Die Knochenkammer
in die Antwort, die du gerade gegeben hast, etwas hineinlesen. Strangers in the Night, One-Night-Stands. Zu viel Sex im Kopf. Ich für meinen Teil sage Elvis, >Love Me Tender.< Natürlich >Was ist«
»Es tut mir Leid, Ladys.« Trebek täuschte Bestürzung über die drei falschen Antworten vor. »Und damit endet unsere Campus Winners Week. Die richtige Antwort wäre gewesen: >Was ist >You’ve Lost That Lovin’ Feeling< von den Righteous Brothers?«
Mike schaltete den Fernseher aus, während Mercer sang: »Now it’s gone, gone, gone …< Nicht zu fassen, dass dieser Schnulzen-Soul so viel Sendezeit bekommt.«
»Schlachtplan. Ich sehe schon, dass wir heute Abend hier nichts zu essen bekommen werden. Du hast zu Hause zwei Mäuler zu füttern, Val wartet darauf, dass ich sie ins Kino entführe, und Blondie ist in Gedanken noch immer bei dem Mord.
Wie lauten deine Anweisungen? Muss ich irgendwas erledigen, bevor ich morgen früh in dein Büro komme?«
»Während du dich dieses Wochenende nach Val und mir verzehrst, könntest du Bellingers Geschichte überprüfen. Sprich mit seiner Frau, finde heraus, von wann bis wann sie im Dezember verreist waren und was sie über die Beziehung zwischen ihrem Mann und seinem Schützling dachte.«
»Ich werde auch versuchen, alles in die Finger zu kriegen, was Katrina unterschrieben hat. Eigenartig, dass Bellinger sofort meinte, die Unterschrift auf ihrer Kündigung könnte gefälscht sein.«
Ich musste Mike nicht sagen, was er im Laufe einer schwierigen Ermittlung zu tun hatte, aber es half, wenn wir die Aufgaben untereinander aufteilten. Er fuhr fort: »Ich werde diese Museumsdokumente überprüfen, um zu sehen, ob sie uns verraten, wo sie zwischen Juni und Dezember ihre Zeit verbracht hat und warum sie in der Nähe des Sarkophags gewesen sein könnte.«
»Ich werde morgen die privaten E-Mails kopieren und sie mit auf Martha’s Vineyard nehmen. Ich möchte sehen, was sie ihren Freunden über ihre Gesundheit, ihren Job und ihre Entscheidung, nach Südafrika zurückzugehen, erzählt hat.« Das Telefon klingelte, und ich hob nach dem zweiten Klingeln ab.
»Hey, Joe, haben Sie was?« Es war der Detective bei der Bezirksstaatsanwaltschaft, der den Speicherausdruck meines Bürotelefons anordnen sollte, damit wir herausfinden konnten, woher meine Verfolgerin Shirley Denzig anrief. Ich wandte Mike und Mercer den Rücken zu in der Hoffnung, dass sie nichts von meinem immer wiederkehrenden Problem mitbekommen würden, während sie sich über das Wochenende unterhielten.
Joe teilte mir mit, dass die Telefonfirma auf Grund des Feiertags und der Tatsache, dass die Anrufe in der Telefonzentrale der Bezirksstaatsanwaltschaft eingingen, in der Hunderte von Durchwahlnummern zusammenliefen, vor Anfang nächster Woche keine Resultate für mich haben würde.
»Das geht in Ordnung. Ich bin ab morgen mit ein paar Freunden auf dem Land.«
»Sie werden nicht allein sein?«, fragte er. »Sie versprechen mir, dass Sie nicht in der Stadt sein werden?«
»Sie haben meine Nummer auf dem Vineyard. Rufen Sie mich an, falls es was Neues gibt.«
Ich legte auf und brachte die Jungs zur Tür, gerade als Jake sie von außen aufschloss. Ich nahm ihm seine Einkaufstüte mit den Zutaten fürs Abendessen ab, das er kochen würde, und er begrüßte Mike und Mercer, die er das letzte Mal vor einigen Wochen gesehen hatte.
»Heute Abend gibt’s Fettucine für die überarbeitete Staatsanwältin. Ich habe genug Essen für alle. Wollt ihr bleiben?«
»Ich muss los. Wirst du am Wochenende auch rausgeschmissen?«
»Sogar noch länger. Ich fliege am Samstag wegen der Mission des Verteidigungsministers nach Australien und Südostasien. Neun Tage.«
»Mercer und ich werden auf die kleine Prinzessin aufpassen. Sei heute Nacht gut zu ihr. Vielleicht erzählt sie dir von der Leiche, die wir heute in einer Rüstung im Met gefunden haben. Muss der gefährlichste Ort der Stadt sein.«
Jakes Kopf wirbelte herum, während Mike die Tür hinter sich schloss. »Meint er -?«
Ich legte meine Arme um seinen Hals, gluckste angesichts seiner Leichtgläubigkeit und küsste ihn auf die Nasenspitze. »Er zieht dich nur auf. Keine neuen Leichen. Keine Fortschritte in dem Fall.«
»Er denkt wohl wirklich, dass ich die undichte Stelle war. Vielleicht kann ich mir ein bisschen Goodwill zurückkaufen.«
»Hast du den Fall für uns gelöst? Das wäre ein guter Anfang.« Ich suchte im Weinschränkchen nach einer guten Flasche Rotwein
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