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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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müssen echte Muskelprotze gewesen sein!“ staunte Axel. Er hatte wirklich viel Kraft in den Armen, schaffte es aber nicht, das Ruder auch nur ein bißchen in die Höhe zu stemmen.
    „Und mit diesen Booten sind die Wikinger wahrscheinlich bis nach Amerika gefahren!“ sagte Dominik. „Alle Achtung!“
    Auf einem abgezäunten Platz fanden Schaukämpfe statt. Das Publikum feuerte die Teilnehmer an und schloß Wetten darüber ab, wer gewinnen würde.
    Abermals drehte sich Axel plötzlich um und starrte zum Markt hinüber.
    „Hast du einen Wackelkontakt?“ fragte Lieselotte.
    „Ich habe ständig das Gefühl, den Wikinger von gestern zu sehen!“ gestand Axel und fügte schnell hinzu: „Und wenn du dich jetzt über mich lustig machst, melde ich dich für den nächsten Wettkampf an!“
    Lilo verzog spöttisch den Mund. „Naja, manche Leute haben eben schwache Nerven. Vielleicht solltest du dich beruhigenderen Dingen wie Häkeln oder Sticken widmen!“
    „Du sprichst wohl aus Erfahrung!“ erwiderte Axel bissig.
    Aus den Lautsprechern verkündete eine Stimme, daß man in wenigen Minuten mit einer großen Verlosung beginnen würde. Nur wer seinen Preis sofort abholte, sollte ihn auch erhalten. Deshalb strömten nun alle Festgäste zur Bühne, die sich am anderen Ende der Wiese befand.
    Die Junior-Detektive standen vor dem nachgebauten Wikingerhaus und musterten es interessiert. Es handelte sich um einen langgestreckten Bau aus Holz mit einem strohgedeckten Dach. Alle paar Meter stützte ein Baumstamm die Mauern ab.
    „Warum hat das Ding keine Fenster?“ wunderte sich Poppi.
    „Weil wir hier im kalten Norden sind“, erklärte Inga. „Da es damals noch kein Fensterglas gab, ließen die Wikinger die Fenster gleich ganz weg.“
    Durch eine enge Tür betraten die Junior-Detektive und Poppis Cousine das Haus. Sie waren im Augenblick die einzigen Besucher.
    In der Mitte des Raumes flackerte ein Feuer, das mit Steinen abgegrenzt war. An den Wänden standen lange Bänke.
    „Da haben die Wikinger in Felle und Decken gehüllt geschlafen!“ erzählte Inga. „Tagsüber sind sie auf den Bänken gesessen und haben zum Beispiel Körbe geflochten. Sie haben nämlich nicht von der Seeräuberei gelebt, wie man oft liest.“
    Langsam gingen die Knickerbocker tiefer in den düsteren, muffigen Raum. Das einzige Licht kam durch zwei Luken im
    Dach. Sie dienten vor allem als Rauchabzug. Die Atmosphäre des Hauses war unheimlich. Der Lärm des Festes war kaum zu hören, und das Holz schien jedes Geräusch im Inneren des Baus zu schlucken.
    Über den Besuchern krachte das Gebälk des Daches. Sie hoben die Köpfe, konnten aber nichts sehen.
    „Wie viele Menschen haben hier wohl gewohnt?“ wollte Axel wissen.
    Inga überlegte, gab ihm aber keine Antwort. Erstaunt wandte sich der Junge zu dem Mädchen um, das wie versteinert nach oben starrte.
    Axel begriff sofort: Jemand schob gerade einen Ballen Heu durch eine der Entlüftungsluken. Der Unbekannte kam nur für den Bruchteil einer Sekunde ins Blickfeld. Er trug ein Wikingerkostüm und einen Helm, den Axel bereits kannte.
    Der Ballen fiel in die Flammen, und das Feuer griff gierig nach dem trockenen Gras. Dicker, grauer Qualm stieg auf. Die Luken wurden geschlossen, und der Rauch konnte nicht entweichen.
    „Raus!“ rief Lieselotte.
    Aber der einzige Ausgang war von außen verriegelt!
    Das Superhirn nahm Anlauf und warf sich gegen die Tür. Ein stechender Schmerz zuckte durch ihre rechte Schulter, aber die Tür hatte keinen Zentimeter nachgegeben.
    „Es muß einen Weg ins Freie geben!“ schrie Lilo. Die JuniorDetektive liefen aufgeregt durch den langen Raum, konnten jedoch keine andere Tür finden.
    Die Rauchschwaden wurden immer dichter und breiteten sich nach allen Seiten hin aus.
    Schon begannen Poppi und Inga zu husten.
    Zu spät fiel Axel ein, daß man das Heu vom Feuer hätte wegreißen könnten. Jetzt brannte es bereits lichterloh.
    Die Junior-Detektive bekamen kaum noch Luft. Ihre Augen tränten, und der Qualm ätzte ihnen die Kehle auf.
    Lieselotte trommelte mit beiden Fäusten gegen die Tür. „Hört uns denn keiner? Hilfe!“ krächzte sie und wurde von einem Hustenanfall geschüttelt.
    Schon war der ganze Raum vom Boden bis zur Decke mit Rauch erfüllt.
Lilo läßt nicht locker
    Poppi verlor die Nerven. Sie schrie und tobte, kreischte und weinte. Sie ging mit den Fäusten auf Lieselotte los und brüllte: „Ich will nicht mehr! Ich halte das nicht mehr aus! Wir müssen

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