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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Holzbodens.
    Lilo gab Inga und ihren Freunden mit dem Kopf ein Zeichen, ihr zu folgen. Sie wollte im Flur in Deckung gehen. Er lag in der Mitte des Hauses und hatte keine Fenster. Die Eingangstür würde der Unbekannte doch nicht auch einschlagen. Oder?
    Im Flur war es düster. Nicht einmal die Umrisse der wenigen Möbel waren zu erkennen. Noch immer dicht beieinander schlichen die fünf auf Zehenspitzen voran.
    Da zerriß ein Brüllen die Stille. Es war ein Kampfschrei - der Schrei eines Menschen, der sich entschlossen hatte, zum Angriff überzugehen, und vor nichts zurückschrecken würde.
    Vor Schreck kreischten die Knickerbocker wie am Spieß. Sie drängten in Panik in verschiedene Richtungen, schubsten einander und landeten alle auf dem Boden.
    Aus der Wohnzimmertür sprang eine wilde Gestalt. Es war ein Wikinger. Er trug einen großen Helm, unter dem langes rotblondes Haar hervorquoll.
    Wieder stieß der Wikinger seinen Kampfschrei aus. Er riß die Arme hoch: ein langes, schweres Schwert blitzte auf. Drohend hob er es über den Kopf und schritt auf die verzweifelten Kinder zu.
    Seine Füße steckten in Leder, das hochgeschlagen und an den Waden mit Schnüren umwickelt war. Die Holzdielen bebten unter seinen mächtigen Schritten.
    Die Knickerbocker robbten nach hinten auf die Küchentür zu, aber es gab kein Entkommen. Wehrlos waren sie dem Einbrecher ausgeliefert.
    Mit einem neuerlichen Kampfschrei ließ der Wikinger das Schwert niedersausen.
„Verschwindet!
    Die Spitze des Schwerts sauste nur einen halben Zentimeter neben Axels Bein in den Fußboden.
    Der Wikinger riß seine Waffe wieder hoch, ließ sie über dem Kopf kreisen und schlug abermals zu.
    Lilo spürte den Wind, als die Klinge neben ihrem Ohr vorbeizischte und in die Planken fuhr.
    Dann wandte sich der Wikingerkrieger Dominik, Poppi und Inga zu. Und jedesmal verfehlte er sein Ziel nur um wenige Millimeter.
    Nach zehn Schlägen ließ er das Schwert über dem Kopf kreisen und wirbelte es vor seiner Brust hin und her, als wäre es eine Keule, mit der er jonglierte.
    Es war absolut unmöglich, an diesen Mann heranzukommen.
    Langsam schritt der Wikinger nun rückwärts auf die Haustür zu. Er gab Worte von sich, die auch Inga nicht verstand.
    Als er bei der Tür angelangt war, drehte er sich um, sprang hoch und trat mit beiden Beinen dagegen. Das Holz barst, und der Krieger stapfte vor sich hin grollend davon.
    Die Knickerbocker und Inga saßen verdattert da und starrten durch das Loch in die Nacht. Keiner konnte fassen, was sich soeben zugetragen hatte.
    „Kommt er... kommt er zurück?“ fragte Poppi mit heiserer Stimme.
    Lilo schüttelte den Kopf.
    Erst nach ein paar Minuten rafften sich die fünf auf. Sie waren ziemlich wackelig auf den Beinen. Als sie ins Wohnzimmer taumelten, erwartete sie der nächste Schreck. Das Schlauchboot war völlig zerstört. Der Wikinger hatte es mit seinem Schwert in dünne Streifen geschnitten.
    „Wer war das?“ wisperte Inga.
    Lieselotte, die langsam ihre Ruhe wiederfand, brummte: „Jemand, der uns mit allen Mitteln von der Schwarzen Bucht fernhalten möchte!“
    Dominik wußte, was das bedeutete: „Ich gehe davon aus, daß du nun erst recht und um so gründlicher nach der Hand aus der Tiefe suchen willst. Liege ich mit dieser meiner Vermutung richtig, oder sitze ich einer Täuschung auf?“
    „Du sitzt gleich in der Badewanne und nimmst ein eiskaltes Bad, wenn du weiter so kariert daherquatschst!“ knurrte Axel.
    Ein Blick in Lieselottes Gesicht beantwortete Dominiks Frage. Das Superhirn der Bande war fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen! Jetzt erst recht!
    Bevor Onkel Jens nach Hause kam, erhielten die Knickerbocker noch drei Drohanrufe. Es war jedesmal dieselbe Stimme. Sie flüsterte, hauchte, sie krächzte und kicherte. Auch diesmal schienen die Anrufe von weit her zu kommen. Die Botschaft war eindeutig: „Verschwindet! Alle! Verschwindet, solange ihr noch könnt! Beim nächsten Mal wird euch das Schwert nicht verschonen!“
    Onkel Jens kippte fast aus den Schuhen, als er die zertrümmerte Eingangstür und die kaputten Fenster sah.
    Die Freunde schilderten ihm, was geschehen war, aber Poppis Onkel schien ihnen nicht zu glauben. Seine buschigen Augenbrauen schoben sich zu einem dicken Strich zusammen. „Ich hatte eine wirklich hohe Meinung von euch. Meine Schwägerin hält zwar wenig von euren Abenteuern, aber mein Bruder war immer sehr stolz auf eure Spürnasen. Langsam kommen mir aber

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