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Die Königin der Weißen Rose

Die Königin der Weißen Rose

Titel: Die Königin der Weißen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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sind.»
    «Aber du gibst mir deinen Segen?»
    Sein breites Lächeln versichert mir, dass alles beim Alten geblieben ist. «Tochter, wir müssen so tun, als wären wir jetzt eine königliche Familie. Wer hätte je gedacht, du könntest Königin werden? Wer hätte je gedacht, eine aus unserem Hause würde Königin? Ich hätte mir nie träumen lassen, dass du einen König eroberst. Nie hätte ich gedacht, dass dieser Knabe den Thron besteigt. Wir erschaffen hiereine neue Welt; wir bilden eine neue königliche Familie. Wir müssen uns königlicher geben als das Königtum selbst, sonst wird uns niemand glauben. Ich kann nicht einmal behaupten, dass ich es selbst glaube.»
    Meine Brüder springen von den Pferden, ziehen ihre Kappen und knien ebenfalls in der Öffentlichkeit der Straße vor mir nieder. Ich sehe auf Anthony hinunter, der mich eine Hure und meinen Ehemann einen Lügner genannt hat. «Bleib da unten», befehle ich. «Wer hatte recht?»
    «Du», sagt er fröhlich, erhebt sich, küsst meine Hand und steigt wieder auf sein Pferd. «Ich freue mich über deinen Triumph.»
    Einer nach dem anderen kommen meine Brüder zu mir und küssen meine Hand. Ich lächle auf sie hinab; wir fühlen uns, als müssten wir über unsere Anmaßung gleich laut herausprusten. «Wer hätte das gedacht?», staunt John. «Wer hätte davon auch nur zu träumen gewagt?»
    «Wo ist der König?», frage ich, als unsere kleine Prozession durch die Stadttore reitet. Zu beiden Seiten stehen Stadtbewohner, Zunftgenossen und Lehrlinge und jubeln über meine Schönheit und über mein Lachen. Ich sehe, wie Anthony über ein paar derbe Witze rot wird, und lege meine Hand auf seine behandschuhte Faust, die um den Sattelknauf geballt ist. «Schsch», sage ich. «Die Leute müssen sich einfach lustig machen. Es war eine geheime Hochzeit, das ist nicht zu leugnen. Wir werden den Skandal ungeschehen machen müssen. Und dabei hilfst du mir nicht, wenn du so ein beleidigtes Gesicht machst.»
    Sofort setzt er ein gekünsteltes Lächeln auf. «Das ist mein Hoflächeln», erklärt er mit hochgezogenen Mundwinkeln. «Ich setze es auf, wenn ich mit Warwick oder den Herzögen spreche. Gefällt es dir?»
    «Sehr elegant», behaupte ich und bemühe mich, nicht zu lachen. «Lieber Gott, Anthony, glaubst du, dass wir das durchstehen?»
    «Wir stehen das triumphierend durch», beruhigt er mich. «Aber wir müssen zusammenhalten.»
    Wir biegen in die Hauptstraße ein, wo Banner und Bilder von Heiligen von den Fenstern herabhängen, um mich in der Stadt willkommen zu heißen. Wir reiten zum Kloster, und dort, inmitten seines Hofstaats und seiner Berater, sehe ich ihn, Edward, im goldenen Gewand mit scharlachrotem Umhang und scharlachrotem Hut. Er ist unverwechselbar, er ist der größte Mann in der Menge, der stattlichste von allen, der unbestrittene König von England. Er sieht mich, unsere Blicke treffen sich, und wieder ist es, als seien wir allein. Ich bin so erleichtert, ihn zu sehen, dass ich ihm zuwinke wie ein Mädchen, und statt darauf zu warten, dass ich mein Pferd zum Stehen bringe, absitze und über den Teppich auf ihn zuschreite, reißt er sich von den Höflingen los, ist im Nu an meiner Seite, hebt mich vom Pferd und schließt mich in die Arme.
    Die Zuschauer applaudieren erfreut, aber der Hof verfällt angesichts dieses leidenschaftlichen Protokollbruchs in entsetztes Schweigen.
    «Frau», flüstert er mir ins Ohr. «Lieber Gott, wie froh bin ich, dich in den Armen zu halten.»
    «Edward, ich hatte schreckliche Angst!»
    «Wir haben gewonnen», sagt er schlicht. «Wir werden immer zusammen sein. Ich mache dich zur Königin von England.»
    «Und ich mache dich glücklich», erwidere ich und zitiere das Ehegelöbnis: «Heiter und hübsch im Bett und zu Tisch.»
    «Zu Tisch ist mir verdammt egal», entgegnet er unfein,und ich verstecke mein Gesicht an seiner Schulter und lache.

    Ich muss seine Mutter kennenlernen, und Edward bringt mich vor dem Abendessen zu ihren Privatgemächern. Als der Hof mich willkommen hieß, war sie nicht dabei, und ich tue recht daran, dies als Brüskierung aufzufassen, die erste von vielen. An ihrer Tür verlässt er mich. «Sie möchte dich allein sehen.»
    «Was glaubst du, wie wird sie sein?», frage ich ihn nervös.
    Er grinst. «Was kann sie schon machen?»
    «Genau das möchte ich wissen, bevor ich ihr begegne», sage ich trocken und gehe an ihm vorbei durch die weit geöffneten Türen in ihr Audienzzimmer. Meine Mutter und

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