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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Handschuhe und eine Pelzkappe, die die Ohren schützte. „Ihr allein?“ fragte er, ohne zu grüßen.
    „Ja!“ antwortete Dominik. „Haben Sie... Sie uns die Nachricht zukommen lassen?“
    Der Mann mit dem sonderbar jugendlich-alten Gesicht nickte. „Ich war das. Ihr in Gefahr. Ich werden euch helfen, bevor ihr werdet verschleppt!“
    Die drei Knickerbocker trauten ihren Ohren nicht. „Verschleppt? Will der Geheimdienst uns verschleppen?“
    Vladimir nickte. „Ja, natürlich! Sie haben euch nach Moskau geschickt, damit sie euch hier verschwinden lassen können.“
    Lilo stutzte. „Moment mal, was heißt geschickt? Geschickt hat uns Herr Malakowskij, und der behauptet, daß der ganze Geisterzarenspuk nur ein böses Spiel des KGB ist!“
    Vladimir lächelte für den Bruchteil einer Sekunde. Danach setzte er wieder sein regungsloses Einheitsgesicht auf. „Es ist genau anders! Dieser Mann in Wien ist bestimmt von Geheimdienst. Der Geisterzar nicht! Deshalb müßt ihr kommen mit mir. Ich bringen euch in Sicherheit!“
    Die drei Junior-Detektive zögerten. „Nein“, sagte Lilo bestimmt. „Nein! Das kann wahr sein, muß aber nicht. Vielleicht lügen Sie genauso wie viele andere. Haben Sie Beweise dafür, daß Sie die Wahrheit sagen?“
    Vladimir blickte nach links und rechts, ob sie beobachtet oder belauscht wurden. Schließlich gab er den dreien ein Zeichen, ganz nahe zu ihm zu kommen, und sagte leise: „Ich haben etwas viel Wichtigeres. Ich haben euren Freund!“

Es wird eng!
     
     
    Axel war erschöpft. Das Herumrennen hatte ihn völlig geschafft. Nach dem künstlichen Tiefschlaf, in den er versetzt worden war, hatte er noch nicht alle seine Kräfte wiedererlangt. Außerdem hatte er an seinem Unterarm Einstiche entdeckt, die ihn erschreckten. Offenbar hatten die Entführer ihn an einen Tropf angeschlossen und ihn auf diese Art sowohl immer wieder betäubt als auch künstlich ernährt. Nur so konnte er sich vorstellen, daß er vier Tage ohne Nahrung und Wasser überstanden hatte.
    Mutlos und verzweifelt lehnte sich der Junge gegen eine Säule und kämpfte gegen seine Tränen an. Wo waren nur seine Knickerbocker-Freunde? Ob sie ihn suchten? Wo befand er sich? Was war geschehen?
    Schritte! Und Stimmen! Es kam jemand. Axel faßte neue Hoffnung. Er rannte von einer Tür zur anderen und lauschte. Ja, hier waren die Stimmen am lautesten. Durch diese Tür würden sie kommen. Axel wollte sich zuerst sofort zu erkennen geben, dann aber zögerte er. Nein, erst einmal sehen, wer da kam.
    Die Stimmen gehörten Männern, das stand fest. Sie redeten russisch, soviel war auch klar. Der Knickerbocker ging hinter einer besonders dicken Säule in der Nähe der Tür in Deckung. Er hörte, wie die Männer vor der Tür stehenblieben und an der Klinke rüttelten. Die Tür war abgesperrt, das wußte Axel. Er wartete auf das Klirren und Klacken eines Schlüssels, aber umsonst. Statt dessen wurde gegen die Tür getreten, und schließlich ertönte ein lautes Knirschen und Ächzen. Die Männer schienen ein Brecheisen einzusetzen. Holz splitterte, und die Tür flog auf. Zwei Handscheinwerfer leuchteten in den Keller. Die Männer traten ein und setzten Schuh vor Schuh. Sie schienen Angst zu haben und jede Sekunde mit einer Überraschung zu rechnen. Axel erkannte an der Reflexion des Lichts der starken Lampen, daß die beiden gebückt gingen und ständig nach allen Seiten blickten. Er preßte sich so fest wie möglich gegen die Säule und versuchte, immer auf der Seite zu bleiben, die für die beiden Unbekannten nicht sichtbar war. Die Männer setzten ihre Unterhaltung flüsternd fort und leuchteten zur Decke. Der Lichtschein rund um sie war hell genug, um Axel etwas erkennen zu lassen. Einer der Männer war der dicke Russe, der ihm die Theaterkarten geschenkt hatte. Der andere war klein und grauhaarig. Ihn kannte der Juniordetektiv nicht. Die beiden standen nun vor dem Stahlschrank und musterten ihn. Der dicke Russe zeigte immer wieder auf die Glasplatte und preßte seine flache Hand dagegen. Sie gingen mehrere Male um den Schrank herum und schienen immer aufgeregter zu werden. Anschließend widmeten sie sich den Türen. Sie brachen eine nach der anderen auf, und aus ihren erstaunten Rufen wurde Axel klar, daß sie wichtige Dinge entdeckt haben mußten.
    Dem Jungen war egal, worum es sich handelte. Er nützte die Gelegenheit und schlich zu der offenen Tür, durch die die beiden gekommen waren. Er hastete eine Steintreppe nach oben und

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