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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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größte Zeitung genau vor das Gesicht. Er vergaß aber nicht, vorher noch schnell in der Mitte der Zeitung mit dem Finger ein Loch zu bohren, damit er den Mann beobachten konnte. Dieser trat ein und setzte sich grußlos an einen Tisch genau gegenüber. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf der Marmorplatte und bestellte bei der Kellnerin in gebrochenem Deutsch einen heißen Tee.
    Dominik begann zu schwitzen. Der Mann, zweifellos ein Russe, blickte unentwegt in seine Richtung. Er ließ die Zeitung, hinter der sich der Junge verbarg, nicht aus den Augen. Dominiks Angst wuchs von Sekunde zu Sekunde. Hatte der Diener ihn durch das kleine Fenster gesehen und erkannt?
    Als die Kellnerin dem Mann seinen Tee brachte, fragte er sie: „Sitzt dort an Fenster Puppe? Kann kein Mensch sein, bewegt sich nie. Liest immer auf selber Zeitungsseite.“
    Die Frau drehte sich zu Dominik um und knurrte: „Ach, das ist irgend so ein schulschwänzender Bengel.“ Grimmig dachte der Knickerbocker: „Ich schwänze nicht. Wir haben frei. Semesterferien!“ Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht. Es folgte ein neuer Schweißausbruch, als der Diener aufstand und direkt auf ihn zukam. Was wollte er von Dominik?

Der Geisterzar kennt keine Gnade
     
     
    Der Mann in der altmodischen Uniform streckte die Hand aus und drückte Dominiks Zeitung unsanft nach unten. Raschelnd verknitterte sich das Papier, und der Junge starrte den Diener des Geisterzaren mit weit aufgerissenen Augen an. „Was machen du hier?“ fragte der Mann streng.
    Dominik deutete auf sein leeres Colaglas und grinste verzweifelt.
    „Du haben versucht, zu Geisterzar zu kommen. Du haben gelogen. Du haben gesagt, in den Särgen sind Tote. Du wollen hinter Bühne schauen. Ich warnen dich. Große Gefahr! Der Geisterzar kennt keine Gnade!“
    Dominik rutschte in seinem Sessel immer weiter nach unten und machte sich kleiner und kleiner. Der Russe beugte sich dafür immer weiter und drohender über ihn und blickte von oben auf ihn herab.
    „Das... es... war alles... anders!“ japste Dominik, der Lilo und Poppi herbeisehnte.
    Mit einem schnellen Griff riß ihm der Mann die Zeitung aus der Hand und schleuderte sie auf den Nebentisch. Er ließ sich auf den Sessel gegenüber von Dominik fallen und wandte seinen Blick keine Sekunde von ihm ab. „Mein Name ist Vladimir“, begann er. „Ich arbeiten für Geisterzar. Ich wissen, daß sein Zorn groß, wenn jemand hinter sein Geheimnis kommen möchte.“
    Dominik faßte ein klein wenig Mut. Der Diener schien ihn nicht bedrohen, sondern warnen zu wollen. „Aber... wer ist der Geisterzar?“
    Vladimir hob fragend die dicken, buschigen Augenbrauen. „Keiner von uns weiß. Niemand von uns kennt seine Geheimnis. Wir haben unsere Befehle, die ausführen. Niemand darf mit andere reden. Das auch unmöglich, denn meiste von uns Diener stumm. Jeder macht seine Arbeit, und zum Schluß wir stellen Schrein mit grünes Licht hinter Vorhang auf Bühne. Danach wir wissen, was jeder muß machen, aber kennen nicht Sinn. Das Spektakulum findet statt und Leute staunen. Doch wenn einer von Dienern verrät, was er muß machen, dann der Geisterzar übt Rache. Einmal... Ivan... Freund von mir... hat eine Mann von Zeitung etwas aufgeschrieben. Am nächsten Tag... er war aus seine Zimmer in Hotel verschwunden und ist nie wieder aufgetaucht. Auf seine Kissen in Bett war eingebrannt das Wappen von Geisterzar.“
    Dominik fröstelte bei dieser Schilderung.
    „Warnung... laßt eure Nasen draußen!“ sagte Vladimir eindringlich.
    Dominik berichtete von Axels Verschwinden und erklärte, daß das der Grund für die Neugier der Bande sei. Aber selbst der Mitarbeiter des Geisterzaren hatte keine Ahnung, was geschehen sein konnte. „Das... kann nicht wahr sein. Euer Freund spielt euch eine Streich. Und Särge alle leer. Ich haben abgeschlossen Theater gestern nach die Vorstellung, und ich haben es wieder aufgeschlossen für Direktor. Dazwischen war keiner da.“
    Der Juniordetektiv verstand das nicht. „Aber das Poltern?“
    Vladimir hatte dafür eine Erklärung: „Der Zar ist gewandelt durch seine Reich. Übrigens heute letzte Vorstellung. Wir schon waren in Hamburg, Paris, Rom und jetzt Wien. Morgen wir alles laden in Flugzeug und dann heim nach Moskau.“
    Dominik brannte eine letzte Frage auf der Zunge: „Wo... wo... lebt... also... wo ist der Geisterzar dann? – Hat er einen Palast? Oder...?“
    Vladimir hob wieder seine Augenbrauen. „In Moskau steht

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