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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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absolut nichts. Sie sind neureiche Angeber, die wir hier in der Stadt nicht brauchen können. Sie haben gedacht, hier auf große Gesellschaft spielen zu können. Immer wieder haben sie meine Frau und mich mit dem Anwalt von St. Martin und anderen angesehenen Leuten zum Abendessen eingeladen. Alles war übertrieben nobel und hat keinen Zweifel daran gelassen, daß sich Mr. und Mrs. Gilles für etwas Feineres halten. Der dritten Einladung ist kaum noch einer gefolgt, und ich glaube, seit zwei Jahren hat überhaupt niemand mehr ihr Haus betreten.“
    Die Sitten in St. Martin waren rauh, das stand fest.
    „Trotzdem - auch wenn ich sie nicht ausstehen kann - halte ich die Gilles für völlig harmlos und Ulrika für überspannt. Der Tod ihrer Eltern war bestimmt ein Schock, aber die Hirngespinste des
    Mädchens grenzen an... nun ja... ich muß fast sagen: an Wahnsinn!“
    Lieselotte beschäftigte noch eine letzte Frage: „Und heute... was war das heute? Hirngespinst sicher keines!“
    Doktor Kirk überlegte kurz und setzte zu einer Antwort an.
    In diesem Augenblick wurde das Tor des Internats geöffnet, und ein langgezogenes Knarren ertönte. Ulrikas Pflegeeltern betraten das Haus.
    „Ich muß gehen!“ sagte Doktor Kirk kurz, drehte sich auf dem Absatz um und eilte davon.
    Bei Mr. und Mrs. Gilles blieb er kurz stehen und meinte: „Ich würde auf meine Tochter ein wenig besser aufpassen. Zwei Tage Bettruhe und dieses leichte Beruhigungsmittel werden reichen!“ Er griff in seine Tasche und überreichte Mr. Gilles ein Röhrchen mit Tabletten.
    Ohne den beiden auch nur zuzunicken, verließ er das Haus.
    In Mr. Gilles Gesicht war die Wut über die hochnäsige Art des Arztes nicht zu übersehen. Seine Frau legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm und meinte: „Laß ihn! Er ist es nicht wert, daß du dich aufregst. Ich will sofort zu unserem Mädchen. Unserem armen Mädchen!“
    Lieselotte knetete ihre Nasenspitze auf Hochtouren. War Ulrika wirklich so arm? Die Sache wurde immer verwirrender.

 
     
Was wird gesucht?
    Der Donnerstag brach an. Lieselotte, die in einem kleinen Taschenkalender zu jedem Tag einige Stichworte notierte, blätterte nachdenklich die Seiten durch. Es blieb ihnen nur noch bis Sonntag Zeit, das Rätsel des Geisterreiters zu lösen. Wirklich weitergekommen waren sie noch nicht. Sie hatten viel beobachtet, doch wenig herausgefunden. Das mußte anders werden.
    Nach dem Frühstück beratschlagte die Bande im Schlafsaal, was nun geschehen sollte. „Wir müssen einen genauen Plan erstellen und diesen Schritt für Schritt in die Tat umsetzen“, erklärte Dominik mit erhobenem Zeigefinger.
    „Quatsch nicht immer so kariert“, schnaubte Axel.
    „Auf jeden Fall möchte ich heute noch einmal zum Haus von Mr. Saxon“, erklärte Lieselotte. „Aber bei Tag! Ich habe von Nachtspaziergängen genug... “
    „Es gibt jemanden, der uns bestimmt einiges erzählen kann. Wieso statten wir ihr keinen Besuch ab?“ fragte Axel.
    „Könntest du uns bitte mitteilen, von wem du sprichst?“ knurrte Lieselotte.
    „Von der alten Frau mit den weißen Haaren, der Haushälterin. Sie hat Mr. Saxon doch bestimmt gut gekannt. Wir sollten sie ein bißchen aushorchen.“
    Lieselotte mußte zugeben, daß diese Idee ausgezeichnet war. Aber wo wohnte die Frau?
    „Das weiß bestimmt der Arzt, und ihn werde ich besuchen“, erklärte Axel. Dominik wollte seinen Kumpel begleiten.
    Die Mädchen würden sich in der Zwischenzeit Green Cottage vornehmen. Zu Mittag wollten die Junior-Detektive einander wieder treffen.
    Das Wetter war ein wenig freundlicher. Hin und wieder zeigte sich die Sonne, doch der Wind war eisig wie an den Tagen zuvor. Als die Mädchen bei dem alten, etwas schiefen Häuschen ankamen, begann Poppi verlegen zu werden. Lieselotte ahnte, was ihre Freundin auf dem Herzen hatte: „Du möchtest nicht ins Haus, stimmt’s?“
    Poppi nickte. „Aber bitte erzähl es nicht den Jungen, sonst verspotten sie mich wieder!“
    „Mach dir keine Sorgen! Wir Mädchen halten zusammen!“ erklärte Lilo großzügig.
    Sie steuerte auf die Eingangstür zu und wollte sie öffnen. Doch an diesem Tag war abgesperrt. Poppi beobachtete, wie Lieselotte sich bückte und das Schlüsselloch inspizierte. Danach kramte sie in ihrer Hosentasche und zog eine große Büroklammer heraus. Sie bog sie auf und begann den Draht zu formen.
    „Lilo... du wirst doch nicht...“, unterbrach Poppi sie. Aber da hatte das Oberhaupt der Bande die

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