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Die Knickerbocker Bande  42 - 13 blaue Katzen

Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen

Titel: Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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damals lebte er ganz allein in seiner Villa, weil er sich mit allen verkracht hatte. Er hat sein Leben lang Dienstpersonal gehaßt, und deshalb ging bei ihm alles auf Knopfdruck, automatisch. Stellt euch bloß vor, als er gestorben ist, hat sofort eine Alarmanlage die Polizei und den Doktor geholt! Keine Ahnung, wie das möglich ist! Vielleicht hatte er ein Gerät eingebaut, das auf ein bestimmtes Signal programmiert war, wenn seine Pumpe aussetzte.“
    Als seine letzte Stunde schlug, hatte Mister Wintrop jemanden zu sich gerufen – jemanden, der ihm nahestand und zu dem er Vertrauen hatte. Und diese Person hätte mit seinem Geständnis bestimmt etwas anzufangen gewußt.
    Wer war der große Unbekannte?
    Das Taxi bog in die Allee ein, die die Knickerbocker in der Nacht blödelnd entlanggetollt waren.
    Das schmiedeeiserne Tor stand offen, und in der Auffahrt parkten zwei schwarz-weiße Polizeiwagen.
    „Was wollt ihr hier?“ fragte Archie neugierig. „Na ja, ist auch egal, ihr werdet schon eure Gründe haben“, lenkte er ein, als er keine Antwort erhielt.
    Axel kramte ein paar Dollarscheine hervor und bezahlte. Die drei stiegen aus und gingen mit weichen Knien auf die Einfahrt zu.
    Hinter ihnen wendete das Taxi und fuhr mit aufheulendem Motor davon.
    Nicht weit allerdings: Blitzschnell schwenkte Archie in eine Parklücke und stellte den Wagen ab. Er beobachtete das Anwesen des verstorbenen Mister Wintrop aus sicherer Entfernung.

Ein Augenzeuge
     
     
    „Wenn die Polizei hier ist, dann hat das etwas zu bedeuten“, meinte Lilo. „Wir werden zwar mit den Polizisten reden, verraten aber nichts, okay? Vielleicht geben sie uns einen Hinweis.“
    Axel zögerte. Ihm war gar nicht wohl bei der ganzen Sache. Er wollte den Park nicht mehr betreten und auch nicht in das Haus zurückkehren, in dem er so schlimme Minuten erlebt hatte.
    „Komm! Vielleicht mußt du der Polizei doch die Sache mit den Opfern und den blauen Katzen erzählen“, überredete ihn Lieselotte. „Es könnte sich wirklich um ein Verbrechen handeln.“
    Mit hängenden Schultern folgte Axel den Mädchen.
    Der Park wirkte übrigens bei Tag nicht weniger unheimlich als in der Nacht. Die drei Knickerbocker folgten dem Weg, der sich durch die Gartenanlage zur weißen Villa zog.
    Die Eingangstür war nur angelehnt. Niemand war zu sehen. Nachdem sie einige Male kräftig durchgeatmet hatte, betrat Lilo das Haus.
    Auch sie wurde von einer gespenstischen Stille empfangen. Die Halle war blitzsauber, und es gab nichts, was auf einen Bewohner hingedeutet hätte.
    Poppi und Axel kamen nach und hielten sich dicht hinter dem Oberhaupt der Knickerbocker-Bande. Die Freunde hatten ein flaues Gefühl im Bauch. Lieselotte haßte es, wenn sie nicht wußte, was zu tun war.
    Aus dem Obergeschoß drang ein Geräusch: das Klicken eines Fotoapparates.
    Lilo machte den Mund auf, um sich bemerkbar zu machen, rief dann aber doch nicht. Sie ging die breite, geschwungene Treppe nach oben und erreichte den Vorraum mit dem dicken Plüschteppich.
    „Dort hinten... die einzige offene Tür... das ist das Schlafzimmer... dort war ich drinnen“, wisperte Axel, der am ganzen Körper zu zittern begonnen hatte. Ihm war eiskalt, und dennoch schwitzte er schrecklich.
    Die Junior-Detektive schlichen näher und hörten Stimmen. Lieselotte verstand genug Englisch, um zu kapieren, was die Polizisten besprachen. Der Wortwechsel jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken.
    „Die Matratze des Bettes ist in der Mitte auseinandergeklappt, sobald er gestorben war“, sagte einer.
    „Auf einem Förderband wurde der Leichnam in den Keller transportiert und dort in einen Sarg gelegt“, erklärte ein anderer.
    „Der Sarg wurde vollautomatisch verschlossen und zugeschweißt und von einem Speziallift nach oben in die Vorhalle gebracht. Dort haben ihn die Kollegen vorgefunden“, wunderte sich ein dritter.
    „Schaut, hier ist eine Garantie der Erzeugerfirma, daß die ganze Anlage tadellos funktioniert“, meldete der erste Polizist.
    „Dieser Wintrop war wirklich ein Spinner“, stellten sie fest und lachten.
    „Wer erbt eigentlich seine Milliarden?“ fragte der dritte Polizist.
    „Das weiß man noch nicht. Das Testament wird erst in drei Wochen verlesen. So hat es der alte Knacker verfügt. Er will wohl seine Erben ein wenig auf die Folter spannen!“ erwiderte einer seiner Kollegen.
    Eine Hand legte sich schwer auf Lieselottes Schulter. Mit einem spitzen Schrei drehte sie sich erschrocken um und

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