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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Kragen ein Wollschal gewickelt war. Es war genau Katrina Grootens Stil.
    »Wie lautet die Durchwahl des Büros des Museumsdirektors?«
    Der Aufseher zog die oberste Schublade auf und kramte zwischen den Papieren nach dem Telefonbuch. Er hatte eindeutig nicht oft mit der Chefetage zu tun.
    Er reichte Mike den Hörer, der wählte und sagte: »Ich würde gerne mit« - er sah auf die Liste der Namen auf der Titelseite -»Präsidentin Raspen sprechen.«
    »Entschuldigen Sie, dass wir Sie aufhalten«, sagte ich zu dem Aufseher, der immer wieder ungeduldig auf die Uhr sah.
    »Ach ja? Für wie lange?« Mike gefiel die Antwort nicht, die er bekam. »Nun, wer hat dann das Sagen? Können Sie ihn an den Apparat holen?« Noch eine schlechte Antwort.
    »Morgen Vormittag, elf Uhr? In Ordnung, sagen Sie ihm einfach, dass ich da sein werde, wenn er kommt. Michael Chapman, NYPD.« Was als Nächstes gesagt wurde, gefiel ihm scheinbar noch weniger. »Nein, aber wenn Sie das Wort Mord erwähnen, nimmt er sich vielleicht ein oder zwei Minuten Zeit für mich.«
    Er wandte sich mir zu. »Die Museumspräsidentin ist eine Woche auf den Galapagos-Inseln, um mit einem Trupp Sponsoren Schildkröten zu begaffen. Die armen Dinger werden wahrscheinlich neben diesem verdammten Fiberglaswal, der schon ewig unten in der Halle hängt, an einem riesigen Haken baumeln.«
    »Wer, die Sponsoren oder die Schildkröten?«
    »Die Sponsoren werden wahrscheinlich unsterblich werden. Sie pflastern einfach einen ganzen Gebäudeflügel, ein Auditorium oder eine Echsenart mit ihrem Namen voll. Die armen Schildkröten sind jedes Mal die Gelackmeierten.«
    »Mit wem werden wir morgen Vormittag sprechen?«
    Mike sah auf den Namen, den er auf ein Stück Papier gekritzelt hatte. »Elijah Mamdouba. Stellvertretender Museumspräsident und Direktor der Sammlungen. Er hat einen vollen Terminkalender, aber er wird versuchen, uns reinzuquetschen. Das übliche Bürokratenblabla.«
    Wir gingen zurück durch die ruhigen Gänge und wurden von einem Aufseher nach draußen geleitet. Mike fuhr einmal um den Block und dann auf der Eightyfirst Street Richtung Osten durch den Central Park.
    »Setz mich vor Grace’ Marketplace ab. Ich hol uns einige Horsd’ceuvres, und dann treffen wir uns bei mir in der Lobby.« Ich stieg an der Ecke zur Seventyfirst Street aus und kaufte verschiedene Käsesorten und Pasteten, mit denen wir die Zeit bis zum Abendessen überbrücken könnten. Als ich nach Hause kam, plauderten Mike und Mercer gerade mit den beiden Portiers. Mercer nahm mir die Einkaufstüte aus der Hand, und ich drückte den Aufzugknopf für das zwanzigste Stockwerk. »Wie geht es Vickee?«
    »Müde, gereizt, nervös. Sie war heute Nachmittag bei ihrer Ärztin, die sagt, dass sie in ungefähr zwei Wochen entbinden wird. Beim ersten Baby kann’s auch ein paar Tage später sein.«
    »Wie kannst du dich überhaupt noch auf irgendetwas anderes konzentrieren? Dieses neue Lebewesen -«
    »Ja«, sagte Mike und lehnte sich gegen die Aufzugswand. »Unser erstes Kind.«
    Mercer strahlte übers ganze Gesicht.
    »Zumindest fürs Erste. Ich scheine Blondie nicht für die Do-it-yourself-Anleitung interessieren zu können, wie man so was zu Stande bringt. Ich erinnere mich, als ich einmal mit vierzehn oder fünfzehn im Naturkundemuseum gewesen bin. Sie hatten diese Käfer, die Federflügler hießen. Die ganze verdammte Spezies ist weiblich. Sie pflanzen sich ohne männliche Befruchtung fort. Ich schau morgen nach, ob sie sie noch haben. So muss es Coop auch planen.«
    Mercer versuchte mir beizustehen. »Jake wird das Programm schon unter Kontrolle haben.«
    Ich holte meine Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. Mike fuhr fort: »Mal ist der Kerl in Washington, dann wieder in Jerusalem oder Hongkong oder Moskau. Wie kann er da aus der Ferne einen Treffer landen? Und jetzt versucht Ms. Cooper auch noch, mir meine Streicheleinheiten wegzunehmen.«
    »Ein Frauenwochenende auf dem Land.« Ich lächelte Mercer an. »Nina Baum hat es so eingefädelt, dass sie ihren Chef auf dieser Dienstreise begleiten konnte, damit sie übers Memorial-Day-Wochenende mit nach Martha’s Vineyard kommen kann. Ich habe Val eingeladen mitzukommen«, sagte ich. Val war Mikes Freundin. »Leckeres Essen, guter Wein, Massagen, Spaziergänge am Strand, Frauengespräche. Kein Testosteron.« Ich schaltete das Licht ein und ließ meine Sachen auf die Ottomane im Wohnzimmer fallen.
    »Ich hole das Eis.«
    »Denkst du,

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