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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einmal gewesen war . . . Verbitterung machte sich in ihr breit, als sie die volle Tragweite dieses Gedankens begriff. Vielleicht war sie schon zu spät gekommen. Noch ein, höchstens zwei weitere Generationen, und die Menschen würden vergessen haben, daß es jemals anders gewesen war. Morons Plan war viel subtiler, als sie bisher hatte wahrhaben wollen. Wahrscheinlich hatten die schwarzen Insektenkrieger schon Tausende von Welten erobert, aber sie begnügten sich nicht damit, deren Bevölkerung zu versklaven. Sie sorgten dafür, daß sie vergaßen, jemals frei gewesen zu sein. »Ein Grund mehr, uns diesen Daniel zu schnappen«, sagte Skudder. »Und zwar lebend.« »So schlau waren wir auch schon«, sagte Tidewell ärgerlich. »Aber es ist unmöglich. Du hast den Todesgürtel um das Shaitaan gesehen?« Skudder nickte. »Es gibt einen ähnlichen Ring um New York«, fuhr Tidewell fort. »Aber er mißt hundert Meilen.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf Charitys Laserwaffe. »Selbst mit Hunderten von den Dingern wäre es Selbstmord. Auch wenn ihr mit den Monstern fertig werdet, die den Todesstreifen bevölkern, schießen euch Daniels Gleiter zusammen, ehe ihr auch nur zehn Meilen schafft.« Er sagte ihr, dachte Charity. Nicht wir. Sie verscheuchte den Gedanken. Ihr Mißtrauen begann zu einer Krankheit zu werden. Sie mußte aufpassen, nicht hinter jedem gedankenlos dahergesagten Wort Verrat und Heimtücke zu vermuten. »Aber es muß einen Weg in diese Festung geben«, sagte sie. New York war die Hauptstadt dieses Kontinents, das Zentrum, von dem aus Daniel ganz Nord- und Südamerika beherrschte. Es war einfach unmöglich, daß er all dies nur mit Hilfe einiger Telekom-Verbindungen und einer Handvoll Gleiter tat. »Warum fragt ihr nicht einfach mich?« Nicht nur Charity fuhr verblüfft auf ihrem Stuhl herum und starrte Lydia an. Sie begriff plötzlich, daß sie alle Lydia schlichtweg vergessen hatten. Aber die Frau hatte zugehört. Und sie hatte jedes Wort verstanden. Ihr Gesicht blieb weiter unbewegt, aber in ihren Augen war plötzlich etwas, das Charity fast erschreckte. Ein so abgrundtiefer Zorn, wie sie ihn noch nie zuvor bei einem Menschen erblickt hatte. »Dich?« fragte Kent überrascht. Lydia nickte. »Ich weiß, wie ihr in die Stadt kommt«, sagte sie. Für Augenblicke wurde es sehr still in dem kleinen, unterirdischen Verlies. Alle starrten Lydia an, aber sie blickte in Charitys Richtung, als ginge das, was sie zu sagen hatte, nur sie beide an. »Du?« sagte Kent schließlich. Seine Stimme klang sehr mißtrauisch, und mit einemmal fiel Charity wieder ein, wie stark Lydias Angst auch vor ihm und seinen Männern gewesen war. Kents Rebellen schienen unter der Bevölkerung nicht nur Freunde zu haben. »Die Kinder«, fuhr Lydia fort, mit einer Stimme, als rede sie in Trance. »Die Kinder, die sie im Shaitaan sammeln — sie werden nach New York gebracht.« Charity sog überrascht die Luft ein, aber Kent machte eine schnelle, befehlende Geste und trat einen Schritt auf Lydia zu. »Woher willst du das wissen?« fragte er mißtrauisch. »Niemand war je in einem Shaitaan. Niemand, der nicht zu ihnen gehört, jedenfalls.« »Meine Schwester schon«, antwortete Lydia. »Sie ist Shai-Priesterin.« »Ein Grund mehr, dir nicht zu glauben«, versetzte Tidewell heftig. »Sie wird uns verraten«, fügte er hinzu, an Kent und die anderen gewandt. »Das werde ich nicht!« widersprach Lydia. »Ich hasse sie. Sie haben mir meine Kinder gestohlen. Sie haben meine Töchter entführt und meinen Sohn umgebracht.« Tidewell wollte widersprechen, aber Charity wandte sich wieder an Lydia. »Was geschieht mit den Kindern, die sie ins Shaitaan bringen?« fragte sie. »Sie werden Shai geweiht und ... und weggebracht«, antwortete Lydia mit bebender Stimme. »Wohin?« Lydia zuckte mit den Schultern. »Das weiß niemand«, antwortete sie. »Aber meine Schwester war ... war ein paarmal dabei. Sie hat mir erzählt, daß die Geweihten in einen großen Raum unter dem Shaitaan gebracht werden, von dem aus ein Weg nach New York geht.« »Nach New York?« Kent gab sich keine Mühe, seinen Unglauben zu verbergen. »Das sind fast tausend Meilen.« »Ich weiß«, sagte Lydia. »Aber das ist es, was sie erzählt hat. Sie ... sie sagte, sie wäre einmal dagewesen.« »Aber das ist völlig unmöglich!« protestierte Tidewell. »Sie lügt!« »Nein«, sagte Charity leise. »Das tut sie nicht.« Tidewell starrte sie

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