Ungeduldig trat er von einem Stiefel auf den anderen. Er schien auf jemanden zu warten. Als dieser Jemand um halb zwei noch immer nicht gekommen war, steuerte der Diener direkt auf das Café zu. Dominik wollte aufspringen und sich in der Toilette verstecken, aber er schaffte es nicht mehr. Deshalb hielt er sich die

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