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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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als zehn Seeräuber zusammen gewesen sein.”
    Lilo kam nun zum eigentlichen Grund des Besuches. “Lucinda, wir möchten unbedingt ein Autogramm von Jeremias Jones. Wo liegt das Altenheim, in dem er untergebracht ist?”
    Die schwarze Frau riß die Augen weit auf. “Nein, ihr könnt nicht zu ihm! Niemand darf das! Er ist verrückt und gefährlich. Er hat schon mehrere Pfleger und Krankenschwestern angegriffen und verletzt.”
    Trotz dieser Mitteilung beharrte Lieselotte darauf, die Adresse des Heims zu erfahren. Nur widerwillig und erst nach langem Zureden rückte Lucinda damit heraus. Das Heim befand sich direkt neben dem kleinen Krankenhaus der Insel.
    Die Knickerbocker ließen sich den Weg beschreiben, bedankten sich und fuhren los.
    Das Krankenhaus war ein langgestreckter, weiß gestrichener Holzbau, der äußerst friedlich und freundlich aussah.
    Vor einem Nebengebäude saßen ein paar weißhaarige Menschen im Schatten der Veranda, plauderten, verfolgten auf einem Fernsehapparat ein Fußballmatch, summten vor sich hin oder spielten Karten. Es bestand kein Zweifel, daß es sich um Bewohner des Heimes handelte, in dem auch Jeremias Jones untergebracht war.
    Als die Knickerbocker die Veranda betraten, grüßten sie höflich, und ihre Grüße wurden besonders nett erwidert.
    Eine Krankenschwester in hellblauer Uniform und mit weißem Häubchen trat aus der Tür und trug ein Tablett mit verschiedenen Pillendöschen. Erstaunt musterte sie die unerwarteten Besucher von Kopf bis Fuß.
    “Guten Tag, wir machen Ferien auf der Insel und haben erfahren, daß Mister Jones hier lebt!” sagte Lilo auf englisch.
    “Kommt ihr aus Deutschland?” fragte die Schwester auf deutsch.
    “Nein, aus Österreich!” antwortete das Superhirn überrascht. “Wieso ... haben Sie sofort auf Deutschland getippt?”
    “Ich stamme aus Hennigsdorf bei Berlin, und euer Akzent ist ein eindeutiger Hinweis auf eure Muttersprache”, lächelte die Frau.
    Die Bande war froh, nicht Englisch reden zu müssen.
    “Mister Jones darf nicht besucht werden”, sagte die Schwester. “Er ist leider schwer krank und aggressiv. Wißt ihr, was das bedeutet?”
    Die Knickerbocker nickten.
    Die Krankenschwester bestätigte, was sie bereits von Lucinda erfahren hatten.
    “Autogramm können wir auch keines bekommen?” fragte Dominik und streckte der Frau einen Zettel und einen Kugelschreiber entgegen. Er war ein großartiger Schauspieler und wenn er seinen treuherzigen Dackelblick aufsetzte, schmolz jedes Herz. Eine Bitte konnte ihm dann keiner abschlagen.
    “Nein, auch keine Autogramme!” sagte die Schwester jedoch scharf, und in ihrer Stimme schwang ein kalter Unterton mit.
    “Wir wohnen in seinem Haus!” verkündete der Juniordetektiv.
    Die Schwester runzelte die Stirn. “Ich dachte, man hätte endlich aufgegeben, es zu vermieten, nach allem, was dort geschehen ist.”
    “Warum? Es ist doch ein wundervolles Haus, fast eine Burg. Wir haben es dort sehr schön”, schwindelte Dominik, und keine Sekunde war ihm die Lüge anzumerken.
    Zuerst schien die Krankenschwester zu überlegen, ob sie den vier Freunden die Wahrheit sagen sollte. Dann aber setzte sie ein strahlendes Lächeln auf und meinte: “Ach, es handelt sich wohl nur um Tratsch und Gerüchte. Ich war immer der Meinung, daß Mister Jones aus einem ganz anderen Grund durchgedreht hat.”
    “Und der wäre?” wollte Axel wissen.
    “Darüber kann ich natürlich keine Auskunft geben. Das verbietet mir meine Schweigepflicht. So, und jetzt muß ich mich um die alten Leute kümmern. Hat mich gefreut, wieder mal deutsch reden zu können. Tschüß!”
    “Verzeihung, wie heißen Sie eigentlich?” Dominik verstellte der Schwester den Weg.
    “Lotta Lamper. Wieso?”
    “War nur eine Frage!” erwiderte der Knickerbocker und verabschiedete sich.
    Die vier Freunde kehrten zu ihren Fahrrädern zurück und schwangen sich auf die Sättel. Sie wollten schon losfahren, als Poppi meldete, daß sie noch dringend auf die Toilette mußte.
    Als sie zur Veranda des Altenheimes zurückkehrte, war Lotta Lamper nicht mehr zu sehen. Poppi öffnete die Tür des Hauses, die nur aus einem Holzrahmen mit Fliegengitter bestand, und betrat einen düsteren Gang.
    Sie hatte Angst, bemerkt und vielleicht geschimpft zu werden, und ging deshalb auf Zehenspitzen. Poppi war schon fast ans Ende des Ganges angelangt, als sie knapp neben sich die Stimme von Frau Lamper hörte. Das jüngste Mitglied der Bande erschrak so heftig,

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