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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Augen.
    Das blonde Mädchen seufzte: „So ein Pech! Daß gerade jetzt das Telefon nicht funktioniert... Am besten wäre es, wenn du dein Bein hoch lagerst.“ Ulla richtete für den Verletzten im Wohnzimmer einen weichen Polstersessel her.
    „Ich bin Ulla!“ lächelte das Mädchen und strich sich das lange blonde Haar hinter die Ohren. Sie kam näher, um Axel auf Verletzungen hin zu untersuchen, aber der Knickerbocker wehrte ab.
    „Verstaucht... mein Bein ist verstaucht, und meine Brust ist wie abgeschnürt. Sonst bin ich okay“, sagte der Junge schnell, als sie ihn vorsichtig abtasten wollte.
    Axel sah sich um. Der Raum war klein, aber gemütlich. Auf dem Boden lagen bunte Flickenteppiche, an einer Wand war ein offener Kamin, an der anderen ein Schrank mit Glastüren, und außer dem Lehnstuhl gab es noch ein bauchiges Sofa.
    Über dem Kamin, auf einem schmalen Brett, standen zwei gerahmte Fotos. Das eine zeigte Ulla. Es konnte nicht sehr alt sein, aber dennoch sah das Mädchen darauf ganz anders aus. Sein Gesicht war voller, fröhlicher, strahlender. Jetzt hatte Ulla tiefe dunkle Ringe unter den Augen und schien die Stirn ständig in Falten zu ziehen. Sie wirkte müde und bedrückt.
    Auf dem zweiten Bild lachte ein älteres Mädchen, das ihr sehr ähnlich sah. Sein dunkelblondes Haar war kurz geschnitten und mit viel Gel nach hinten frisiert.
    „Ist das deine Schwester?“ fragte Axel.
    Ulla folgte seinem Blick und nickte.
    „Wie heißt sie?“ erkundigte sich der Junge.
    „Britta!“ antwortete Ulla nach einer kurzen Pause. Sie starrte das Bild an und biß sich auf die Unterlippe.
    „Wohnt sie auch hier?“ wollte Axel wissen.
    Diesmal war die Pause bis zur Antwort noch viel länger. „Nein“, sagte das Mädchen leise.
    Sie murmelte etwas von Tee oder Kaffee und verschwand in Richtung Küche.
    „Darf ich bitte die Toilette benutzen?“ rief ihr Axel nach.
    „Ja natürlich, sie ist im Oberstock!“ antwortete Ulla.
    Axel humpelte lautstark nach oben und hatte das WC sofort gefunden. Er betrat es aber nicht, sondern steckte seinen Kopf in die anderen Zimmer.
    Es gab ein großes Schlafzimmer. Daneben lag ein kleineres Zimmer, das sehr ordentlich aufgeräumt war. Es war hübsch möbliert, und die geblümten Vorhänge und Tapeten ließen vermuten, daß es einem der beiden Mädchen gehörte. Im Zimmer daneben, das ähnliche Tapeten und Vorhänge hatte, herrschte ein ziemliches Chaos.
    „Hier wohnt Ulla, kein Zweifel!“ dachte der Junior-Detektiv.
    Er betrat das Zimmer und prägte sich alles gut ein: das Bett mit alten Puppen und Teddybären, den Wandschrank, den Schreibtisch, den zerschlissenen Polstersessel, die kleine Kommode und die Poster von Popstars, die schon seit einiger Zeit nicht mehr in Mode waren. Über dem Bett entdeckte Axel dann etwas, das ihm merkwürdig vorkam.
    Da knarrte die Treppe. Ulla war im Anmarsch! Was jetzt?
    Axel verließ schnell das Zimmer und ließ sich im Flur auf den Boden sinken. Er rieb sein Bein und stöhnte.
    Ullas Kopf tauchte über dem letzten Treppenabsatz auf. „Warst du schon auf der Toilette?“ fragte sie. Ihre Stimme klang mißtrauisch.
    Axel verneinte. „Mein Bein... ich konnte nicht weiter!“ wimmerte er. Entsetzt fiel ihm auf, daß er sich das rechte Bein hielt.
    Ulla starrte ihn an. Ihre Miene verhieß nichts Gutes. Sie hatte die Augen zusammengekniffen.
    Axel hätte in diesem Augenblick gerne ihre Gedanken lesen können.
    „Der Tee ist fertig!“ sagte sie schließlich. „Soll ich dir helfen?“ Sie streckte ihm die Hände entgegen und zog ihn hoch. Axel schenkte ihr ein dankbares Lächeln und hinkte zur Toilette.
    Hatte Ulla den Schwindel durchschaut?
Der Unbekannte
    Lieselottes Oberkörper hing weit über die Klippe hinaus. Unter ihr schäumte das Meer, das sich mit den Fluten des Wasserfalls vermischte.
    Die Felsen ragten zwischen den Wellen wie Speerspitzen in die Höhe. Unmöglich, im Wasser zu landen, ohne aufgespießt zu werden.
    Die Hände hielten Lilo eisern an den Schultern fest. Der Angreifer schien sich an ihrer Angst und ihrem vor Entsetzen und Schrecken verzerrten Gesicht zu weiden. Einige Male tat er so, als würde er sie loslassen, packte dann aber im allerletzten Augenblick wieder zu.
    Lieselottes Schuhe berührten die sandige, feuchte Kante der Klippe. Sie hatte Mühe, Halt zu finden.
    „Bitte tun Sie mir nichts, bitte!“ wollte Lilo rufen, aber ihre Stimme versagte. Lieselotte verabscheute es, jemandem zu unterliegen.
    Plötzlich

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