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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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allen anderen Gästen, die sich eingeschüchtert über ihren Tischen duckten. Er stieß den Stuhl zurück, der ohnehin zu groß für ihn war, und stampfte wütend zum Ausgang. Die bangen Blicke, die ihn dabei verfolgten, vermochten ihn nicht zu besänftigen.
    Durch die morsche Tür platzte Vigor nach draußen in die Nacht. Am Dorfbrunnen lagerten Krushak und die übrigen Ork-Söldner. Als sie ihren Anführer kommen sahen, sprangen sie auf.
    »Befehle?«, knurrte Krushak.
    »Zündet die Bude an und brennt sie bis auf die Grundmauern nieder«, beschied Vigor ihm schnaubend. »Vielleicht werden diese elenden Menschen auf diese Weise lernen, wie man eine halbwegs genießbare Mahlzeit kocht.«

14
    S ie waren eingetroffen.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit.
    Auf verborgenen Wegen, damit niemand sie sehen sollte, wurden sie in den Palast von Tirgaslan geschleust und in die Gemächer der Königin geführt.
    Nachdem Aryanwen im Thronsaal zusammengebrochen war, hatte Lavan seine unnachgiebige Haltung aufgeben müssen. Von Sorge um seinen Nachkommen getrieben, hatte er einen Boten zu den Frauen von Elfenhain geschickt, und die Hebammen waren dem Hilferuf gefolgt, so rasch sie es vermocht hatten.
    Eigentlich hätte Aryanwen darüber triumphieren müssen, aber sie konnte es nicht. Denn heftige Schmerzen peinigten ihren Körper, und, was noch ungleich schlimmer war, sie spürte das Kind nicht mehr.
    Ihr Kind.
    Dags Kind …
    In ihrem Bett liegend, hörte sie die beruhigend leisen Stimmen der weisen Frauen, so wie sie das vor Aufregung krächzende Organ Lavans hörte, der die Gesandtschaft aus Elfenhain vor dem Schlafzimmer abgepasst hatte.
    »Ihr werdet doch helfen können?«
    »Wir werden sehen, Herr. Ist die Königin bei Bewusstsein?«
    »Das ist sie. Aber sie ist schwach, sehr schwach. Und sie hat Schmerzen. Was hat das zu bedeuten?«
    »Wir werden sehen«, sagte die Hebamme wieder. »Hatte die Königin in den letzten Tagen mehr Aufregung als sonst?«
    »Was meint Ihr?«
    »Gab es etwas, worüber sie sich sehr erregt hat? Derlei Dinge können eine Schwangerschaft ungünstig beeinflussen.«
    Ein Augenblick des Schweigens.
    Dann die unwirsche Antwort.
    »Natürlich nicht, was soll die törichte Frage?«
    Die Frau aus Elfenhain blieb gelassen. »Wie Ihr schon sagt, Herr – es war nur eine Frage. Wollt Ihr uns jetzt zur Königin vorlassen?«
    »Natürlich, geht. Aber ich warne Euch …«
    »Herr?«
    Ein Schnauben war zu vernehmen, das sich mehr nach einem Schwein als nach einem Menschen anhörte. »Es ist mein Erbe, den die Königin unter dem Herzen trägt, mein Fleisch und Blut. Ich würde Euch raten, alles zu unternehmen, um sein Leben zu retten. Und sollte es nötig sein …«
    »Was, Herr?«, hakte die Hebamme nach.
    »Sollte es nötig sein, zwischen dem Leben der Königin und dem meines Erben zu entscheiden, so habt Ihr ihm ohne Zögern den Vorrang zu geben.«
    »Die Schwestern von Elfenhain dienen dem Leben, Herr«, gab die Hebamme zurück, »nicht dem Tod.«
    »Das ist mir klar. Doch solltet Ihr versagen, werdet Ihr allesamt auf dem Scheiterhaufen enden und bei lebendigem Leib als Hexen verbrannt. Habt Ihr das verstanden?«
    »Gewiss, Herr«, sagte die Hebamme nur. Dann konnte Aryanwen hören, wie sich leise Schritte näherten, und durch den Schleier, den die Tränen über ihre Augen gelegt hatten, konnte sie sie schemenhaft erkennen.
    Vier Gestalten, in graue Roben gehüllt, deren Kapuzen sie nun zurückschlugen. Schmale, durch enthaltsame Lebensweise geformte Züge kamen darunter zum Vorschein, und langes Haar, das offen über ihre Schultern wallte.
    Zwei von ihnen trugen lederne Beutel über den Schultern, die dritte eine Schale mit Rauchwerk, das sie entfachte. Der süßliche Duft, der davon aufstieg, schlich sich in Aryanwens Nase und legte sich über ihr Bewusstsein, warm und beruhigend.
    »Sei gegrüßt.« Die vierte Frau aus Elfenhain – offenkundig die Anführerin der kleinen Gruppe – war an Aryanwens Bett getreten. Ihre hageren, von grauem Haar umrahmten Gesichtszüge wirkten angespannt, der Blick ihrer grünen Augen verriet unverhohlene Besorgnis.
    »Mutter Hebamme«, sprach Aryanwen sie mit ihrem offiziellen Titel an, wobei sie über den krächzenden, kraftlosen Klang ihrer eigenen Stimme erschrak. »Ich danke Euch, dass Ihr gekommen seid.«
    »Hoffentlich noch rechtzeitig«, gab die Hebamme zurück. »Auch die Frauen von Elfenhain vermögen keine Wunder zu wirken, aber wir werden tun, was wir

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