Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
Und jetzt muß ich Schluß machen. Die Funkgeräte sind lustig. Wir können später weiter spielen.“ Es knackte, und der Kontakt war unterbrochen. Axel trat der Schweiß aus allen Poren, und daran war nicht seine Erkältung schuld. Drehten denn alle durch? Mit Lilo stimmte etwas nicht. Sie war verändert, sehr verändert, als hätte ihr jemand... Der Junior-Detektiv versuchte, den Gedanken beiseite zu schieben, doch die Idee ging ihm nicht aus dem Kopf. Waren Dominik und Lilo einer Gehirnwäsche unterzogen worden?
    „Raus, ich muß hier raus!“ Axel kroch aus dem Bett und begann sofort, heftig zu frieren. Die Erkältung war schlimmer, als er gedacht hatte. Er torkelte zu einem schmalen Schrank neben der Tür und riß ihn auf. Darin fand er zwei schwarze Hosen, ein weißes Hemd und einen hellblauen Pulli, den wohl ein anderer Schüler hier vergessen haben mußte. Außerdem entdeckte er zwei Anoraks und ein paar grobe Lederschuhe.
    Axel zog alles übereinander an. Er mußte das Internat verlassen! Die Gelegenheit erschien ihm günstig. Er war allein, und Schwester Joanne würde nicht so bald zurückkehren.
    Dick vermummt schlich Axel aus dem Krankenzimmer. Er versuchte sich zurechtzufinden und kam bald zu dem Schluß, daß er ganz in der Nähe des Speisesaals im Erdgeschoß sein mußte. Nur ein paar Schritte weiter lag der rätselhafte Turm, den er in der Nacht von außen durch die versteckte Tür betreten hatte. Axel wollte den Verbindungsgang zur Eingangshalle nehmen.
    Im Gebäude herrschte Ruhe. Es war die bedrohende und kalte Stille, die dem Jungen schon mehrmals das Herz zusammengeschnürt hatte. Es schien nicht eine Seele im Haus zu sein.
    Als Axel in den Verbindungsgang einbog, zuckte er zurück.

 
     
Das Haus im Moor
    An der Tür, die in den Turm führte, stand jemand. Obwohl der Mann Axel den Rücken zuwandte, konnte ihn der Junge erkennen. Es war der Biologielehrer, Elmore Ford. Er steckte etwas in die Schlösser, mit denen die breiten Stahlbänder links und rechts von der Tür mit der Mauer verbunden waren.
    Mit schnellen Handbewegungen, die Axel dem rundlichen älteren Herren niemals zugetraut hätte, nahm dieser schließlich die verklemmt wirkenden Schlösser ab und zog die Stahlbänder zur Seite. Er sah sich mehrere Male um. Zweifellos wollte er sicher gehen, daß ihn niemand beobachtete. Axel verschwand hinter der Mauerkante und hielt die Luft an.
    Ein Quietschen war zu hören. Es kam - da bestand kein Zweifel
    - von einer Türangel, die lange nicht geölt worden war. Axel wagte es, um die Ecke zu lugen, und beobachtete, wie Professor Ford im Turm verschwand.
    Gehörte ihm die Anlage? Wieso benutzte er denn jetzt dieses Tor und sonst den äußeren Zugang?
    Axel wollte im Augenblick nicht darüber nachdenken. Er schlich auf Zehenspitzen zu der Tür, die nicht ganz zugezogen worden war. Der Spalt war breit genug, daß der Junior-Detektiv einen Blick in den Turm werfen konnte. Der Knickerbocker erkannte sofort die Computer und das Schaltpult, an dem sich Elmore Ford bereits zu schaffen machte.
    Er war also der Herr über diese Anlage. Wahrscheinlich hatte er auch die beiden Jungen in der Nacht überrascht und betäubt. Elmore Ford mußte etwas mit dem Biest zu tun haben... War Axel in seiner Wohnung erwacht?
    Der Junge dachte daran, seine Entdeckung sofort seinen Freunden mitzuteilen, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Sie schienen doch nicht mehr bei klarem Verstand zu sein.
    „Raus, du mußt raus und deine Kumpel vorübergehend verlassen. Es gibt keine andere Möglichkeit!“ sagte sich Axel.
    Er hetzte zum Ausgang und schlüpfte ins Freie. Gierig sog er die kalte Luft ein. Er war frei!
    Der Junge hastete über den Campus - über die Kieswege, vorbei an den gestutzten Hecken und hinaus durch das große schmiedeeiserne Tor auf die Landstraße. Er keuchte schwer und rang nach Luft. Dieser verdammte Schnupfen!
    Plötzlich hörte er, was Lilo ihm gesagt hatte: „Wir waren im Bett und nicht im Moor, hörst du, nicht im Moor!“ Warum hatte sie so ausdrücklich und betont darauf hingewiesen? Axel hatte doch nicht einmal angedeutet, daß sie im Moor gewesen sein könnten.
    Der Schmutz an ihrer Kleidung! Natürlich, er war ein Beweis dafür, daß sie doch im Moor gewesen waren! Axel erinnerte das Verhalten des Superhirns an die beiden kleinen Mädchen, auf die er manchmal am Abend aufpaßte. Stellten sie etwas an, verrieten sie sich immer dadurch, daß sie ständig davon sprachen, genau das nicht getan

Weitere Kostenlose Bücher