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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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das zu bedeuten? Wer hatte ihnen die Warnung zukommen lassen?
    Plötzlich kam ihr eine Frage in den Sinn, die sie ziemlich aus der Fassung brachte: Warum waren sie überhaupt nach Richards- town gekommen? Sie konnte sich nicht mehr erinnern.
    Sie nahm den Zettel und ließ ihn in den Papierkorb flattern. Dabei entdeckte sie Gordons Tagebuch. Hatte sie es nicht am Vortag unter der Matratze versteckt? Warum lag es hier? Und was stand eigentlich darin? Sie konnte sich nicht mehr erinnern.
    Das Mädchen schnappte das Tagebuch und blätterte darin. Bald war es so sehr in die Lektüre vertieft, daß es die Welt rund um sich vergessen hatte.
    Poppis Stimme kam wie aus weiter Ferne. „Lieselotte, he... es gibt gleich Mittagessen! Komm, ich will pünktlich sein, denn Pünktlichkeit ist eine wichtige Tugend.“
    Lilo war, als hätte sich ihr Hirn in eine breiigen Masse verwandelt, in der jemand heftig umrührte. Verschiedene Bilder tauchten auf und wirbelten mit rasender Geschwindigkeit herum. Einmal sah sie Poppi, die im Schlamm versank, dann glühende Augen, dann umhüllte sie ein süßlicher Duft, der ihr die Besinnung raubte
    - und mit einem Mal fügte sich ein Puzzlestein zum anderen: Gordon MacNabel ist verschwunden, und wir sollen ihn suchen. Sie war sich jetzt sicher.
    Die wahren Gefühle und Erinnerungen hatten gesiegt. Das Internat war Horror.
    „Was ist nur los? Was geschieht hier?“ überlegte das Superhirn.
    „Kommst du jetzt endlich?“ drängte Poppi.
    „Geh schon vor!“ sagte Lilo. Sie legte sich noch einmal auf das Bett und starrte zur Decke. Über ihrem Kopf befand sich eine Leuchte, die am Abend spärliches Licht zum Lesen gab. Über Poppis Bett gab es auch eine.
    Eher zufällig begann das nervöse Mädchen mit der Glühbirne zu spielen. Diese ließ sich zuerst leicht drehen, hing dann aber in der Fassung fest. Während Lilo versuchte, Ordnung in ihr Gedankenchaos zu bringen, werkte sie an der Lampe. Sie war so in ihre Gedanken vertieft, daß ihr nicht auffiel, wie ungestüm sie wurde. Als die Glühbirne nicht nachgab, riß Lieselotte daran und holte dabei die gesamte Lampe samt Fassung und Verankerung aus der Decke.
    Der Verputz bröselte herab, und Sand rieselte auf ihren Bauch. Auf einmal entdeckte Lilo, daß sich an der Stelle, an der die Lampe befestigt gewesen war, ein Hohlraum befand.
    Das Superhirn der Knickerbocker-Bande streckte die Finger aus und ertastete etwas Seltsames.

 
     
Bewußtlos und machtlos
    Noch immer stand Axel unter dem Türrahmen der Hütte im Moor und starrte in das schlichte Zimmer. Mindestens zehnmal hatte er bereits von einem Möbelstück zum anderen geblickt und jedes nach Hinweisen auf einen versteckten Angreifer untersucht. Aber er hatte nichts entdecken können. Das Haus schien verlassen zu sein. Allerdings war dem Junior-Detektiv bewußt, daß er jederzeit mit der Rückkehr des Bewohners rechnen mußte. Schließlich hatte dieser nicht umsonst das Feuer im Kanonenofen mit frischem Holz versorgt.
    Wieder kratzte etwas. Es war, als würde jemand mit einer Drahtbürste über ein Holzbrett reiben.
    „Hallo? Ist hier jemand? Hallo?“ rief Axel. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu, doch seine Stimme war noch immer laut genug, um im ganzen Haus hörbar zu sein.
    Irgendwo unter ihm ertönte ein regelmäßiges Klopfen. Ein Zeichen! Der Junge hielt die Luft an, was ihm aufgrund seiner Erkältung besonders schwer fiel, und lauschte angestrengt. Bald konnte er lange und kurze Pausen ausnehmen.
    Axel wußte sofort, was das Zeichen zu bedeuten hatte. SOS: Jemand rief um Hilfe. In der Hütte wurde jemand gefangen gehalten.
    Der Knickerbocker vergaß alle Vorsichtsmaßnahmen und lief auf die Tür rechts von ihm zu. Er riß sie auf. Ein primitives Plumpsklo, das schaurig stank, lag vor ihm. Er knallte die Tür sofort wieder zu und bemerkte deshalb nicht, daß die Klopfzeichen in der Toilette am lautesten waren.
    Schon war er bei der nächsten Tür, hinter der sich eine Abstellkammer befand, die bis auf einige vertrocknete Äpfel und Konservendosen leer war.
    Mit großen Schritten durchquerte er den Wohnraum und eilte auf die Wand zu, in der er zwei weitere Türen entdeckt hatte. Die erste war abgesperrt. Im Schloß der zweiten steckte ein Schlüssel.
    Das Schaben und Kratzen kam aus dem Raum dahinter. Axel erbebte. War das das Biest?
    Eine Gestalt erschien am Fenster und erschrak zutiefst. Sie war sicher gewesen, den Schlüssel abgezogen zu haben. Wenn der Junge tatsächlich so

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