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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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auf der Stelle mein Theater, du Lügner! Das hätte ich mir von dir nie gedacht. Und noch etwas: Nenne mich nie wieder Onkel! Ich hätte schon damals wissen müssen, was aus dir wird, als du mich als Baby angepinkelt hast!“
    Völlig fassungslos und wie benommen taumelten die drei Knickerbocker auf die Straße. Es war ihnen gerade noch erlaubt worden, ein Taxi zu rufen, das sie nun nach Hause brachte. Als sie endlich wieder in der Wohnung waren, zeigte die Uhr vier. Die drei Freunde waren völlig erschöpft und streckten sich auf der weichen Wohnzimmer-Sitzgruppe aus. Was jetzt?
    Dominik richtete sich plötzlich auf und deutete auf Poppi: „Sie ist an allem schuld. Sie hat Tote gesehen, wo keine sind. Weil sie spinnt und wahnsinnig ist. Reif für das Irrenhaus! Blöde Kuh!“
    Poppi wurde so zornig, daß sie auf einmal wieder reden konnte. „Halt die Klappe, du Giftzwerg!“ schrie sie. „Es war genau so! Genau so! Genau so! Ich habe es gesehen! Die Männer und Axel! Es war so! So! Jawohl! Nicht anders.“ Poppi rang nach Luft und ließ sich wieder zurücksinken.
    Lieselotte merkte, daß ihr Gehirn immer langsamer und langsamer arbeitete. „Ich meine... wir können natürlich die Polizei verständigen und das Theater aufbrechen lassen. Aber wieso sollte uns dein Onkel anlügen, Dominik?“ Der Junge wußte es nicht. „Wenn die Särge leer sind, gibt es nur eine Möglichkeit. Wer auch immer im Theater war, hat die... die... also... diese Leute aus den Särgen... genommen... Er hat bemerkt, daß wir da waren.“
    Poppi wußte auch, wieso. „Meine Taschenlampe! Ich habe sie in einer Garderobe verloren... oder auf der Bühne... auf jeden Fall dort irgendwo.“
    Lieselotte fiel nur noch ein, daß eigentlich auch Otto Siedemann mit den unbekannten Ganoven unter einer Decke stecken könnte. Was war da im Gange? Sie mußten Axel helfen. Nur wie? Er war fortgebracht worden, und niemand wußte, wohin. Erschöpft schliefen die drei im Wohnzimmer ein.
    Schon der nächste Tag sollte sie einen Schritt weiterbringen. Einen Schritt näher zur Lösung des Rätsels, einen Schritt näher zu einer großen Gefahr...

Gesucht: Mann mit Schnauzbart
     
     
    Am nächsten Morgen erwachten die drei Knickerbocker-Freunde ziemlich früh. Es war erst neun Uhr. Sie hatten nur fünf Stunden geschlafen und fanden nur mit Mühe zu sich. Nacheinander stellten sie sich unter die heiße Dusche und versuchten auf diese Art, ihre Lebensgeister ein wenig zu beleben. Das Wort „Geister“ verwendete allerdings keiner.
    Dominik bereitete in der Küche ein ausgiebiges Frühstück zu. Schließlich hatten die drei seit gestern nachmittag keinen Bissen gegessen. „Und was jetzt?“ Poppis Stimme klang ziemlich leise und belegt. Das Sprechen fiel ihr nach wie vor schwer.
    Lieselotte bemühte sich, einen klaren Gedanken zu fassen, was ihr allerdings sehr schwer fiel. Sie war noch immer versucht, zur Polizei zu gehen, aber wenn sogar Dominiks Onkel sie für Lügner hielt, wieso sollte ihnen ein anderer glauben? Beweise hatten sie keine in der Hand. „Auf jeden Fall beobachten wir heute den ganzen Nachmittag und Abend den Bühneneingang des Theaters. Wir müssen unbedingt wissen, wer aus und ein geht“, setzte Lilo fest. „Dabei ist aber allerhöchste Vorsicht geboten. Es darf uns niemand sehen.“
    Dominik mischte sich ein und meinte: „Ich glaube nicht, daß es uns abermals gelingt, in das Gebäude einzudringen.“ Diese Hoffnung hatten auch die anderen bereits aufgegeben.
    „Dieser Mann... dieser Mann, der Axel die Karten geschenkt hat... er... er hat mit der Sache zu tun. Wir müßten ihn finden!“ fiel Lieselotte plötzlich ein. „Er war doch auf der Bühne und hat sich anschließend auf Axels Platz gesetzt. Aber wo ist er jetzt?“
    Dominik zuckte mit den Schultern. „In Wien leben 1,6 Millionen Menschen. Die Chance, ihn zu finden, ist so gut wie Null.“
    Da mußte ihm das Superhirn leider zustimmen. Allerdings hatte Lilo von ihrem Großvater etwas gelernt. Es gab immer einen Weg, man mußte ihn nur finden. Doch wo war er diesmal?
    Nach dem Frühstück rief Dominiks Mutter an, um sich nach dem Wohlergehen ihres Sohnes und des Restes der Knickerbocker-Bande zu erkundigen. „Alles in bester Ordnung!“ schwindelte der Junge. Er traute sich nicht, die Wahrheit zu sagen; die würden seine Eltern früh genug erfahren. Aber die Freunde hatten schon öfter Antworten auf ungelöste Rätsel gefunden. Vielleicht gelang es ihnen auch diesmal.

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