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Die Knochenleserin

Die Knochenleserin

Titel: Die Knochenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Augenblicken festhalten.
    Sie drehte sich um und ging zurück. »Komm, Toby.« Sie pfiff nach dem Retriever. »Lass uns zurückgehen und sehen, ob Jane irgendetwas Neues in Erfahrung gebracht hat.«
     
    Jane hielt ihr eine Notiz hin, als sie das Haus betrat. »Luis Montalvo.«
    Eve erstarrte. »Was?«
    »Ich habe ihm gesagt, er könnte dich auf dem Handy anrufen, aber er hat kurz überlegt und dann gemeint, es sei besser, dir eine Nachricht zu hinterlassen. Er will mit dir reden.« Sie schluckte. »Aber nur, wenn du es auch willst. Ich soll dir ausrichten, dass er in der nächsten halben Stunde in ein Flugzeug nach Bloomburg steigt.«
    »Bloomburg«, wiederholte Eve. »Verdammt, natürlich will ich mit ihm reden. Wenn er mir eine solche Botschaft hinterlässt, kann er sich ausrechnen, dass ich das will. Ausgebuffter Scheißkerl.«
    »Er klang sehr … aufrichtig.«
    »Oh, Montalvo ist sehr aufrichtig.« Sie fing an, die Nummer zu wählen. »Wenn es ihm passend erscheint. Man muss sich nur vorsehen, bei was er aufrichtig ist. Er gibt nie auf, egal ob er nun die Hochburg eines Drogenbosses angreift oder einen Schädel aus einem Grab stiehlt.« Sein Telefon klingelte. Heb gefälligst ab. Wag es nicht, mich hängen zu lassen. Endlich meldete er sich. »Was zum Teufel wissen Sie über Bloomburg, Montalvo?«
    »Ich freue mich auch, Ihre Stimme zu hören, Eve«, sagte Montalvo ruhig. »Schön, dass Sie zurückrufen.«
    »Sie wussten genau, dass ich es tun würde.«
    »Aber nur, wenn Sie wissen, was in Bloomburg los ist. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass Quinn Ihnen nicht gesagt hatte, dass er Kistle ausfindig gemacht hat. Er ist sehr bemüht, Sie zu schützen.« Er ließ einen Moment verstreichen. »Hat er es Ihnen denn gesagt?«
    Sie überging die Frage. »Der Deputy hat gemeint, sie würden Kistle bald fassen. Warum fahren Sie auch noch dorthin?«
    »Und warum fährt Quinn? Er ist doch auch dorthin unterwegs, oder?«
    »Ja. Aber woher wollen Sie wissen, dass er nicht längst da ist?«
    »Miguel hätte es mir gesagt.«
    »Miguel ist auch in Bloomburg? Geht es ihm gut? Was ist mit seinen Händen?«
    »Es sieht nicht so gut aus. Er braucht mindestens noch eine Operation. Aber ich konnte ihn nicht davon abhalten aufzubrechen, als er erfahren hat, dass Kistle aufgetaucht ist. Er mag Sie, Eve.«
    Und sie mochte Miguel. Der junge Mann lebte nach seinen eigenen Gesetzen, und sie hatte ihre Probleme damit, dass er Montalvo absolut ergeben war, aber jeder mochte ihn. »Sie hätten ihm sagen müssen, dass er im Krankenhaus bleiben soll.«
    »Sagen Sie es ihm selbst … wenn Sie nach Bloomburg kommen.« Er zögerte. »Sie fliegen doch hin, oder?«
    »Ja. Aber Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Warum fahren Sie noch hin, wenn das Sheriff’s Department davon ausgeht, dass sie Kistle ziemlich bald schnappen werden?«
    »Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es besser ist, wenn ich mich auf mich selbst verlasse. Und in den letzten Tagen bin ich auf einige zusätzliche Informationen über Kistle gestoßen, die mir einiges Unbehagen bereiten.«
    Ihre Hand umklammerte den Telefonhörer. »Was für Informationen?«
    »Ich muss jetzt einsteigen. Wir treffen uns in Bloomburg.«
    »Ich will Sie nicht erst treffen müssen. Ich will es jetzt wissen.«
    »Wahrscheinlich hat Quinn dasselbe herausgefunden wie ich und es Ihnen längst mitgeteilt.« Und er fügte noch hinzu: »Genau wie er Sie über Bloomburg informiert hat.«
    »Mistkerl.«
    »Wir sehen uns ja bald. Ich wollte Ihnen eigentlich erzählen, dass ich Venable bei der CIA anrufen und ihn bitten werde, das FBI nach Bloomburg zu bestellen. Kistle zieht seit Jahren von einem Staat zum anderen, und schon der Verdacht, dass es sich bei Kistle um einen Kindermörder handelt, sollte Venable Anlass geben einzugreifen.«
    »Das wird nicht leicht sein. Es gibt noch keine Beweise.«
    »Mit Venable kann ich verhandeln. Ich habe jede Menge Informationen über den kriminellen Sumpf in Kolumbien zu bieten. Und er ist Ihnen noch was schuldig, Eve. Das allein sollte ihn veranlassen, seine Überredungskünste beim FBI einzusetzen.«
    »Warum wollen Sie unbedingt das FBI einschalten?«
    »Ich will jede Unterstützung, die ich kriegen kann. Und zwar von den besten und erfahrensten Leuten.«
    »Sie glauben also nicht, dass die Leute des Sheriffs Kistle dingfest machen werden, richtig?«
    »Ich hoffe, dass es ihnen gelingt. Ich muss jetzt los. Wir sehen uns in Bloomburg.« Nach kurzem Zögern

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