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Die Königin der Weißen Rose

Die Königin der Weißen Rose

Titel: Die Königin der Weißen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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ich. «Noch nicht.»
    «Ich weiß nicht, was du von hier aus ausrichten kannst. Solltest du nicht besser herauskommen und persönlich vor den Kronrat treten? Kommen von den Lords des Kronrates welche zu dir? Hast du einen Plan?»
    Ich nicke. «Sei versichert, dass wir Pläne haben. Ich sorge dafür, dass Edward freigelassen wird, und schmuggle meinen Sohn Richard sofort aus der Stadt in Sicherheit. Ich besteche die Wachen im Tower, damit sie Edward freilassen. Er hat gute Männer um sich. Ich kann darauf vertrauen, dass sie wegschauen. Mein Sohn Thomas Grey wird von hier fliehen. Er versucht, seinen Bruder Richard Grey und seinen Onkel Anthony in Sheriff Hutton zu retten, und dann bewaffnen sie sich, kehren zurück und befreienuns alle. Sie bringen unsere Leute auf. Wir werden siegen.»
    «Du willst zuerst die Jungen wegbringen?»
    «Edward hat unsere Flucht schon vor Jahren geplant, noch bevor sie geboren wurden. Ich habe ihm geschworen, unter allen Umständen für die Sicherheit der Jungen zu sorgen. Vergiss nicht, wir sind durch solche Schlachten auf den Thron gelangt; er ist nie davon ausgegangen, dass wir sicher sind. Wir waren immer auf Gefahren gefasst. Selbst wenn Richard ihnen nichts antut, kann ich nicht zulassen, dass er sie in seiner Gewalt hat und aller Welt erzählt, sie wären Bastarde. Unser Bruder Sir Edward greift Herzog Richard von der Flotte aus an, und eines der Schiffe bringt die Jungen zu Margaret nach Flandern, wo sie in Sicherheit sind.»
    Sie packt meinen Ellbogen, und ihr Gesicht wird kreidebleich. «Liebste Schwester   … oh, Elizabeth! Guter Gott! Du weißt es nicht?»
    «Was? Was denn?»
    «Unser Bruder Edward ist verloren. Seine Flotte hat gegen ihn gemeutert und sich auf die Seite des Lord Protector geschlagen.»
    Einen Augenblick bin ich wie betäubt vor Schock. «Edward?» Ich wende mich ihr zu und fasse ihre Hände. «Ist er tot? Haben sie unseren Bruder Edward umgebracht?»
    Sie schüttelt den Kopf. «Ich weiß es nicht. Ich glaube, niemand weiß es. Auf jeden Fall ist nicht erklärt worden, er sei tot. Er wurde nicht exekutiert.»
    «Wer hat die Männer gegen ihn aufgestachelt?»
    «Thomas Howard.» Sie nennt den aufstrebenden Adligen, der sich auf Richards Seite geschlagen hat, weil er auf Profit und eine gute Stellung hofft. «Er hat sich unter die Männer gemischt. Sie waren unschlüssig, ob sie überhauptin See stechen sollten, und haben sich gegen den Rivers-Befehl aufgelehnt. Unsere Familie ist bei vielen einfachen Leuten verhasst.»
    «Verloren», sage ich. Ich kann die Ungeheuerlichkeit unserer Niederlage noch nicht ganz begreifen. «Wir haben Edward verloren und die Flotte und den Schatz, den Richard bei sich führte», flüstere ich. «Ich habe darauf gezählt, dass er uns rettet. Er sollte den Fluss heraufkommen und uns in Sicherheit bringen. Und mit dem Schatz hätten wir in Flandern eine Armee aufstellen und unsere Unterstützer hier bezahlen können. Die Flotte sollte London bombardieren und die Stadt vom Fluss aus einnehmen.»
    Sie zögert, dann holt sie, als hätte meine Verzweiflung sie zu einem Entschluss kommen lassen, ein Stück Stoff aus ihrem Umhang hervor und gibt es mir.
    «Was ist das?»
    «Ein Stück, das ich von Herzog Richards Serviette abgeschnitten habe, als er mit meinem Gatten gespeist hat», erklärt sie. «Er hat sie in der rechten Hand gehalten und sich damit den Mund abgewischt.» Sie senkt die Stimme und den Blick. Sie hatte immer Angst vor den Kräften unserer Mutter. Sie wollte nie eine unserer Fertigkeiten erlernen. «Ich dachte, du könntest es benutzen», sagt sie. «Ich dachte, du hättest vielleicht Verwendung dafür.» Sie zögert. «Du musst den Duke of Gloucester aufhalten. Er gewinnt jeden Tag mehr Macht. Ich dachte, du könntest ihn krank machen.»
    «Du hast das von der Serviette des Herzogs abgeschnitten?», frage ich ungläubig. Katherine hat jede Form von Zauberei stets abgelehnt; sie wollte sich nicht einmal von den Zigeunerinnen auf dem Jahrmarkt die Zukunft vorhersagen lassen.
    «Es ist für Anthony», flüstert sie aufgeregt. «Ich habesolche Angst um unseren Bruder Anthony. Ich weiß, dass du gut auf die Jungen aufpasst. Du bringst sie fort. Aber der Herzog hat Anthony in seiner Gewalt, und mein Gatte und der Herzog hassen ihn abgrundtief. Sie beneiden ihn um seine Gelehrsamkeit und seinen Mut und seine Beliebtheit. Sie haben Angst vor ihm, und ich liebe ihn doch so sehr. Du musst den Herzog aufhalten, Elizabeth.

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