Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen
Hörweite der Polizisten waren, grinste er: „Na, habe ich das nicht super gemacht?“
Axel nickte dankbar. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen.
Von der Treppe aus fiel Lieselotte an der Wand der Halle ein Gemälde auf. Es zeigte wahrscheinlich einen Vorfahren der Wintrops, der aus England nach Amerika ausgewandert war. Er trug grobe, braune Klamotten und hatte ein graues Bündel geschultert. Sein Gesicht strahlte die Sehnsucht nach einem besseren Leben in der Neuen Welt aus.
Da kniff Lilo die Augen zusammen und riß sie wieder auf. Nein, sie hatte sich nicht verschaut! Die Augen des Porträtierten glänzten, als wären sie feucht – als wären sie lebendig.
Das Superhirn stürmte auf das Bild zu. Lilo streckte die Hand aus, um der Sache auf den Grund zu gehen. Sie war höchstens noch zehn Zentimeter von den unheimlichen Augen entfernt, als eine Alarmanlage losheulte.
Lieselotte erschrak, wandte den Blick jedoch nicht ab. Die glänzenden Pupillen verschwanden und wurden durch matte, gemalte ersetzt. „Ich... ich fass’ das nicht!“ stammelte das Mädchen.
Zwei Polizisten rannten die Treppe herunter, und Archie zog die drei Knickerbocker hastig aus dem Haus.
„Was war denn?“ erkundigte sich Poppi.
Lilo gab ihr ein Zeichen, daß sie ihr später alles erzählen würde.
„Danke, daß Sie uns da rausgeholfen haben“, sagte Axel im Auto, in dem es angenehm kühl war.
Der Taxilenker grinste breit. „Was seid ihr eigentlich? Geschrumpfte Detektive oder was?“
„Ja, wir sind Detektive“, erklärte Lieselotte stolz.
„Und was gibt es in der Villa des alten Wintrop zu ermitteln? Ist er vielleicht umgebracht worden?“ fragte Archie. Seine Stimme klang scharf und bohrend.
„Nein... das wissen wir nicht. Wir wollten uns nur mal umsehen und so...“ stotterte Lilo. Der Typ war ihr eindeutig zu neugierig. Das kam ihr verdächtig vor.
Archie unternahm noch einige Versuche, mehr von den Knickerbockern zu erfahren, hatte aber nicht den geringsten Erfolg.
Als er sie beim Hotel Mirage absetzte, bot er an, sie jederzeit wieder zu fahren. Er überreichte Lieselotte seine Geschäftskarte, und das Superhirn steckte sie ein.
Auf dem Gang vor den beiden Zimmern stand Lucinda. Sie schnaufte wie ein Walroß und warf die blonde Mähne von einer Seite auf die andere. Bevor sie allerdings zu einer Strafpredigt ansetzen konnte, sagte Lilo: „Wir sind am Leben, klar? Und wir gehen jetzt und treffen uns mit Dominik. Tschüß!“
Lucinda begann zu kreischen, als hätte Lieselotte sie mit Kuhmist beworfen. Sie trippelte den dreien nach, aber Axel, Lilo und Poppi waren schneller. Sie sprangen in den Lift, und die Tür schloß sich. Lucinda hatte das Nachsehen.
Das Theater, in dem Dominik auftrat, befand sich im Smaragd-Palast. In diesem Gebäude aus grünem Glas gab es nicht nur 4000 Hotelbetten, sondern auch mindestens so viele Spielautomaten und an die fünfzig Restaurants.
Der Eingang zum Theater lag am Ende eines langen Ganges und sah völlig unauffällig aus. Man hätte die drei dunkelblauen, sehr breiten Eisentüren für Notausgänge halten können.
Als Dominik herauskam, war er total aufgeregt und kribbelig. „Leute, ihr ahnt nicht, was sich hinter diesen Türen verbirgt! Die größte Halle, die ihr je gesehen habt, ist ein Abstellraum dagegen. Und die Bühne! Ich brauche Rollschuhe, damit ich innerhalb von fünf Minuten von einem Ende zum anderen gelange.“
„Bitte übertreib nicht so!“ brummte Axel.
Dominik ließ sich nicht so einfach als Aufschneider abtun und zeigte seinen Freunden das Theater. Er hatte nicht angegeben: es hatte ungeheure Ausmaße.
„He, verschwindet!“ rief jemand. Auf der Bühne wurde gerade ein riesiges Metallgestänge montiert, das zu dem Zaubertrick gehörte, bei dem Dominik mitwirkte. Beim Aufbau durfte niemand zusehen.
Die Knickerbocker-Freunde setzten sich in ein mexikanisches Restaurant und bestellten Tacos – Poppi natürlich welche ohne Fleisch.
Nun berichteten sie Dominik, was sich am Vormittag alles ereignet hatte.
„Ich... ich fühle mich echt mies. Ich habe Angst. Was hat Mister Wintrop da bloß erzählt?“ murmelte Axel.
Lieselotte zwirbelte ihre Nasenspitze. Normalerweise regte das ihre Gehirnzellen an, aber an diesem Tag schien es nichts zu bewirken. Alles, was sie bisher herausgefunden hatten, ergab keinen Sinn.
Eine Frage beschäftigte Axel ganz besonders: „Wer hat uns heute beobachtet? In die Augen eines Porträts Löcher zu schneiden, ist der
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