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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Aussage ihren Verdacht, daß es sich um einen echten Geist handelte, nur erhärtet.
Green Cottage
    Die Fahrt dauerte zwanzig Minuten. Auf der schmalen Straße, die zu dem Häuschen führte, pfiff den Knickerbockern nämlich ein eisiger Wind entgegen.
    Als sie das niedere Gebäude endlich erreicht hatten, waren sie froh, von den Fahrrädern absteigen zu können. Ihre Gesichter waren blau. Sie fühlten sich wie Masken an.
    „Sieht nicht so aus, als ob hier jemand wohnen würde“, meinte Lieselotte. Sie umrundete das kleine Haus und warf einen Blick durch die Fenster. „Leer, die Bude ist völlig leer“, meldete sie.
    Axel musterte die Haustür und rüttelte an der Klinke. Zu seiner großen Überraschung war nicht abgesperrt. „Kommt her... wir können hinein!“ rief er stolz.
    Etwas zögernd und mit eingezogenen Köpfen tappten die vier in das Innere des Häuschens. Es mußte mindestens hundert Jahre alt sein. Die Holzbalken, die die Decke stützten, waren rissig und schief. Der Kachelfußboden war wellig, jede zweite Fliese zersprungen. Die Wände, die einstmals weiß gewesen sein mußten, strotzten vor feuchten Flecken. Dunkle Ränder zeigten, wo früher Bilder gehangen oder Möbelstücke gestanden waren.
    „Green Cottage hat eine Mansarde!“ meldete Axel überrascht und zeigte auf eine sehr schmale, sehr steile Treppe, die nach oben führte. Direkt unter dem Giebeldach mußte sich also noch ein Raum befinden, der aber keine richtigen Fenster, sondern höchstens kleine Luken haben konnte.
    Lilo wollte gerade anfangen, die Zimmer der Reihe nach zu inspizieren, als sie Dominik am Jackenärmel zupfte. „Psssst... es ist jemand im Haus!“ flüsterte er mit bebender Stimme. Er deutete mit dem Zeigefinger nach oben.
    Die Knickerbocker-Freunde blieben regungslos stehen und lauschten. Zuerst rührte sich gar nichts. Draußen war nur das
    Pfeifen des Windes zu hören. Im Haus knackte es nicht einmal im Gebälk.
    Dann aber hörten es die anderen auch. Schritte! Jemand ging in dem Raum über ihnen langsam auf und ab.
    Axel wagte es schließlich, den Mund zu öffnen und „Hallo... wer ist da?“ zu rufen. Doch es kam keine Antwort. Die Schritte waren verstummt. Nach einigen Augenblicken jedoch nahm der Unbekannte seine Beschäftigung wieder auf.
    „Hallo... wer ist dort oben?“ wiederholte Axel seine Frage. Seine Stimme klang mittlerweile recht unsicher und schwach. Die Schritte wurden schneller und lauter. Sie schienen auf die Treppe zuzueilen.
    „Hinaus!“ schrie Lieselotte und stürzte voran. Die anderen folgten ihr auf den Fersen. Dominik, der der letzte war, schleuderte die Tür zu und lehnte sich keuchend dagegen.
    „Nein, wir lassen uns nicht verjagen!“ rief das Superhirn plötzlich. „Nein, Schritte kann ein Geist keine machen. Die Schritte können nur von einem Menschen aus Fleisch und Blut stammen!“ Lieselotte gab den anderen ein Zeichen, näher zu kommen, und flüsterte ihnen etwas zu.
    Axel, Poppi und Dominik waren einverstanden, aber nicht gerade begeistert.
    Sie holten die Fahrräder und taten so, als würden sie wegfahren. Hinter der ersten Kurve legten sie die Räder in die Büsche und schlichen geduckt zu dem Cottage zurück. Jeder der vier wollte eine Seite des Hauses übernehmen. So konnte ihnen der Unbekannte nicht entgehen - egal, ob er das Gebäude durch die Tür oder durch ein Fenster verließ.
    Schnell näherten sich die Junior-Detektive dem Haus des Malers und kauerten sich direkt an die Mauer, um von dem Unbekannten, der sich in dem Haus befand, nicht entdeckt zu werden.
    Mit angehaltenem Atem warteten sie. Minuten verstrichen, aber nichts geschah. Hatte sie der geheimnisvolle Besucher doch zurückkommen sehen?
    Der Wind fegte über die Wiese und packte jeden der vier Freunde wie eine eisige Hand. Poppi zitterte bald am ganzen Körper und verkroch sich immer tiefer in ihrer Jacke. Lange hielt sie das nicht mehr aus!
    Abermals fuhr ihr ein Windstoß ins Gesicht: die Tränen traten ihr in die Augen, und ihre Nase begann zu laufen. Über Poppis Kopf bewegte sich etwas. Sie hielt den Schatten zuerst für einen Vogel, der vom Dach weggeflogen war, und blickte nach oben.
    Zum Greifen nahe war dicht über ihr ein dreieckiges Gesicht aufgetaucht. Durch den Tränenschleier sah es Poppi nur verschwommen, aber es gab dennoch keinen Zweifel: Es war das Gesicht aus der Zeitung! Es war das Gesicht von Jonathan Saxon! Er starrte auf sie herab und wirkte nicht gerade erfreut. Poppi zwinkerte

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