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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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gebracht. Die Harley schlingerte, Sandfontänen stoben unter den Rädern hoch, und der Motor brüllte auf, als Kyle hastig in einen kleineren Gang schaltete und Gas gab, um die bockende Maschine abzufangen. Es wäre ihm leichtgefallen, sie mit bloßer Körperkraft wieder unter seine Kontrolle zu bringen, aber damit hätte er sich vollends verraten. Kyle bedauerte schon, den ersten Angreifer überhaupt abgewehrt zu haben, aber der Mann war so plötzlich aufgetaucht, daß er selbst ihn überrascht hatte. Statt die Harley herumzureißen und einfach davonzurasen, ließ er es zu, daß das Motorrad vollends aus dem Gleichgewicht geriet und zur Seite kippte. Im letzten Moment erst ließ er sich aus dem Sattel fallen und riß die Arme vor das Gesicht. Das Motorrad rutschte noch ein Stück den Hang hinab, und Kyle selbst prallte auf ein Stück Fels, das aus dem Sand ragte. Sekunden vergingen, in denen Kyle vollkommen reglos liegenblieb. Er hörte Schreie, und durch den wirbelnden Sand konnte er drei, vier dunkle Gestalten ausmachen, die sich ihm näherten. Kyle spannte sich innerlich. Als er sich mit perfekt geschauspielerten, mühsamen Bewegungen in die Höhe zu stemmen begann, hatten ihn die Männer erreicht. Eine Hand packte ihn grob an der Schulter und zerrte ihn hoch, eine zweite ergriff seinen linken Arm und drehte ihn mit einem Ruck auf den Rücken. Kyle krümmte sich. Ein Schmerzlaut kam über seine Lippen und brach wieder ab, als sich ein Gewehrlauf in seine Rippen bohrte. »Okay, Freundchen«, sagte einer der Männer. »Keine Bewegung, oder es war deine letzte.« Kyle erstarrte. Sein Gesicht verzerrte sich in gespieltem Schmerz, während er rasch, aber sehr aufmerksam die drei Männer musterte, die ihn gepackt hatten. Zwei von ihnen waren ungefähr in seinem Alter, aber selbst für Bewohner dieses Planeten in erstaunlich schlechter Verfassung. Kyle erkannte die Spuren von mindestens einem halben Dutzend verschiedener Krankheiten und Mangelerscheinungen auf ihren Gesichtern und ihrer Haut. Und sie waren sehr nervös. Der dritte war etwas älter, dunkelhaarig, bärtig und sehr muskulös. Natürlich kein Gegner für einen Mann wie Kyle, aber eindeutig der Gefährlichste der drei, und das lag nicht nur an seiner besseren körperlichen Verfassung. In seinen Augen stand eine wache, mißtrauische Intelligenz geschrieben. Außer diesen dreien gab es noch zwei weitere Männer — der, der ihn angesprungen hatte, und einen weiteren Mann in Tarnkleidung, der sich um die reglose Gestalt kümmerte. »Wer bist du?« fragte der Bärtige. »Und was suchst du hier?« Kyle spuckte einen Mund voll Blut und Sand aus, ehe er antwortete. Er mußte vorsichtig sein. Immerhin hatte er gerade einen schweren Sturz hinter sich. »Welche Frage soll ich zuerst beantworten?« fragte er mühsam. Der Bärtige ohrfeigte ihn. Der Schlag war nicht sehr heftig, aber Kyle stöhnte trotzdem wie unter Schmerzen und bog den Kopf zurück, um einem weiteren Hieb auszuweichen. »Kyle«, sagte er. »Mein Name ist Kyle. Ich bin ... auf dem Weg nach Denver.« »Und was willst du dort?« fragte der Bärtige  mißtrauisch. »Ich suche jemanden«, antwortete Kyle. Trotzig fügte er hinzu: »Was zum Teufel geht dich das an? Wer seid ihr überhaupt?« Natürlich bekam er keine Antwort. Statt dessen drehte sich der Bärtige herum und wandte sich mit erhobener Stimme an den Mann auf der Hügelkuppe: »Was ist los? Wie geht es Pete?« Die Gestalt im Tarnanzug hob den Kopf, und Kyle konnte einen Ausdruck ungläubigen Schreckens auf seinem Gesicht erkennen. »Er ist tot«, antwortete er. Kyle fluchte in Gedanken lautlos in sich hinein. Er hatte gespürt, daß er hart zugeschlagen hatte, und zudem hatte ihn der Mann aus einem sehr unglücklichen Winkel angesprungen. Seine eigene Bewegung hatte die Wucht seines Schlages noch verstärkt. Aber ein solcher Fehler durfte einfach nicht passieren! »Tot?« vergewisserte sich der Bärtige. »Sein Genick ist gebrochen. Er muß unglücklich gestürzt sein.« »Das wollte ich nicht«, sagte Kyle hastig. »Wirklich, ich ... war selbst erschrocken, und . . .« Ein Faustschlag trieb ihm die Luft aus den Lungen. Kyle keuchte, fiel auf die Knie herab und krümmte sich vor Schmerz, als ihn ein zweiter, noch härterer Hieb traf. »Das reicht!« sagte der Bärtige scharf. »Laßt ihn in Ruhe.« »Das Schwein hat Pete umgebracht!« »Möglich. Aber vielleicht war es wirklich nur ein Unfall.« Der Bärtige ging vor

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