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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Spuren einer Moron-Waffe, wie Kyle sofort erkannt hatte. Die Energieabgabe dieser Waffe mußte doppelt so hoch gewesen sein wie die der kleinen Handfeuerwaffen, mit denen die Dienerkreaturen ausgestattet waren. Und wer immer sie benutzt hatte, verstand sein Handwerk: nur ein Schuß war fehlgegangen. Die beiden anderen hatten präzise ihr Ziel getroffen und auf der Stelle vernichtet. Kyles Blick glitt noch einmal über die drei flachen Sandhügel, unter denen jemand die Kadaver der drei Reiter zu verbergen versucht hatte — nicht besonders geschickt allerdings. Selbst ohne seine überscharfen Sinne hätte er die drei Leichname wahrscheinlich entdeckt: Über der Wüste kreiste eine Anzahl dunkler, gefiederter Umrisse, aasfressende Geschöpfe der heimischen Ökologie, die die Kadaver gewittert und schon wieder halb aus dem Sand ausgegraben hatten. Und der Gestank der verwesenden Riesengeschöpfe war schon in einer Meile Entfernung deutlich zu spüren gewesen. Wer immer Charity Laird geholfen hatte, hatte sich nicht besonders viel Mühe gegeben, die Spuren dieser Hilfe zu verwischen. Das konnte zweierlei bedeuten: entweder, er war von einem bodenlosen Leichtsinn erfüllt, oder er fühlte sich absolut sicher. Kyle beschloß, sich zumindest fürs erste so zu verhalten, als träfe die zweite Annahme zu. Er hatte noch nie einen Gegner unterschätzt. Langsam ging er zu seiner Maschine zurück und stieg in den Sattel. Aber er fuhr noch nicht los. Für einen Moment war er unschlüssig, was er tun sollte. Bisher hatte er angenommen, Charity Lairds Ziel sei die Stadt im Norden — eine kleine Ansiedlung der Planetengeborenen namens Denvercolorado —, aber jetzt war er nicht mehr sicher. Er an Captain Lairds Stelle hätte es sich zweimal überlegt, den eingeschlagenen Kurs weiterzuverfolgen, wäre er auf eine Patrouille gestoßen. Daß sie die drei Reiter getötet hatte, bedeutete nichts, denn zum einen bestand die Möglichkeit, daß diese vor ihrem Tod noch einen Hilferuf abgesetzt hatten, zum anderen würde ihr Wegbleiben auffallen, und Laird mußte die Regel der Hundert kennen. Sein Blick streifte den zerklüfteten Schatten im Westen. Ein Shaitaan. Einen Moment lang erwog er die Möglichkeit, daß Laird sich dorthin gewandt hatte, verwarf diesen Gedanken aber fast sofort wieder. Nicht einmal er rechnete sich gute Chancen aus, in ein Shaitaan einzudringen. Kyle streckte die Hand nach dem Startknopf des Motorrades aus — und zog sie wieder zurück. Er war nicht mehr allein. Der Rhythmus der Raubvögel am Himmel hatte sich verändert, als sie ein neues Objekt unter sich gewahrten. Kyle wußte nicht, wie viele es waren, aber er wußte, daß er beobachtet wurde. Nach weniger als einer Sekunde streckte er erneut die Hand aus und startete die Maschine diesmal wirklich. Er fuhr schnell los, aber nicht zu schnell, und er fuhr nicht genau in die Richtung, in der er die Beobachter vermutete. Innerlich machte er sich kampfbereit: sein Körper produzierte eine adrenalinähnliche Substanz, die seine Reflexe gut zehnmal so schnell wie die eines normalen Menschen werden ließen, und seine Haut veränderte sich. Sie sah genau so aus wie zuvor, aber sie war jetzt zäh und widerstandsfähig wie gegerbtes Leder und würde selbst einem kleinkalibrigen Explosivgeschoß standhalten, solange es nicht aus unmittelbarer Entfernung abgefeuert wurde. Kyle lenkte die Harley die Düne hinauf. Ein Geräusch drang an sein Ohr: das Rascheln von Sand, der sich unter einem oder mehreren schweren Körpern löste. Aber er reagierte nicht darauf, um sich nicht zu verraten, ebensowenig wie auf den Schatten, der für den Bruchteil einer Sekunde durch sein Gesichtsfeld huschte. Er roch heißes Metall und menschlichen Schweiß, und lange, ehe er den Kamm der Düne erreichte, wußte er, daß es mindestens drei, wahrscheinlich aber mehr Männer waren, die auf der anderen Seite des Sandhügels auf ihn warteten. Wäre Kyle ein normaler Mensch gewesen, dann hätte ihn der Angriff vollkommen überrascht. Eine Gestalt in einem grünbraunen, fleckigen Tarnanzug sprang ihn an, als er die Harley über den Dünenkamm lenkte, und die Bewegung kam selbst für Kyle schnell. Instinktiv duckte er sich und riß den linken Arm in die Höhe. Der Mann prallte gegen ihn, versuchte sich festzuklammern und wurde zurückgeschleudert, als Kyles Handrücken seine Schläfe traf. Hilflos stürzte er in den Sand zurück. Aber der Anprall hatte auch Kyle aus dem Gleichgewicht

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